Jörg mahnte Nora mit diesen Worten, die begleitet wurden von einem an Eindeutigkeit und Strenge wenig zu wünschen übriglassenden Blick. Nora wäre dahingeschmolzen, hätten die Temperaturen nicht sechs Grad unter null betragen. Und wenn sie solchen Spielchen mit Anweisungen und Folgen, mit Strenge und Artigsein im Allgemeinen, also vollkommen unabhängig von Wetterbedingungen und dergleichen, mehr würde abgewinnen können.
Was für eine bescheuerte Idee! Jedenfalls aus heutiger Sicht. Denn als vor einigen Tagen Jörgs Email eintraf, dass er nun - anders als ursprünglich gedacht - doch noch einmal vor den Feiertagen in die Stadt käme, und er sie für den Nachmittag des 22. Dezember zum Glühweinstand an der Alten Oper befehligte, herrschte das übliche „Vergesst-weiße-Weihnachten-Schmuddel-Alarm-Wetter“.
Der Klassiker - mit kurzem Rock, aber ohne Unterwäsche - war nach Noras Empfinden wenig originell, aber meteorologisch nicht zu beanstanden gewesen. Beinahe 10 Grad über null, da sollte die geforderte Kleidung zu tragen möglich sein, ohne eine Erkältung an den Feiertagen zu riskieren. Und nach ein oder zwei Glühwein gingen sie sicher sowieso ins Hotel.
Nora hatte zu träumen angefangen: von einem Ruten-Spanking oder den Küssen einer neuen Lederpeitsche.
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das ist Weihnachten von seiner schönen Seite. Glühwein, Trüffel und gemütliches Beisammensein mit Überraschung. Beim Innehalten Spaß haben. Mehr geht nicht.
Meine absolute Lieblingsstelle in dem Text ist freilich ein bisschen off topic, dafür aber so menschlich:
Sie blickte sich im Zimmer um, suchend. Wo waren die Schlaginstrumente? War irgendwo ein Geschenk zu sehen?
Ehrlich, ich habe ich ertappt gefühlt, aber sowas von. Schön, dass es anderen auch so geht
Geschichten bei denen ich sofort mitfühle, Geschichten die ohne ausschmückende Klischees auskommen, genau diese Geschichten mag ich besonders. Hier kam all dies zusammen. Schon wenn ich an die aufsteigende Kälte zurückdenke, der auch Glühwein nichts ausmacht, weiß ich, wie es Nora ergangen ist. Ganz besonders ist dann aber der Einfallsreichtum, mit dem Jörg später zu Werke geht. Mit dem er sozusagen ein wärmendes Feuer entfacht. Kreativ etwas gestaltet, was bei Beiden Zufriedenheit erzeugt.
Toll geschrieben, wunderbar zu lesen, danke für diese feinen Zeilen.