Wie wünschte ich mir, du würdest dich erinnern...
Du fesseltest mich am Anfang mit deinen Blicken und erst viel später dann mit Seilen. Wir probierten uns aus und erfuhren immer mehr über uns. Niemand berührte mich je wieder so tief, wie du es getan hattest. Nie dachte ich, dass diese Zeit je vergehen würde. Was war ich doch naiv. Wie wünschte ich mir, du würdest dich erinnern.
Eine BDSM-Geschichte von untamed.
https://www.schattenzeilen.de/1354-bdsm-geschichten-untamed-Wie-wuenschte-ich-mir,-du-wuerdest-dich-erinnern.html
Immer, wenn das Ticken der großen Standuhr leiser wird und die Vögel im Garten verstummen, dann sind sie wieder da. Die Gedanken, die ich versuche zu verdrängen. Erinnerungen an gestern oder an noch länger vergessene Zeiten.
Unsere Wege hatten sich schon das erste Mal in der Kindheit gekreuzt. Es hatte dir einen wahnsinnigen Spaß gemacht, mich an meinen langen, geflochten Zöpfen zu ziehen und dann weg zu laufen. Aber irgendwann hatte ich nur darauf gewartet, mich dann umgedreht und dir eine kräftige Ohrfeige gegeben. Du warst so erschrocken, dass ich noch heute über dein Gesicht lächeln muss. Wir hatten damals keinen guten Start, aber das gegenseitige Verständnis füreinander verbesserte sich in den darauf folgenden Jahren.
Wir waren unzertrennlich und stellten jede Menge Unfug an. Nichts war vor unseren Streichen sicher, egal ob es nun die Schule oder die Nachbarschaft war. Aber als wir den Wagen vom Bürgermeister mit Hanfpflanzen bemalten, sind wir wohl etwas zu weit gegangen. Meine Ohren klingeln noch heute von der Standpauke, die mir mein Vater hielt, aber auch du hattest es nicht besser angetroffen. Du konntest die nächsten Tage kaum sitzen und trotzdem konnten wir uns noch Jahre später das Lachen nicht verkneifen. Damals erschien uns das Leben noch einfach und unbeschwert. Wir waren beste Freunde, lachten und weinten zusammen, konnten uns alles sagen.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Zwei Leben tauchen in ganz kurzen Sequenzen auf. Die Frau berichtet, ihre Perspektive wertet, bewirkt die Emotionen beim Lesen. Der Mann tritt durch unverständliches Handeln auf, nicht als schlechter Mensch. Sie zeigt sich lebenslang liebend, seelengut. Was nehme ich mit? Bedauern über das Leben einer Frau, die sich selbst beschränkt. Unerwiderte Liebe ist die emotional härteste Fessel. Am Ende hat sie den Rest von ihm, ohne Triumph, liebend. Leid tut sie mir.
Der Text ist keine Geschichte, eher ein gut formulierter Plot in straffem Spannungsbogen. Gekonnt, in so kurzem Text so intensive Emotionen auszulösen.
Kleinigkeit – im dritten Absatz, fünfter Satz, Wortdoppelung, konntest-konnten.
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Wirklich schöne Geschichte, teilweise traurig, aber doch erfreulich. Wahre Liebe, wahre Freundschaft überdauert jede Trennung, vielen Dank für diese Zeilen.
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Erschütternd schöne Zeilen über wahre Freundschaft. Oder sollte ich sagen, wahre Liebe? Schön und ergreifend erzählt, perfekt in wenige Zeilen verpackt. Für mich einfach großartig! Danke dafür.
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Eine alte Sandkastenfreundschaft, die mit den Jahren immer bedeutender wurde und dann ihre erste große Liebe, die sie nie richtig losließ und der sie ihr Leben lang nachtrauerte, bis sie ihn wiederbekommen hat. Sehr berührend und nachdenklich geschrieben.
Danke für Deine Zeilen
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Obwohl die Geschichte so kurz ist, sagt sie sehr viel aus, vieles steht noch zwischen den Zeilen, die Sehnsucht der Frau liegt so deutlich in der Luft, dass es nicht mehr Worte bedarf um diese auszudrücken.
Eine schöne, kurze berührende Geschichte!
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