"Spürst Du den Wind auf Deiner Haut?" Diese Worte, mit leiser Stimme gesprochen, hörte Sie ohne wirklich zu verstehen, denn andere Dinge waren im Moment wichtiger. Hände zum Beispiel, und Nähe, seine Nähe! Nähe, welche er Ihr schon seit langem geschenkt hatte, doch die Sie nicht wahr haben wollte, bis zum heutigen Tag. Nun sprach er weiter, und noch immer war seine Stimme keine Spur lauter. "Wie sanft er Dich berührt, wie zärtlich er doch sein kann. Seine Umarmung lässt Dich ebenso leidenschaftlich erzittern, wie die meiner Finger, und doch folgst Du ihnen in Deinen Gedanken mit der Lust auf mehr." Wovon sprach er da nur, und in Ihrem Kopf schrie eine wohl bekannte Stimme immer lauter ja, ja, jaaa... .
Egal war es gefesselt zu sein, von diesem Liebesspiel, oder auch von den im Mondlicht silbern glänzenden Ketten, welche Ihren Körper auf dem weichen Sandboden gefangen hielten, wenn er nur weiter machte! Sie berührte, liebkoste, und von all dem gab, wonach Ihre Sehnsucht schon seit Jahren verlangte. Einmal nur seine Lippen zu spüren, bedeutete Ihr heute viel mehr, als vielleicht noch gestern, vorgestern, oder an jedem anderen Tag, den sie sich kannten. Es war höchste Zeit gewesen, seinen eindeutigen Angeboten nachzugeben.
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Mit Sturheit kenne ich mich selber ganz gut aus, aber das ist schon heftig. Diese Wendung hat mich sehr überrascht, sie hat nichts gesagt. Stures Weib.
Aber immer, wenn es anders kommt wie ich glaube, dann bin ich dabei. Das holt mich ab, das berührt mich, das prägt sich mir ein.
So wie deine Geschichte. Sie wird mir ganz sicher in Erinnerung bleiben, als die von der Frau, die lieber ertrinkt statt ihre Gefühle zu offenbaren. Oder vertraut sie ihm einfach so sehr? Wie kann sie das?
Für mich gäbe es auf der ganzen Welt nicht so viel Vertrauen, um auf sein Wort zu bauen.
Herrlich. Ich danke dir. Ich liebe sie! Sie regt meine Gedankenwelt ganz wunderbar an.
Ich bin mir nicht sicher, ob er nicht am Ende mehr bekommen hat, als er haben wollte. Sie hat ihm vertraut. Darauf, dass er nicht um jeden Preis Grenzen zu überschreiten verlangt, dass er rechtzeitig die Ketten löst.
Ist das nicht mehr wert, als jedes beliebige Lippenbekenntnis?
Die dichte, eindringliche Sprache hat mir gut gefallen.
Kann und muss man das gegenseitige Vertrauen durch immer spektakulärere Aktionen steigern?
Die Geschichte ist handwerklich OK.
Meiner Meinung nach ist es aber kindisch, vom Partner immer nachhaltigere Belege für grenzenloses Vertrauen zu verlangen. Wenn ich mir des Vertrauens meines Partners bewußt bin, ist es unnötig, immerzu aufs ganze zu gehen.
In jeder vertrauten Partnerschaft wird in einer Situation schwerlich Angst und Tränen aufkommen. Noch nicht einmal ein kaum bekannter Spielpartner wird in Deutschland vermuten, dass der Dom ihn in Lebensgefahr bringt. Wieviel weniger wird der vertraute, zärtliche Partner aus der Geschichte wirklich Angst bereiten.
"Wie sieht dein Sterbensbett aus?" Oder anders formuliert: "Auf welche Manier wünschst Du Deinen Hinschied?" das wird mir aus dieser Geschichte ersichtlich. Auch wie er nicht geschriebene Worte so zum Ausdruck bringt. Auch wie eine Botschaft: "Du kannst soviel vertrauen aber du kannst nie voll und ganz vertrauen was der Körper betrifft ( Hirnblutung, Herzinfarkt, Epileptischer Insult...). Und das finde ich genial, er spielt mit mir als Leser! Weil er benennt es nicht aber es geht durch meinen Kopf, wie schön Wellen, See, Luft, Sand, die drei L's und meine stille Frage: kann sie sich selbst befreien? Und später in der Geschichte wie ein Schlag: "Sie kann ihn nicht reanimieren!" Und darauf folgend erhält sie beinahe eine Beinahtoderfahrung.
Gerade in der Welt von BDSM immens wichtig, ich würde sagen unabdingbar. Hier fordert er ihr Vertrauen heraus, führt sie nicht an, sondern über eine Grenze, erreicht dennoch nicht alles, was er will. Ihr scheinbar unendliches Vertrauen ist klasse beschrieben, auch der Moment, in dem sie sich entscheidet, nichts zu sagen, sich ihm zu überlassen. Das er Ende weint zeigt, dass auch er eine Grenzerfahrung hatte, sein Ziel nicht erreicht hat.
Ich danke für Zeilen, die ich klasse geschrieben fand. Zeilen, die mich nachdenklich gemacht haben.