Social Bondage: Textnummer 51 |
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Ansprache an meine Geliebte
Eine BDSM-Geschichte von Gryphon.
Ein Brief, vor etwa zwanzig Jahren geschrieben, war die Inspiration zu dieser Geschichte.
Du bist heute zum ersten Mal bei mir. Darum werde ich Dir einige Verhaltensmaßregeln geben, die Dir helfen, Dich zurechtzufinden. Also knie Dich vor mich hin und höre genau zu.
Du sollst nicht auf den Boden schauen! Ich weiß, dass Du wahrscheinlich gelesen oder gehört hast, dass eine gute Sklavin ihren Herrn nicht unaufgefordert ansieht, doch das gilt hier nicht. Ich will, dass Du nach oben schaust, denn ich finde es wichtig, Deine Augen zu sehen, wenn ich Dich bestrafe, belohne oder andere üble Dinge mit Dir anstelle. In Deinen Augen kann ich lesen. Wenn ich wirklich einmal will, dass Du zu Boden schaust, dann werde ich es Dir befehlen, und wenn Du nichts sehen sollst, dann werde ich Dir die Augen verbinden.
Du sollst nicht ungefragt sprechen. Wenn ich möchte, dass Du mir antwortest, werde ich Dich dazu auffordern. Ungefragtes Sprechen bedeutet Strafe. Es kann allerdings sein, und das ist nicht selten, dass ich Dich zu Deiner Meinung frage. In diesem Falle sollst Du klar und deutlich und in ganzen Sätzen antworten. Satzfetzen wie "ja" oder "nein" sollst Du mir ersparen.
Das bedeutet natürlich, dass Du mir gut zuhören musst. Bemerke ich, dass das nicht der Fall ist, werde ich Dich bestrafen. Und - um mir antworten zu können, musst Du eine Meinung haben. Dazu musst Du über Dich und Deine Leidenschaft nachdenken. Mit einer Frau, die nicht aktiv über ihre Meinung nachdenkt, sondern ausschließlich passiv meine Geschenke der Unterwerfung und der Schmerzes annimmt, kann und will ich nichts anfangen.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Sehr Offner anregender Text. Haben wir nicht immer eine Wahl. Wo eine Reise hinführt.
Danke
Mir hat der Brief gut gefallen.
sehr gut
Also - mir hat dieser Text jetzt gerade richtig gut getan!
Verstehe vielleicht, dass sich nicht jeder wünscht, dass er zum Standard-Vertrag erhoben wird,
aber persönlich könnt ich schon vorstellen, ein paar Zeilen zu entleihen
)
Danke Gryphon
Ein überaus interessanter Brief! Es hat mir gefallen ihn zu lesen :)
Gryphon
Hallo griche,
die Widersprüche würden mich schon interessieren. Vielleicht schreibst du mal etwas dazu?
Grüße von Gryphon
Hallo Gryphon,
der allergrößte Widerspruch für mich ist, dass auf der einen Seite blinder, sofortiger Gehorsam erwartet wird und auf der anderen Seite eigenständiges Denken, eine eigene Meinung.
Weiterhin missfällt mir (es ist ja der Anfang einer Beziehung gemeint), dass es an keiner Stelle um die Gefühle, Grenzen und Erwartungen der Sub an die Beziehung geht. Es gibt nur ein Ja oder Nein.
Auch hört sich der letzte Satz ziemlich bedrohlich an. Ich/frau hat nie wieder einen freien Willen?
Aber nun gut. Mir mag das widerstreben, Anderen möglicherweise nicht.
Schönen Tag
griche
Hallo griche,
die Widersprüche würden mich schon interessieren. Vielleicht schreibst du mal etwas dazu?
Grüße von Gryphon
Hallo Hekate,
die Geschichte ist von 2000, der ihr zugrunde liegende Brief noch deutlich älter, ca. von 1990.
Ich würde, obwohl ich heute viele Details anders sehe, den Grundkonsens des Textes nicht bedeutend ändern. Dieser ist halt „historisch“.
Grüße von Gryphon
Wenn man so unbedarft und neu ist im Thema und vielleicht noch jung, da mag so eine Ansprache das non plus ultra bedeuten.
Doch bei näherem Hinsehen und als gestandene Frau, so wie Mai, da sieht man halt die Widersprüche.
Ich habe die am häufigsten gestohlene BDSM-Geschichte gefunden! Ein Meister (für die schriftstellerische Leistung ist der Begriff angemessen), schaut gleichzeitig in die submissive und die dominante Seele. Was er sieht, schreibt er nieder. Immer wieder finde ich seinen Text in Profilen und Kontaktanzeigen von Sub und Dom, meist leicht abgewandelt, in Teilen zitiert, oder schnöde im direkten Auszug.
Ich benenne Kleinigkeiten, winzige Stolpersteine die meinen Lesefluss stören.
Viele Sätze könnten geteilt werden. Das würde im Text zu mehr Befehlskraft, mehr „Ansprache“ führen (Beispiel 5. Absatz, dritter Satz, Beispiel 8. Absatz, letzter Satz).
Wortdoppelungen,“ dir-dir, dich-dich“ im ersten Absatz , 3x „soll“ im dritten Absatz könnten leicht umschrieben werden.
Folgende zwei Sätze machen mich ratlos. Ich verstehe sie im Kontext einer Session, nicht aber in einer Beziehung. „Das zweite Wort kannst Du innerhalb unserer Beziehung nur ein einziges Mal anwenden, denn es bedeutet, dass ich einen entsetzlichen Fehler gemacht, Dich und Deine Möglichkeiten völlig falsch eingeschätzt habe, und dass ich Dich und Deine wirklichen Bedürfnisse nicht bis in den Grund Deiner Seele nachvollziehen kann. In einem solchen Fall wird die gesamte Session sofort abgebrochen, und es wird nicht möglich sein, die Beziehung weiter aufrecht zu erhalten.“
Die Geschichte ist fast zwanzig Jahre alt. Vielleicht denkt der Autor heute anders.
Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.
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