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Strafe muss sein

Eine BDSM-Geschichte von nacht123.

Es war wie jeden Tag, Stephan kam nach Hause und Bea saß am Computer.

 

Essen war nicht fertig und die Wohnung sah aus wie ein Schlachtfeld. Er war genervt. Warum hatte er ihr bloß den scheiß Computer geschenkt. Nun würde er das Ding am liebsten aus dem Fenster schmeißen.

 

Bea stand noch nicht mal auf, um ihn zu begrüßen, sie saß vor dem Kasten und schrieb irgendwelche Zeilen.

 

Was sollte er bloß tun, er wusste sich nicht mehr zu helfen.

 

Er schob sich eine Pizza in den Ofen und legte sich nach dem Essen auf das Sofa, um Bea zu beobachten. Unverdrossen kommunizierte sie mit anderen im Chat und er konnte keinen zusammenhängenden Satz mit ihr reden, weil sich dann immer der ICQ meldete. Er musste ihr eine Lektion erteilen. Aber wie?

 

Er ließ Badewasser ein und lud sie ein, mit ihm zu baden. Bea meldete sich tatsächlich ab und zog sich aus. Sie stiegen zusammen in die Wanne und planten den Abend. Bea wollte gerne mal wieder eine schöne Bondage Session und Stephan versprach es ihr.

 

Er wusste genau, was sie wollte und was nicht. Das wollte er sich heute Abend zu nutze machen, aber nicht wie Bea dachte...

 

Bea war zärtlich wie immer, wenn sie dachte, ihren Wünschen so nah zu sein. Er ließ sie in ihrem Glauben und stieg aus der Wanne. Bea wollte noch etwas entspannen (wovon bloß?) und blieb noch in dem warmen Wasser liegen.

 

Stephan ging in der Zwischenzeit in das Schlafzimmer und bereitete einiges vor.

 

Er legte die Seile neben das Bett und auch die Peitschen und Gerten, die er benutzen wollte, wurden aus dem Schrank geholt. Zum Schluss ging er in den Garten und pflückte eine Brennnessel. Diese versteckte er in einer Tüte und trug sie nach oben ins Schlafzimmer. Er wusste, dass sie Brennnesseln hasste, und das sollte ihre Strafe sein.

 

Bea kam nach oben und strahlte ihn erwartungsvoll an.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

28.10.2021 um 23:53 Uhr

"Die Moral von der Geschicht', verärger deinen Herren nicht!" Sehr fragwürdige Konfliktlösung! Hier vermischen sich zwei Dinge auf diffuse Art und Weise. Auf der einen Seite geht es und ein Spiel im sexuellem Kontext. Auf der anderen Seite geht es um die Kommunikation eines nicht akzeptablen Zustands, zumindest für einen Partner. Die Kopplung dieser beiden Dinge funktioniert nur auf den ersten Blick. Das Zurückfallen in alte Verhaltensmuster ist somit auch nur eine Frage der Zeit. Ihre Kritikfähigkeit ist im Gegensatz zur Orgasmusfähigkeit stark eingeschränkt. Dazu muss man schon aus ganz besonderem Holz geschnitzt sein. Eigentlich verwundert, dass es keine anderen Konsequenzen gab! Oder habe ich irgendwas übersehen? Nachhaltigkeit sieht jedenfalls anders aus.

09.10.2021 um 18:26 Uhr

Der Text hat mir gefallen. Es ist eine Geschichte, in der es um mehr als eine Session geht. Ein ganz normaler Alltagskonflikt und dessen zeitweise Lösung.

 

Was mich zum Nachdenken bringt ist das Thema Strafe für Alltagsvergehen. In dem Fall hier kann damit nicht das Suchtpotenzial des Computers überwunden werden. Kann eine Partnerschaft gelingen, in der der eine den anderen mit massiver Gewalt zwingt die normalen Alltagsaufgaben zu übernehmen?

 

Die Figuren bleiben blass als Projektionsfläche für die Gedanken des Lesers. Danke für Alltag mit BDSM und Computer.

Söldner

Autor. Korrektor.

02.02.2018 um 07:41 Uhr

Die Geschichte ist fast 20 Jahre alt. Damals gab es noch keine Apps. Es gab Chats. Meinetwegen, wer nicht telefonieren mochte, konnte sich auch mühsam schreiben.

Stephan straft ganz korrekt, lustvoll und konsequent. Aber, nacht123, es war wirkungslos bei Bea.

 

Heute sitzen sechs Leute an einem Tisch und kommunizieren - aber nicht miteinander, oder doch? Keine Ahnung, sie starren auf ihre Handys. Vielleicht mögen sie nicht sprechen und schicken sich Nachrichten. Vielleicht ist Anderes immer wichtiger als Jetziges? Ich fürchte nur, da hilft keine Strafe.

Schade, bei dem riesigen zu strafenden Potential.

Gelöscht.

25.05.2016 um 15:51 Uhr

Sehr gut

Strafe muss sein

Danke für diese Geschichte

Meister Y

Autor. Förderer.

26.11.2015 um 12:41 Uhr

Und die Moral von der Geschicht, die Katze lässt...

Klasse geschrieben, in vielen Zeilen schonungslose Wahrheit. Eine Geschichte, die hoffentlich viele lesen und dann darüber nachdenken ob sie denn nicht auch betroffen sind.

Danke für diese schönen Zeilen, die vielen einen Spiegel vorhalten.

14.04.2015 um 00:52 Uhr

Das ist ein vorgehaltener Spiegel.

 

Nur gut, das mein Mann nicht auf solche "Strafideen" kommt.

Gelöscht.

26.01.2015 um 02:05 Uhr

sehr schön , danke.

Gelöscht.

13.07.2014 um 23:06 Uhr

gut

Gelöscht.

11.07.2014 um 00:08 Uhr

Schöne Geschichte.

 

Ich lese gerne und sehr viel, das wurde mir vor 2 Jahren zum Verhängnis.

Mein Buch hatte ich bis zur hälfte gelesen, als es dann "entführt" wurde.

Bitten und betteln brachte nichts, es blieb verschwunden.

Der vermeintliche Entführer und ich verbrachten schöne Tage.

Nach einer Woche lag es wieder auf meinem Bett.

 

Seit dem teile ich meine Zeit besser ein.

Lieben Gruß von

 

maya

Rote Sonne

Profil unsichtbar.

01.07.2014 um 15:43 Uhr

Klasse geschrieben und enthält ganz viel wahres, ich kann nämlich auch manchmal auch einiges liegen lassen und meine Lektüre schwer aus der Hand legen...

Tolle Erzählung, die Idee gut umgesetzt und in einem schönem Schreibstil geschrieben.

Danke für diese schonungslose Wahrheit.

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.