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Sommermorgen

Eine BDSM-Geschichte von Campanula.

 

Es ist früh am Morgen. Im Schlafzimmer beginnt es gerade erst hell zu werden. Ich bin aufgewacht, weil du dich bewegt hast. Du hast deinen Arm zurückgezogen, der mich die ganze Nacht umschlungen hielt, und dich auf die linke Seite gedreht.

 

Ich folge deinem Beispiel und schmiege mich an dich. Meine Brüste, mein Bauch und meine Scham drängen sich an deine warme Haut. Noch im Halbschlaf drücke ich dir einen Kuss auf die rechte Schulter. Meine Finger streifen langsam und behaglich durch den dichten Haarteppich, der deinen Brustkorb bedeckt. Aus deiner Kehle dringt ein wohliges Brummen, ermuntert meine Hand zu weiter ausholenden Bewegungen.

 

Ich liebe es so sehr, dich zu streicheln.

Dich zu fühlen, zu berühren, zu liebkosen.

Sanft und sacht mit meinen Fingerspitzen oder meiner ganzen Hand über deinen Körper zu wandern, jede Erhebung und jedes Tal zu erkunden, deine Wärme zu spüren, deinen Geruch.

 

Schon bald ist es nicht mehr nur meine Hand, die auf Wanderschaft geht. Meine Lippen, meine Zunge, mein Gesicht, meine Brüste, mein Bauch, meine Schenkel und meine Scham tun es ihr gleich. Ich streichle dich mit allem, was ich bin, kann gar nicht genug davon bekommen, dich zu umhüllen und zu umschmeicheln mit meiner Haut, mit meinem Mund, mit meinem ganzen Sein.

 

Die Grenzen zwischen uns beginnen zu verschwimmen.

Ich weiß gar nicht mehr, wo mein eigener Körper aufhört und wo der deine beginnt.

Es spielt auch gar keine Rolle. Ich löse mich völlig auf in unserer Berührung. Wer wollte da entscheiden, wer von uns beiden gerade gibt oder nimmt?

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Efstratia Schober

Profil unsichtbar.

02.10.2023 um 04:41 Uhr

Sehr schöne  Geschichte

Diedie Nerin

Autorin.

02.10.2023 um 00:05 Uhr

wow. hart. sehr hart. aber immer nachvollziehbar im geben und nehmen. toller rhythmus, beinahe elegant zu nennende wortwahl. gerne mehr davon …

23.07.2023 um 21:46 Uhr

Ein sehr schön geschriebener Text. Ich kann mich in dieser Geschichte selbst gut wiederfinden und werde sie wohl bei Gelegenheit mal meinem Herrn zu lesen geben.

Thore

Gelöscht.

05.01.2023 um 23:37 Uhr

Schön geschrieben, wenn auch einiges für mich zu hart klingt aber da bin ich wohl eher ein kleiner Softie. 😉

 

Und zum Glück gibt ja verschiedene Vorlieben.

Nachtasou

Autor. Korrektor.

29.12.2022 um 16:25 Uhr

geändert am 29.12.2022 um 16:28 Uhr

Ausnahmsweise wähle ich mal nicht die direkte Anrede mit »Beste/r Autor/in«, das empfände ich als Angesprochene/r bei dem Überschwang, der nun gleich folgt, als zu nahe tretend, fast anranzend. Ich bleibe also ganz beim Text, ...

 

... der mich begeistert hat! Es kann ja so viel schief gehen beim Schreiben: Selten passen Idee, Sprache, Form, Entwicklung ideal zusammen, irgend ein Haar schwimmt in der Suppe dann doch immer noch herum. Bei diesem Werk greift alles ineinander wie in einem schweizer Uhrwerk; früher, vor der Swatch.

 

Der erste Fallstrick wäre gewesen: Einen Sexualakt zu beschreiben. An diesem Wortmonster erkennt man schon Teile des Problems. Kaum ein professioneller Romancier beschreibt noch derlei. Den richtigen Ton zu finden ist kaum mehr möglich. Der Grund - nicht erschrecken! -: es ist zu trivial. Es muss schon einen guten Grund geben, Sexszenen zu beschreiben außerhalb der Pornographie, Gebrauchsliteratur oder Dilettantismus. So wie es einen guten Grund geben müsste, jemanden beim Zähneputzen zuzuschauen.

 

Im vorliegenden Text gibt es aber den guten Grund. Denn es geht um genau dieses Thema: Wie kann ich meine Gefühle zeigen, die ich empfinde. Wie komme ich hinter meiner Fassade hervor? Wie kann ich meine Befriedigung mit jemandem teilen? Oder noch drastischer: Warum macht mein Orgasmus gerade dann die Biege, wenn er zum Greifen nah ist?

In diesem Text gab es also kein Ausweichen vor Sexszene *g. Mutig.

 

Der nächste Fallstrick wäre gewesen: Abwinken seitens des Lesers. Nicht schon wieder dieses Herumgeschwitze. Hatte ich erst; heute morgen. Und dann noch die Worte finden, die weder abgenudelt noch schwülstig sind. Beides wirkte gezwungen.

Ich habe jedes Wort genossen!

 

Der nächste Fallstrick: Die Autorenstimme. Wenn es nicht abgenudelt klingen soll, muss der Autor eigene Worte finden. Da ist immer eine klitzekleine Selbstentblößung dabei, sonst wirkt es zurechtgezimmert. Auch wenn es Erfindung ist, es bleibt die eigene Sprache.

Als ich den Text las, fühlte ich mich an diese ASMR-Audios erinnert, oder wie die heißen, in denen die Stimme, der Atem, ganz nah ans Ohr herankommt. Wohlige Gänsehaut! In diesem Text hat eine Autorin ihre Schreibstimme gefunden, und wie.

 

Tja, so eine Liebhaberin wie im Text wünscht man sich, die mit ganzem Körpereinsatz heranrückt, kein Detail auslässt, und offenbar genießen kann. (Das ist, nach meinem Eindruck, die einzige Erfindung in diesem Text).

 

Eines kann sie nicht: Hinter ihrer Porzellan-Fassade hervortreten. Die Expression von Gefühlen! Da hilft auch der Genuss nicht.

Herrje, so ungeläufig ist das doch nicht. Dafür gibt es so viele Ursachen. Nicht wenige Menschen leiden darunter. Die harmloseste ist noch die der Verbildet- oder Verkopftheit. (Vielleicht stammt daher das frühere böse Akronym DFG, dumm fickt gut). Wo keine Hemmungen sind, fließen die Gefühle.

 

In diesem Text fließen die Gefühle erst dann, wenn sie hervorgezwungen werden. Diesmal mit Ohrfeigen. Na und? Eine Erlösung in diesem Kerker. Kein Dammbruch kommt von allein. Und wer überhaupt keinen Damm eingebaut hat, kann sich glücklich schätzen.

 

Ein wunder-, wundervoller Text, in dem einfach alles aufeinander abgestimmt ist.

Leider zu schön, um wahr zu sein: Er meißelt ein Ideal einer Partnerschaft, wenn soviel Kenntnis voneinander ist, dass so eine Ohrfeigenorgie möglich ist. Nebenbei: Das ist m.E. der einzig wirklich sinnvolle Anlass, bdsm-ig zu Werke zu gehen.

 

Gratulation zu diesem Text, Campanula.

Er hebt den Klassendurchschnitt *g.

Ich find, so ein Text ist ein gutes Argument für das Betreiben dieser Web-Seite. Er gehört ins Schaufenster.

29.12.2022 um 08:37 Uhr

Ich kann mich in dieser Geschichte zum Teil sehr gut wiederfinden. Auch wenn die Vorstellung, den Achselschweiß meines Mannes abzulecken, einen leisen Ekel in mir hochsteigen lässt, so kann ich doch den zweiten Teil sehr gut nachempfinden. Auch meinen Mann kickt es ungemein, wenn bei mir die Tränen fließen, während er in mir kommt. 

 

Den Vergleich mit dem zertrümmerten Porzellan finde ich persönlich ein wenig unglücklich. Ich glaube, ich weiß was du meinst, aber die Formulierung nimmt der Geschichte gerade an dieser eigentlich sehr intensiven Stelle die Innigkeit. Es hört sich zu sehr nach Gewalt und brechen an, statt nach Innigkeit und Tränen, die für den geliebten Menschen zu vergossen werden.

 

Das Ende und das selige Lächeln wiederum sehr schön geschrieben.

03.12.2022 um 12:00 Uhr

sehr erotisch 

hexlein

Autorin.

02.12.2022 um 16:17 Uhr

Irgendwie kann ich aus dieser Geschichte nicht das lesen, was meine Vorschreiber in ihren Kommentaren hinterlassen haben. Nähe, Zweisamkeit. Genau das fehlt mir irgendwie völlig.

Ich lese eine Geschichte über eine Frau, die sich völlig aufgibt, nur um zu gefallen und gleichzeitig ihre Bedürfnisse befriedigt zu bekommen.

 

War dies Deine Intention?

 

Von der Schreibart und dem Textfluss einfach klar strukturiert und auch die Wortwahl sehr ansprechend.

 

deshalb auch vier Sterne, obwohl die Geschichte nicht meinem persönlichem Geschmack entspricht.

 

Yuria

Förderer.

26.11.2022 um 23:26 Uhr

Liebe Campanula,

dein Text ist wirklich sehr schön geschrieben, lässt einen so dicht dabei sein, dass man fast das Gefühl hat, man könnte die beiden stören. Auch wenn mir die Ohrfeigen ebenfalls etwas zu heftig sind, vermittelt deine Geschichte unheimlich viel Nähe, Intimität und Hingabe. 

Danke fürs Lesenlassen!

Florentine

Autorin. Förderer.

22.11.2022 um 20:24 Uhr

Eine Geschichte muss wirklich gut geschrieben sein, um auch den Leser so sehr mitzunehmen, dass das beschriebene Geschehen beinahe hautnah zu spüren ist. Insofern eine sehr gelungene Geschichte, wenn auch inhaltlich für mich persönlich am Ende zu heftig… Die Ohrfeigen in Deiner Geschichte in dieser Form und Intensität quasi mitzuerleben, das hat bei mir die Lust gekillt. Die gewählten Worte „zertrümmern“ und „zersplittern“ sind so hart, dass ich sie für mich nicht in Einklang mit vertrauter Innigkeit und Liebe bringen kann. Aber das ist eine rein persönliche Wahrnehmung. Die Protagonisten gingen in ihrem Tun und Sein auf und diese Passung zwischen den Beiden hast Du in der Geschichte wunderbar transportiert.

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.