Der Anruf
Eine BDSM-Geschichte von Drachenlady
Platz 6 im Schreibwettbewerb "Missverständnis" (Link).
„Hallo Liebling! Wie geht’s?“
„Äh, hi. Was gibt’s denn? Ist etwas passiert?“
„Nein, nein, alles bestens.“
„Und warum rufst du mich dann an?“
„Weil ...“
„Du weißt doch sicher noch, was wir ausdrücklich vereinbart hatten? Dass du mich im Büro nicht stören sollst, die einzige Ausnahme sind Notfälle.“
„Jaja, ich weiß. Hast du trotzdem einen Moment Zeit?“
„Naja, nicht so wirklich, muss eigentlich gleich ins nächste Meeting.“
„Wollte nur wegen heute Abend mal nachfragen.“
„Heute Abend? Äh, wieso das denn?“
„Weil heute doch Freitag ist!“
„Ja, und? Und wo ist jetzt das Problem dabei?“
„Nein, kein Problem. Aber deswegen nicht weniger wichtig.“
„Das glaubst du wohl. Also wie üblich deiner werten Meinung nach. Aber ob es tatsächlich so ist, entscheide trotzdem immer noch ich, wie du dich hoffentlich erinnerst.“
„Selbstverständlich tue ich das. Aber jetzt mach trotzdem einfach mal halblang. Habe ich dich jemals enttäuscht?“
„Nein, natürlich nicht.“
„Meine Ideen haben dir also bis jetzt gefallen?“
„Klar doch, und das weißt du auch ganz genau! Jetzt sei halt nicht gleich wieder eingeschnappt. Ich hab’ nur jetzt gerade wirklich wenig Zeit.“
„Das heißt also, dass dir deine Arbeit wieder einmal wichtiger ist als ich, sogar am späten Freitagnachmittag, eigentlich fast schon Wochenende.“
„Himmel nochmal! Bei den Kollegen in USA ist es gerade 10 Uhr morgens.“
„Hat das denn nicht bis Montag Zeit?“
„Verdammt nochmal nein! Glaubst du, ich bin zum Spaß hier?“
„Ich meinte doch nur ...“
„Meine Güte, manchmal geht es eben nicht anders. Da sitzen jetzt eine Menge Leute im Konferenzraum und warten auf mich.“
„Und ich? Ich warte doch schließlich auch auf dich!“
„Dafür bringe ich auch genügend Kohle mit nach Hause, oder? Da lohnt sich das Warten doch.“
„Aber du übertreibst schon, so spät wie du immer heimkommst ... Meinst du nicht?“
„Langsam reichts, hat das denn keine Zeit, bis ich heute zuhause bin?“
„Nein, das muss jetzt sein. Sonst kann ich ja nichts unternehmen.“
„Also gut, aber beeil dich.“
„Ich wollte nicht einfach ohne deine Zustimmung irgend etwas anfangen.“
„Herrgott nochmal, komm endlich auf den Punkt.“
„Erinnerst du dich, worüber wir neulich gesprochen haben?“
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