Rezension: "Gejagte" von Phoebe Müller
Ein Blogbeitrag von Devana.
Wie weit darf man gehen, um seine geheimen sexuellen Obsessionen auszuleben? Dieser Frage forscht Phoebe Müller in ihrem Roman »Gejagte« nach. Sie nimmt uns mit in die Welt der namenlosen Ich-Erzählerin.
Eine Kleinstadt in Deutschland. Gehobene Mittelschicht. Ein toller Mann an ihrer Seite. Viele befreundete Paare. Weinproben. Smalltalk. Treffen in Restaurants. Ein interessanter Job als Lektorin in einem Erotikverlag. Kurz gesagt: Ein gutes Leben. Nichts scheint zu fehlen. Selbst das Liebesleben wird durch die Bondageleidenschaft ihres Partners Rich aufgepeppt. Später entdecken sie ihre Vorliebe für Latex. Abseits ihres gewöhnlichen Freundeskreises bewegen sie sich in Clubs und Bondagevorführungen. Und doch ist sie unzufrieden. Ihr fehlt etwas, ohne dass sie benennen könnte, was genau. Ihre Umwelt betrachtet sie wie eine Außenstehende, die nur den Anschein erweckt, dazu zu gehören. Die Unzufriedenheit quält sie, treibt sie in eine Suche ohne Ziel, jagt sie immer weiter. Die Eintönigkeit ihres tollen Lebens ist bald greifbar. Die kleinen Fluchten aus dem Alltag - sei es ein heimlicher Döner bei einer Weinprobe oder die Toilettenaffäre mit dem Mann einer Freundin - erscheinen fast zwingend notwendig.
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