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Elektrospielchen - netter Spaß oder risikoreiches Spiel?

Ausflug in die Funktionsweise und Untiefen der erotischen Elektrostimulation. Anhand von drei typischen Beispielen wird beschrieben, wie die Stimulation wirkt und was es bei der Handhabung zu beachten gibt, damit aus Lust nicht Frust wird.

Ein Blogbeitrag von Wodin.

Bild: Schattenzeilen, Dall-E (2025)

 

Wir alle haben mal gelernt, dass elektrischer Strom gefährlich und unberechenbar ist, weil man ihn nicht sehen, riechen oder hören kann. Hin und wieder liest man in den Medien über tragische Unfälle mit Strom und in manchen Ecken der Welt werden Menschen auf diese Weise hingerichtet.

Ausgerechnet wir BDSMler, die wir gerne auf SSC (safe sane and consensual) verweisen, ›spielen‹ jetzt genau mit dieser Elektrizität? Setzen wir womöglich die Unversehrtheit unserer Bottoms aufs Spiel?

Kurz gespoilert, nein, tun wir nicht.

 

Doch gibt es trotzdem so einiges zu beachten, damit es für alle Beteiligten ein ›spannendes‹ und anregendes bzw. aufregendes Spiel wird. Hierauf ist dieser Blogbeitrag ausgerichtet. Er wendet sich einerseits an den dominanten Part, um eben die Wirkung besser einschätzen zu können - wie schon erwähnt, Strom kann man nicht sehen. Er dient andererseits als ›Beruhigung‹ für den Bottom, dass er oder sie sicherlich nicht ohne Schmerzen, aber doch ohne bleibende Schäden aus einer solchen ›Behandlung‹ herauskommt.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Nachtasou

Autor. Korrektor.

14.12.2025 um 23:00 Uhr

Strom fließt, wenn der Stromkreis geschlossen ist: Bei der Elektrolyse sind es Ionen, die Ladungen in der Flüssigkeit transportieren und damit überbrücken. Bei Gleichstrom wandern diese durch die Flüssigkeit von einer Elektrode zur anderen. Bei Wechselstrom ab bestimmten Frequenzen schaffen die Ionen in der gegebenen Zeit die Wanderstrecke in der Lösung nicht und zappeln nur.

In der angefragten Anwendung werden deshalb keine Gleichströme verwendet.

Aber auch bei schwachen Wechselströmen bestimmter Frequenzen ist Vorsicht geboten, weil Nerven eben ihre Signale auch über Potentialänderungen transportieren; darüber wird z.B. das Herz zum Schlagen bewegt. Ist ja auch ein Muskel. Deswegen "soll" man nicht Elektroden anbringen, deren Verbindungslinie quer durch den Torso gerichtet ist (z.B. Brust zu Brust).

TENS, EMS usw. nutzen Wechselströme mit verschiedenen Erregungsmustern: Ich tät nur solche Geräte verwenden, die medizin-technisch qualifiziert sind. Und diese nur dort anbringen, wofür sie auch gemacht sind.

 

Auch Lautsprecherausgänge sind zweckentfremdet worden. Das ist gefährlich, weil diese Anlagen bei Defekten einen Körperschluss verursachen könnten, denn sie sind über den Stecker mit dem Hausnetz verbunden. Geräte mit Steckern tät ich ganz meiden. 

Ich habe überhaupt keine Ausbildung darin, aber als Junge haben wir kleine Verstärkerschaltungen gelötet und mal schnell dran geleckt (mangels Messgeräte, oder zu faul), um zu spüren, ob endlich Musik raus kommt. Oder um zu schmecken, ob eine 9-Volt-Batterie noch Saft hat. Naja, das hat funktioniert, aber mit Erotik hatte das nichts zu tun. Mein erster Kurzschluss (Knall mit Lichtblitz und anschließender Dunkelheit im Haus) war mit einem Lötkolben in einem Röhrenradio, bei dem ich eine Beule davontrug, weil ich mit dem Kopf im Radio war und vor Schreck hochzuckte. Das hat mir Respekt vor dem Unsichtbaren beigebracht *g

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13.04.2025 um 02:08 Uhr

Hallo  Wodin,

danke für die ausführliche Antwort. Damit konnte ich was anfangen.

Viele Grüße

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Wodin

Autor.

11.04.2025 um 01:27 Uhr

Der Inhalt dieses Beitrags ist aus Gründen des Jugendschutzes nicht frei einsehbar.

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10.04.2025 um 11:06 Uhr

Hallo Wodin,

Deine Ausführung ist hilfreich. Vielen Dank!

Ich habe auch schon zu dem Thema recherchiert. Dabei konnte ich Verschiedenes nicht in Erfahrung bringen, bei dem Du (oder auch ein Leser Deines Beitrags) mir vielleicht weiterhelfen können.

In unserem Körper befinden sich verschiedenartige Flüssigkeiten die Salze enthalten. Wenn Strom im Körper fließt, sollte somit auch eine Elektrolyse mit elektrochemischen Prozessen stattfinden. Können aus den dabei separierten Gasen oder Metallen toxische Substanzen entstehen?  Kann es bei zu langer Anwendung dazu führen, dass z.B. mehr Gas erzeugt wird, als in den Körperflüssigkeiten gelöst abgeführt werden kann (Blasenbildung?).

Die E-Stim-Geräte werden ja auch für Muskelaufbau und Schmerztherapien verwendet. Sind meine Bedenken hinfällig, da hierzu ja keine Hinweise in den Gebrauchsanleitungen stehen? Vielleicht sind die Mengen der entstehenden Substanzen einfach vernachlässigbar?

Vermutlich können mit einem E-Stim-Gerät auch schmerzfreie Kontraktionen an Ringmuskeln ausgelöst und kontrolliert werden. Welche Einstellungen und welcher Elektroden wären dafür geeignet? Wo wären diese Elektroden anzubringen?

 

Viele Grüße

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07.02.2025 um 13:45 Uhr

Vielen Dank Wodin, 

das hast du sehr gut erklärt, gerade für Menschen die ansonsten nichts mit solchen Dingen zu tun hatten. Wieder was gelernt !

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30.01.2025 um 14:38 Uhr

Der Inhalt dieses Beitrags ist aus Gründen des Jugendschutzes nicht frei einsehbar.

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Tek Wolf

Autor. Förderer.

30.01.2025 um 11:12 Uhr

Hallo Bibi, ich bin auch gegenüber Klebeelektroden mistrauisch. Sie können beim Schwitzen abgehen und der Klebstoff verbraucht sich irgendwann und dann muss man neu kaufen. Ich habe ein Gerät, bei dem recht robuste Elektroden mit elastischen Riemen am Körper festgehalten werden. Man braucht zwar Kontaktgel, aber das Gerät und die Elektroden sind so gut ausgeführt, dass sie wahrscheinlich ewig halten. Im erotischen Kontext habe ich das Gerät noch nicht eingesetzt, aber ich kann mir vorstellen, wenn jemand Gefallen daran hat, dann kann es in mehr als einer Hinsicht "reizvoll" sein Ich wollte dir auch einen Link schicken, aber ich habe es online leider nicht mehr gefunden.

 

Grüße

Tek

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29.01.2025 um 19:33 Uhr

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Queeny

Förderer.

29.01.2025 um 11:10 Uhr

geändert: 29.01.2025 um 11:13 Uhr

Lieber Wodin!

Dankeschön für deinen sehr ausführlichen Beitrag. Wenn man so wie ich, keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet hat, ist dein Beitrag sehr interessant und informativ. 

Elektrizität ist und war auch für mich immer mit Gefahren verbunden, deshalb habe ich mich noch nie mit diesem Thema im Bereich BDSM auseinander gesetzt.

Ich muss gestehen, dass es schon seinen Reiz für mich hat, aber aus Unwissenheit nie für mich in betracht gezogen habe.

Vielleicht werde ich nun meine Grenzen etwas verschieben und das OK für eine neue Spielart geben. Du hast es so gut erklärt, dass sogar ich es verstanden habe.

Danke nochmals für deinen tollen Blogbeitrag! 

Liebe Grüße Queeny! 

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hortensia

Autorin. Förderer.

29.01.2025 um 10:41 Uhr

Lieber Wodin,

 

was für eine Arbeit, doch sie hat sich gelohnt. Ich habe viel Neues erfahren und einiges dazu gelernt. 

 

Herzlichen Dank dafür!

 

Doch wenn ich das alles so lese, bedarf es seitens des Tops eine Menge an Wissen, das er auch immer präsent haben muss/sollte. Ich stelle fest, dass es mich als Sub beunruhigt, wenn eine Praktik zum Einsatz kommen soll, in der ich mich selbst nicht in etwa so gut auskenne, wie der Top. Und Elektrotechnik gehört nicht zu  meinen Talenten, mehr als Basiswissen habe ich da nicht.

 

Ich fände es aber spannend zu erfahren, wie das andere Subs sehen, wie sie sich fühlen, wenn sie von dem, was geschehen soll, selbst wenig oder gar keine Ahnung haben.

 

hortensia, stets wissbegierig

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