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Einkauf, kurz und schmerzlos

Sag mal, was machst du hier? Schlägst mich, entschuldigst dich nicht. Leute wie du sind ungelenk, von ihren einfachen Anlagen her erziehungsresistent. Da hilft nichts, keine Ohrfeigen, nicht einmal der Rohrstock. Und was ist denn das zwischen deinen Beinen?

Eine BDSM-Geschichte von Robert S.

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Bild: Midjourney

 

Mein Wasser trinke ich aus PET-Flaschen. Da ist Pfand drauf. Aus diesem Grund sammle ich die Flaschen in meiner Abstellkammer, stecke sie in dort in Plastiksäcke. Alle paar Wochen nehme ich die vollen Säcke und fahre einkaufen. Das Pfandgeld gibt mir das Gefühl, als würde ich an der Kasse für einen vollen Einkaufswagen kaum etwas bezahlen. Deshalb freue ich mich auf solche Einkäufe. Sie machen mir gute Laune.

Ich parke, hole einen Einkaufswagen, lade die Säcke ein. Einer der beiden Pfandautomaten ist defekt. Ein Mann steht vor mir, dynamisch, sportlich, zieht seinen Leergutbon, lächelt mir zu. Ich nicke freundlich, obwohl ich mit Schwulen nichts am Hut habe. So etwas geht für mich gar nicht. Schon die Vorstellung!

Ich werfe meine ersten Flaschen ein. Das Schreddern der Plastik im Automaten höre ich gern. Ich fühle mich wie ein Gewinner in einer Rateshow im Fernsehen. ›Applaus für den Kandidaten!‹ Krrrscht, neue Flasche, krrrscht.

»Mann, Mann, Mann«, mischt sich eine genervte Stimme störend in meine gute Stimmung. Ich sehe schräg nach hinten. Sieben leere Glasflaschen stehen in einem Korb. Ich habe Gönnerlaune, drücke den Pfandausgabeknopf.

»Bitte«, sage ich höflich. »Bei mir dauert es, gehen Sie doch vor.«

»Maximal zwanzig Prozent der Plastik wird recycelt«, sagt eine schwarz gekleidete, etwas füllige Frau und legt ihre Biosaftflaschen auf das Band. »Der Rest landet in armen Ländern oder gepresst in Heizkraftwerken. In Deutschland leben offensichtlich zu viele Ignoranten, die aus Erdölflaschen trinken und ihre Körper mit Plastik vergiften.«

Sie zieht ihren Pfandbon, schiebt davon mit ihrem Einkaufswagen. Biosäfte, denke ich und sehe der Frau hinterher. Wahrscheinlich steht dieses unhöfliche Weib auf Ökokommunarden in selbst gebatikten Leinenkitteln, die in naturbilanzneutralen Lehmmanufakturen in Holzbottichen stehen und barfuß Saft aus madigen Früchten treten. Dieses Gebräu wird das unhöfliche Weib ganz bestimmt trinken, wahrscheinlich mit enorm viel Fichtennadelhonig versetzt, sonst wäre diese Ökotussi nicht so fett.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

05.02.2022 um 00:49 Uhr

Gute Geschichte.

Zu diesem Beitrag im Forum.

18.12.2021 um 00:28 Uhr

Hat mir gefallen

Zu diesem Beitrag im Forum.

Efstratia Schober

Profil unsichtbar.

07.11.2021 um 14:52 Uhr

Gefällt mir gut

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Luna Ery

Förderer.

08.09.2021 um 08:11 Uhr

Ein schöner Schreibstil und eine durchaus anregende und interessante Geschichte.

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Gelöscht.

01.07.2021 um 23:43 Uhr

Hat mir gefallen. Gute Story, gut geschrieben.

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Gelöscht.

11.02.2021 um 00:03 Uhr

Hallo Robert S,

 

eine anregende Geschichte. Die konsequente Art die Du beschreibst, hat mir gefallen. Sie nimmt ihren Einkauf eben einfach mit nach Hause, zurückgeben kann Sie ihn ja jederzeit.

 

Vielen Dank

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Rebecca Loumé

Profil unsichtbar.

15.09.2020 um 19:52 Uhr

Ein toller Auftakt für den jungen Mann ... zu etwas Wunder- oder Furchtbarem

 

Treibend geschrieben! Dein Stil gefällt mir sehr gut.

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29.07.2020 um 17:52 Uhr

Schöne Geschichte. Wie der Zufall so spielt.

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Marinko Buchta

Gelöscht.

16.05.2020 um 01:36 Uhr

ICh würde sagen, hier geht es um den klassischen Fall von Sexsucht. Um einen Mann, der einfach niemals wiederstehen kann und jetzt unter Umständen ein riesiges Problem besitzt. Klasse geschrieben.

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Gelöscht.

16.05.2020 um 00:14 Uhr

aufregend!

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