Social Bondage: Textnummer 1970 |
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Namen, Orte, Handlungen: Im Text erwähnte Namen, Orte und Begebenheiten sind, soweit nicht anders angegeben, fiktiv. Handlungen und Techniken sind nicht vollständig beschrieben, es fehlen Sicherheitshinweise. Mehr dazu ...
Der Baum der Erkenntnis
»Ich werde jetzt in den Eden-Gartencenter gehen, um ein paar Sachen zu besorgen, und wenn ich wiederkomme, sind all diese Körbe mit Weinbeeren gefüllt. Sonst setzt es Schläge!« Der HERR wies auf einen Stapel geflochtener Behältnisse und sah seine zwei Sklaven mit einem mahnendem Blick an. »Ihr werdet tüchtig sein. Die Weinernte darf diesmal nicht so bescheiden ausfallen wie in den letzten Jahren. Wozu habe ich euch Beide sonst erschaffen? Ich will Wein! Und eines noch: Wagt es nicht, auch nur einen Apfel vom Weltenbaum zu ernten, der das Himmelsgewölbe stützt!«
Die Sklaven nickten eifrig, doch als der HERR hinter dem Hügel verschwunden war, sprach Adam. »Er ist weg. Da werde ich erst mal ein Nickerchen machen.«
Während dieser sich einen schattigen Platz suchte, von dem er die Schmetterlinge beobachten und ein wenig dösen konnte, machte Eva sich sogleich an die Arbeit. Sie schnitt Rebe um Rebe und füllte unermüdlich einen Korb nach dem anderen und tat ihr Werk ohne zu murren und zu klagen. Erst als die Mittagssonne heftig brannte, ging sie zu Adam, neben dem sie sich ächzend niedersinken ließ.
»Bist du schon fertig, Eva?«
»Das halbe Tagwerk ist getan und bis zum Abend werden wir sicher fertig sein. Ich finde es toll, dass wir einen Job haben, und wir müssen unserem Herrn dankbar sein.«
»Es geht nichts über Arbeitsteilung.« Adam gähnte. »Ich als Teamleitung und du als Team. Unserer gemeinsamen Karriere steht nichts im Weg.«
Eva lächelte. Erschöpft wie sie war, fiel sie in tiefen Schlaf.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Da hör´ich schon die Schreie der Entrüsteten: Blasphemie, Gotteslästerung
Ich find´s gut! Erinnert ein wenig an Mark Twains "Adams Tagebuch"
Danke für diese lustige Geschichte.
Köstlich - danke für ein Lachen im Gesicht!
Danke für eine Darstellung menschlicher Welten im Paradies. Einen Gedanken nehme ich mit. Weshalb sollte der HERR eine schlechtere Arbeit abliefern als das Beste, zu dem er imstande ist? Diese Geschichte kann eine Erklärung unserer Welt sein.
Danke für die netten Kommentare! Freut mich, dass die Geschichte dem einen oder der anderen zusagt.
Wie die Beiden in der Wüste überleben, weiß ich nicht - aber die biblischen Geschichten sind ja voller Rätsel und Sklaven spielen darin häufig eine Rolle 
Bin ich froh, dass „es“ nicht zum zweiten Mal funktioniert hat. Die Vorstellung von Heerscharen von Gartenzwergen ... brrr.
Lieber Treibholz, deine Geschichte habe ich mir tapfer aufgespart für den Fall, dass ich mal Trost brauche und es war tatsächlich vor ein paar Tagen nötig. Was soll ich sagen - es hat geholfen und ich war wieder guter Dinge.
Die Wandlung von Eva vom braven fleißigen Frauchen zum Weib ist bemerkenswert. Der Schlange hat sich böse verrechnet, eigentlich schade, immerhin hat sie Eva die Augen geöffnet. Aber was interessiert Artenschutz am Black Friday ... auch das hat also damals schon begonnen.
Danke für Ab in die Wüste
hanne
Eine Satire, genau meine Art von Humor! Eva mit der Peitsche, der Adam ihr hörig - herrlich! Ich frage mich, was die beiden wohl in der Wüste erlebt haben ... Eva in der Schlangenkluft und Adams blanker Arsch, der Sonne ausgesetzt. Köstlich, hat mir sehr gut gefallen!
Bester Treibholz,
sei mal froh heute zu leben, vor einigen Jahrhunderten hättest Du für Deine Geschichte wie der Dornbusch ein unterhaltsames Feuerchen abgegeben *g. Aber damals hatte noch niemand einen Begriff von Gartencenter und FemDom und konnte gar nicht auf die Idee kommen, den H** als weinseligen Erfinder des deutschen Gartenzwergs abzubilden.
Eine Satire, die ihren Namen verdient. Ein verwildertes Bild, das wieder geradezurücken ein Fass Herbizide benötigte. Aber da gibt es nichts gerade zu rücken: Der Wildwuchs ist sehr unterhaltsam, Eva ein toughes Weib, und mir persönlich hat das Wort „Evangälisch“ ein lautes Lachen beschert. Köstlich zu lesen! Kraut und Rüben, und sinnlich dazu. Mit einem Schuss Gleichnis, in guter Tradition der alten Schriften (denn auch dort geht es ja eigentlich so zu). Hart vorm Klischee noch abgebogen, aber damit spielen Satiren ja.
Bittersüß.Köstlich.Kurzweilig.
Dankeschön!
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