Reisebericht Peru - Traumhafte Geheimnisse der Inka
Eine Fantasy-Geschichte von Drachenlady
Peru.
Irgendwo auf einem Plateau, einem Hochtal, mitten in den Anden, auf über 3600 Metern Höhe.
Wir sind noch ganz ergriffen vom Anblick der riesigen Kondore am frühen Morgen, wie sie sich scheinbar schwerelos in den Aufwinden des über 1200 Meter tiefen Colca-Tals nach oben tragen lassen.
Klare kühle Luft, aber aufgrund der Höhe schon extrem dünn. Daher diese verdammten Kopfschmerzen, alles pocht. Bis jetzt haben keine bekannten Mittelchen geholfen, alles, was die Reiseapotheke hergab, hat sich als wirkungslos erwiesen.
Auch meinen geliebten Mann hat es erwischt. Sonst nie um eine kleine Neckerei oder Anzüglichkeit verlegen, gibt er keinen Ton mehr von sich und hat sich mittlerweile ins Bett verzogen. Nicht nur seine, auch meine körperliche Verfassung macht im Moment keine Lust auf irgendwelche Spielchen, und bei dem wenigen Sauerstoff hier erledigt sich das Thema Atemdepression bei den kleinsten Anstrengungen automatisch ganz von selbst.
Die atemberaubende Umgebung und die fesselnden Erlebnisse müssen im Moment wohl genügen. Wir machen einen Tag Pause auf der Rundreise, die anderen Mitglieder der Reisegruppe haben sich nach dem Frühstück zum Baden in den Thermalquellen von Chivay in der Schlucht des Río Colca verabschiedet.
Wir sind jetzt allein in der kleinen einfachen Anlage, in der sich jedes Zimmer in einer eigenen Hütte befindet. Mein Mann hat sich wieder hingelegt und schläft, ich sitze vor dem kleinen Häuschen in der Sonne und lese.
Ein einheimischer Angestellter, ein auf den ersten Blick älterer Mann, auf den zweiten Blick aber eher irgendwie seltsam alterslos wirkend, läuft vorbei, schaut, bleibt sichtlich verwundert stehen und kommt dann auf mich zu. Warum ich hiergeblieben sei, während sich alle Anderen im Thermalbad vergnügen, versucht er, mich in einem Kauderwelsch aus Spanisch und englischen Brocken zu fragen. Ich erzähle ihm von meinen höllischen „Dolores de Cabeza“ und den mittlerweile doch recht heftigen Kreislaufproblemen meines Mannes. Und dass unsere eigentlich so guten deutschen Arzneimittel alle nicht helfen. Er lächelt wissend und gibt mir zu verstehen, dass sein Volk dafür die richtige Medizin bereit hat und er davon etwas holen würde, wenn ich möchte. Ich würde alles dafür geben, wenn mein Mann wieder schnell auf die Beine käme und ich würde, so glaube ich, gerade alles schlucken, um diese Schmerzen loszuwerden.
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