Mit der Arbeitstasche in der Hand trete ich ins Freie, die Tür fällt hinter mir ins Schloss. Die Sonne steht schon tief und wie so oft verlasse ich das Büro erst spät am Nachmittag.
Feierabend. Jetzt muss ich nur noch nach Hause fahren.
Während ich die Tasche auf dem Beifahrersitz verstaue, durchflutet mich Vorfreude, dringt bis in die Zehenspitzen, lässt den anstrengenden Arbeitstag verblassen. Die Kinder sind beide bei den Großeltern, wir haben den Abend und das Wochenende für uns. Summend setze ich mich hinters Lenkrad. Meine Assoziationen beim Anschnallen sind nicht mal mehr entfernt jugendfrei. Mich packt Sehnsucht nach dir, nach deinen Händen, deiner Stimme und den vielen schlimmschönen Dingen, die du mit mir nachher anstellen wirst. Ich lasse das Auto vom Parkplatz rollen, die Straße ist frei, kann mir nur recht sein. Ich will nach Hause. Schnell.
Etwa zwanzig Kilometer trennen mich von dir, die Hälfte davon enge Landstraßen und Kleinstadt. Das ist oft genug eine Herausforderung, gerade ist ausnahmsweise keiner mit dem Trecker vor mir unterwegs. Was haben die mich schon an Nerven gekostet. Manche Traktorfahrer bekommen den Führerschein wahrscheinlich als Weihnachtsgratifikation! Man könnte ja auch mal rechts ran fahren. Kennen die nicht. Gift und Galle! Klar, ich, wer sonst? Geduld gehört nicht zu meinen Tugenden. Aber um diese Zeit sind bereits alle zu Hause.
So wie ich in Kürze. Am Morgen hast du noch lapidar gemeint, dass du ein Päckchen erwartest. Du hättest was Feines bestellt. Immerhin haben wir ein freies Wochenende, da könnte man ja etwas Neues ausprobieren. Deine Augen leuchteten wie bei einem kleinen Jungen, so voller Tatendrang und Vorfreude. Ich hatte daraufhin über den Tag immer wieder dieses Kribbeln zwischen den großen Zehen. Jetzt bin ich gespannt, was du dir diesmal ausgedacht hast. Nicht dass uns mit den vorhandenen Mitteln zu wenig einfallen würde. Doch der Reiz des Ungewissen gibt dem Spiel eine besondere Würze. Ich höre besser auf zu träumen, schließlich will ich sicher ankommen.
»Hey, du Depp!« Gut, dass ich rechtzeitig bremsen konnte. So ein Idiot, fährt aus der Ausfahrt ohne ... Ich beiße mir auf die Zunge. Na super. Ich habe dir vor kurzem versprochen, dass ich mir die Verbalinjurien beim Fahren abgewöhne. Zu meinem Pech hast du kürzlich festgestellt, dass unseren Kindern anzuhören ist, mit wem sie meistens unterwegs sind.
Seitdem fragst du jeden Abend, wie die Fahrt war, und wenn du mich so verhörst, kann ich schlecht schwindeln. Ich muss dann immer lachen und das mühsam erarbeitete Pokerface geht zu Bruch. Du hast noch nicht einmal vergessen, dich zu erkundigen. Zudem hast du beschlossen, die Nachhaltigkeit der Anforderung durch unangenehme Konsequenzen zu erhöhen. Als Erziehungsmaßnahme sozusagen.
Es gibt durchaus schöne Strafen. Die für von dir eingeplante Vergehen sind immer reizvoll, manchmal grenzwertig, aber doch prickelnd, erregend, geil. Da bist du sehr kreativ.
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