Leise eilte eine Frau mit langen Schritten durch das Landhaus des Sato-Clans. Die weichen Socken und der nachtschwarze Kimono zeigten, dass sie mit den Traditionen vertraut war, die diesem Clan und seinen Mitgliedern so wichtig waren.
Allerdings zeigten ihre schulterlangen, platinblonden Haare und die weicheren Gesichtszüge, dass zumindest ein Elternteil nicht aus Japan kam. Mei Nakaharas Mutter stammte aus Frankreich und ihr Vater hatte sie im Dienst des Sato-Clans kennen und lieben gelernt. Und er war es auch gewesen, der seine Tochter in die Familientradition eingeführt hatte. Dem Dienst am Hause Sato und des Clanoberhauptes.
Zum ersten Mal hatte Mei das zukünftige Oberhaupt kennen gelernt, als sie mit achtzehn ihren Vater zu einer Veranstaltung begleitet hatte. Sechzehn Jahre war der letzte, männliche Nachkomme des Clans damals gewesen und von seiner Tante mit den Kindern anderer Clans, seinen zukünftigen Konkurrenten und Verbündeten, bekannt gemacht worden. Er hatte ihr daher wenig Aufmerksamkeit schenken können.
Ein paar Jahre später hatte er dann mit zweiundzwanzig offiziell den Firmenvorsitz von Kaji-Enterprises übernommen. Traditionell gebührte ihm für beide Positionen eine Rei, ein guter Geist. Eine Frau, deren Loyalität ihm allein gebührte und vielfache Pflichten und Privilegien ihr eigen nennen durfte.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Gelöscht.
20.06.2016 um 18:25 Uhr
Eine Liebesgeschichte sehr schön geschrieben. Die Ordnung und Ruhe die durch das Fernöstliche beschrieben ist, bringt ein ganz besonders Prickeln eine wunderschöne Spannung in diese Geschichte.
Wieder ist es hier gelungen, eine fast schon märchenhaft schöne Geschichte zu erzählen, die den Mut zum Risiko mit Innigkeit vereint. Wieder ist es gelungen, fernöstliche Traditionen in unsere Welt zu holen, sie mit unserem Denken und Tun zu vereinen. Dies alles in einem gelungenen Sprachstil umgesetzt, so, dass einem die Bilder der fernen Kultur vor Augen geholt werden. Man dieses Ritual förmlich miterleben darf, den Beiden als stiller Beobachter nahe ist.
Danke für wirklich gelungene Zeilen, die ich sehr gern gelesen habe.