Social Bondage: Textnummer 1554 |
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Dieser Text besteht aus mehreren Teilen.
Vorheriger Teil: Das Mängelexemplar (Teil 3).
Das Mängelexemplar (Teil 4)
Eine BDSM-Geschichte von Mirador
„Essen gehen? Klar geht das. Wohin denn?“
„Ich dachte an etwas mehr. Ein Abend im Schmitz Tivoli mit anschließendem Essen.“ Alle Gespräche der vergangenen Tage drehten sich nur um das Thema SM und seine Facetten. Ich fand es an der Zeit, auch mal etwas anderes anzubieten.
„Das ist doch auf dem Kiez? Da läuft demnächst Villa Sonnenschein. Ich habe gehört, das wäre voll lustig. Ist okay.“
„Da wäre noch was, Anna. Ich würde es zu schätzen wissen, wenn du dich dafür etwas ladylike zurecht machst.“ Jetzt ist es raus. Instinktiv suche ich nach einer qualifizierten Deckung, aber Anna schaut nur wie ein Fuchs auf die Gans.
„Ladymäßig? So richtig, ja?“ flüstert sie irgendwie verschlagen.
„Ich meine nur, das...?“ Mein selbst gesponnenes Kartenhaus droht vor diesem Blick einzustürzen. Ihr eines Auge mustert mich und sie scheint nachzudenken. Jetzt bloß nicht wegen der Kleiderordnung in Hamburgs Comedytempel. Ich nehme sie auch in Gummistiefel und Latzhose mit, ehe es eskaliert. Ich will sie auf keinen Fall verlieren.
„Na gut. Schön, ganz wie der Herr möchte, aber du musst auch etwas tun.“
„Und was wäre das?“
„Du gehst zum Felldresser und lässt dir deine sechseinhalb Strippen vom Kopf raspeln. Sieht voll daneben aus, sich Haare quer über die Glatze zu kämmen.“
Ehe ich eine Gegenfrage zum Thema Felldresser stelle, begreife ich, was sie meint und denke mit Schrecken an das Ende meiner einstigen Haarpracht. Es gibt ein Foto von mir auf einem Status Quo Konzert. Da hatten der Leadsänger und ich dieselbe Mähne. Ja lang ist es her. Zum Glück ist Stoppelschnitt gerade leidlich in.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Begeistert von Deinen witzigen und immer treffenden Beschreibungen, Erklärungen und Gedanken,
sitze ich hier lachend und grinsend vom Rechner und freue mich schon auf den nächsten Teil.
Großes Kompliment an Deine unbeschreibliche Art zu schreiben, schon mal darüber nachgedacht, damit aufzutreten?
Danke für diesen klasse Teil!
Und nochmals kann ich nur sagen: Anna ist wundervoll. Jetzt hat sie sich unentbehrlich gemacht. Peters Mutter und die Tanten fressen ihr aus der Hand.
Freue mich schon auf den nächsten Teil.
Und: Wieder ganz toll geschrieben.
Es fühlt sich so echt an.
Schade das Teil drei nur mit Veri ging... aber trotzdem sehr sweet die Geschichte, vorallem wie die beiden sich entwickeln
Ich bin total begeistert, wie Anna sich in der Geschichte entwickelt ( sie 'bedient' ihn, ohne sich zu verbiegen ) und Peter im 'richtigen Leben' schwimmt. Die oft sehr 'gurkige' Sprache ist schon fast hohe Kunst - hat mir sehr gefallen!!
Es ist total spannend wie sich die Beziehung der Beiden entwickelt
Der Kaffeeklatsch mit den alten Frauen hat mir einfach gut gefallen
Danke, ich lese deine Geschichte wirklich gerne (vor)
Freu mich auf den nächsten Teil...
Bisher meine Lieblingsfolge. Dass Anna ihren Peter gleich in mehrfacher Hinsicht überrascht, ohne sich dafür verbiegen zu müssen, gefällt mir ganz besonders.
Felldresser, Blondzetten, Pisse mit Zitrone... Am Anfang hab ich noch den schwarzen Humor und die vielen Begriffe zum Vergleich gemocht, aber mittlerweile find ich die Geschichte einfach überladen damit. Kein Absatz ohne markige Worte, und das Lesen leidet darunter. Ist nur meine bescheidene Meinung, ich weiß, viele andere werden es mögen, ist auch gut so.

Ivonne
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Merry Widow alias das Mängelexemplar. Reifes Mädchen mit blonden Haaren. Für vieles offen, aber zu nichts zu zwingen. Sucht Partner für feste Beziehung. Handwerklich begabt, aber wenig häuslich. - Wer sich auf diese Kontaktanzeige in einem BDSM-Magazin einlässt, muss sich auf einiges gefasst machen.

Alle sind auch untenrum rasiert? Warum? Ist das so eine Art Vorgabe für diese SMler? Was machen SMler denn anders? An den Brüsten aufhängen? Hat es schon mal eine länger bei dir ausgehalten? Ich mache dir einen Vorschlag: Ich bleibe eine Woche und wir proben, ob wir zusammen passen. Und dieses Bondagefoto, das will ich demnächst auch probieren.

Was soll ich sagen? Mein jüngstes Date hat es in nicht einmal achtundvierzig Stunden geschafft, mich betrunken zu machen und dem Beischlaf eines Köters auszusetzen, einem Junkie zu einem Schuss zu verhelfen, nackt in mein Bett zu kommen, ohne mich weiter zu beachten und obendrein mein Schlafzimmer in ein Trainingszentrum für Sadisten zu verwandeln. Eigentlich wäre es an Zeit für einen kleinen Herzkasper. Die Frage ist nur, ob vor Freude oder vor Angst.

Das Mängelexemplar (Teil 4)
Auf dem Tisch liegt eine aufgeschlagene Fetischzeitung. Ein überteuertes Hochglanzmagazin mit phantastischen Bildern. Anna hat einen Artikel über Stiefelladys gelesen. Hochgewachsene Blondzetten mit Schuhwerk, die bis in den Schritt reichen. Soll mir das etwas sagen, meldet sich mein männlicher Verstand plötzlich? Eine bebilderte Anzeige lässt mich endgültig aus meinem naiv intellektuellen Dasein erwachen.
Die ersten sieben Tage vergingen wie im Flug und ich habe manchmal das Gefühl, als stecke ich in einem Traum, der mal mehr, mal weniger greifbar ist. Für Anna war es unter anderem die Erkenntnis, dass sie im Sinne der Erotik zuweilen erhöhten Druck und Schmerz für eine vollständige Befriedigung benötigt. Doch nun begann das Spiel nach ihren Regeln.

Anna kommt aus dem Bad und trägt nur ihr Halsband. Leicht rosa gefärbte Striemen über ihrem Brustansatz sind immer noch zu sehen. Sie schüttelt ihre Locken in Form und schaut aus dem Fenster. Ihr Hintern hat sich schneller und besser von der Flagsession erholt. Endlich hat sie ihr Glück gefunden. Endlich.
