... Und die Gewinnverprobung ist im ersten Quartal negativ ausgefallen, was zur Folge...“ Mein Hintern juckt, doch ich wage nicht, mich zu kratzen.
Walburga von und zur Schramme sitzt in ihrer Funktion als Großaktionärin in der Vorstandsitzung und beobachtet jeden. Hinterher wird sie über Fehler in der Rhetorik und schlecht sitzende Krawattenknoten lästern, ohne ein Wort von der Sache an sich begriffen zu haben. Erbin eines Millionenvermögens zu sein, setzt eben auch gewisse Qualifikationen voraus.
Ich schaue auf die Uhr. Wann finden diese Schaumschläger endlich ein Ende? Dass der Laden vierzehn Prozent im Minus steht, kann man auch in einen Satz fassen.
Anna ist allein zu Haus und hat noch nicht einmal angerufen. Ob das Haus noch steht, oder hat sie es abgerissen und einen Bauwagen hingestellt?
Die neue Marktingassistentin findet, dass der Vertrieb an allem Schuld sei und quengelt unnötig lange mit dem gemeinhin nutzlosen Key Counter herum. Kann es noch öder werden?
Draußen klatscht der Schnee an die Fenster und erinnert mich an unseren Deal. Eine Woche Bauwagen? Was verspricht sie sich bloß davon? Niemals tausche ich mein bezahltes Heim gegen so eine Hundehütte auf Rädern ein. Bewusstseinserweiterung nennt sie das. Scheiß drauf. Bhagwan ist tot. Gedankenverloren bekämpfe ich einen Juckreiz in meinem Ohr und schaue plötzlich in die blitzenden Augen von Walburga Schramme.
Dumme Kuh. Dich mal am Kreuz richtig durchwalken, damit du mal auf andere Gedanken kommst, denke ich und kann nicht anders, als breit zu grinsen. Die Schramme wendet sich empört ab. Gut so.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Gelöscht.
07.12.2014 um 23:23 Uhr
Humorvoll, gut geschrieben . Das macht Spaß an mehr
Anna ist wunderbar. So wie sie Peter immer wieder mit ihrer ehrlichen, direkten, spontanen, fordernden aber gleichzeitig unwissend neugierigen Art verblüfft, so ist sie doch gleichzeitig eine Person die mitten im Leben steht.Peter dagegen vermittelt immer mehr den Eindruck, dass er zwar einen sehr guten Job hat, einiges im Leben erreicht hat, eine rege Phantasie hat, aber gleichzeitig doch etwas weltfremd, bieder und verklemmt sein Dasein bisher gefristet hat.
Bin gespannt auf die nächsten Teile, in denen Peter bestimmt noch einige Veränderungen in seinem beschaulichen und durchorganisierten Leben "ertragen" muss.
Kompliment wieder an den hervorragenden Schreibstil von Mirador. Danke für diese Texte.
b eim Lesen habe ich mich so manches Mal gefragt, wer hier wen überfordert und bin gespannt darauf, wie sich die Dinge zwischen den Beiden weiter entwickeln
Merry Widow alias das Mängelexemplar. Reifes Mädchen mit blonden Haaren. Für vieles offen, aber zu nichts zu zwingen. Sucht Partner für feste Beziehung. Handwerklich begabt, aber wenig häuslich. - Wer sich auf diese Kontaktanzeige in einem BDSM-Magazin einlässt, muss sich auf einiges gefasst machen.
Alle sind auch untenrum rasiert? Warum? Ist das so eine Art Vorgabe für diese SMler? Was machen SMler denn anders? An den Brüsten aufhängen? Hat es schon mal eine länger bei dir ausgehalten? Ich mache dir einen Vorschlag: Ich bleibe eine Woche und wir proben, ob wir zusammen passen. Und dieses Bondagefoto, das will ich demnächst auch probieren.
Das Mängelexemplar (Teil 3)
Was soll ich sagen? Mein jüngstes Date hat es in nicht einmal achtundvierzig Stunden geschafft, mich betrunken zu machen und dem Beischlaf eines Köters auszusetzen, einem Junkie zu einem Schuss zu verhelfen, nackt in mein Bett zu kommen, ohne mich weiter zu beachten und obendrein mein Schlafzimmer in ein Trainingszentrum für Sadisten zu verwandeln. Eigentlich wäre es an Zeit für einen kleinen Herzkasper. Die Frage ist nur, ob vor Freude oder vor Angst.
Auf dem Tisch liegt eine aufgeschlagene Fetischzeitung. Ein überteuertes Hochglanzmagazin mit phantastischen Bildern. Anna hat einen Artikel über Stiefelladys gelesen. Hochgewachsene Blondzetten mit Schuhwerk, die bis in den Schritt reichen. Soll mir das etwas sagen, meldet sich mein männlicher Verstand plötzlich? Eine bebilderte Anzeige lässt mich endgültig aus meinem naiv intellektuellen Dasein erwachen.
Die ersten sieben Tage vergingen wie im Flug und ich habe manchmal das Gefühl, als stecke ich in einem Traum, der mal mehr, mal weniger greifbar ist. Für Anna war es unter anderem die Erkenntnis, dass sie im Sinne der Erotik zuweilen erhöhten Druck und Schmerz für eine vollständige Befriedigung benötigt. Doch nun begann das Spiel nach ihren Regeln.
Anna kommt aus dem Bad und trägt nur ihr Halsband. Leicht rosa gefärbte Striemen über ihrem Brustansatz sind immer noch zu sehen. Sie schüttelt ihre Locken in Form und schaut aus dem Fenster. Ihr Hintern hat sich schneller und besser von der Flagsession erholt. Endlich hat sie ihr Glück gefunden. Endlich.
Wir spähen dich nicht aus!
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