Ich griff mir das Telefon und tippte angefressen die Nummer ein. Schon während des Freizeichens spürte ich ein Ziehen in den Lenden. Verflucht. Nur ein Gespräch. Kein Fototermin. Ganz unverbindlich. Scheiß drauf. Ich brauchte das Geld.
... Und teilen Ihnen mit, dass Sie im Zeitraum ... bla bla bla ... bis zum ... blablabla ... Leistungen in Höhe von 311,43 Euro unberechtigt bezogen haben. Wir werden bei der anstehenden Leistungszahlung den Betrag abziehen. Gegen den Bescheid kann ... bla bla bla.
Mit freundlichen Grüßen
Sülz... Bla bla bla...
Shit. Die verrechneten sich und ich hatte im nächsten Monat nur einhundertfünfzig Taler zum Leben. Das reichte nie. Die Miete musste ich jetzt laut neuester Vereinbarung mit dem Schuldenberater meinem »Miethai« in bar überreichen, und ich spürte schon wieder ein Kribbeln im Hinterkopf, wenn ich mir seine Fresse vorstellte, wenn er hörte, dass es eine Teilzahlung werden würde. Ich warf den Rest der Post auf den Tisch und gönnte mir einen starken Kaffee.
Der letzte Job war die Hölle gewesen. Drei Wochen Spargelernte bei einem notgeilen Sack von Bauern, der den ganzen Tag lang eine Bierfahne hatte. Frühmorgens in gebückter Haltung die weißen Stängel ernten, während der rotgesichtige Fleischberg hinter einem am Boden herumkroch und versuchte, einen Blick unter die Kittel der Frauen zu erhaschen. Das Geld war ein Witz und einmal stand ich kurz vor dem Hitzschlag wegen der Wärme. Die Kuh im Arbeitsamt maulte gleich herum, weil ich zwei Tage nicht anwesend war, und drohte mir das Geld wegen Arbeitsverweigerung zu streichen. Dieses Miststück. Zum Glück war jetzt Ruhe, und meine Hände hatten sich von der Plackerei erholt.
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Einhundert Euro für eine Stunde Arbeit, das klingt verlockend. Erst recht dann, wenn einem die Arbeit im Grunde Spaß macht und man anschließend noch ein Angebot für eine Filmrolle erhält. Aber es ist wie immer: Der Teufel steckt im Detail.
Hartz 4 (Teil 2)
Ich griff mir das Telefon und tippte angefressen die Nummer ein. Schon während des Freizeichens spürte ich ein Ziehen in den Lenden. Verflucht. Nur ein Gespräch. Kein Fototermin. Ganz unverbindlich. Scheiß drauf. Ich brauchte das Geld.
Burg Bathory ist eine geeignete Kulisse für einen mittelalterlichen Pornofilm, aber trotzdem läuft nicht alles so, wie erwartet. Manche Darstellerinnen offenbaren ihr Gesicht, und Tanja entdeckt überrascht große Freude an ganz bestimmten Szenen und Kulissen.
Nächster Drehtag. Tanja kann nicht einordnen, was mit ihr geschieht. Ist das alles real oder durchlebt sie einen Traum? Wenige Tage genügten, um ihre Gefühle durcheinanderzubringen. Und dabei ist es doch nur ein Pornofilm, oder?
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Was ich mich die ganze Zeit frage ist, wieso scheinbar niemand im Dorf weiß, was sich da bei Herrn Korb abspielt. Normalerweise weiß doch da immer jeder alles. Egal, die Spannung steigt, eigentlich bin ich mir sicher, dass Tanja den Kontrakt unterschreibt. Es sei denn sie liest Dinge, die sie so gar nicht an sich lassen kann.
Toll fand ich die Beschreibungen von Tanjas Not, ich bin echt gespannt wie es weiter geht.
Danke für schön geschriebene Zeilen, die ich gern gelesen habe!
was mir an diesem Teil besonder gut gefällt, was mir im ersten so fehlte, ist die "Beschaffenheit" des Dorfes. Mich wunderte es schon sehr, dass angeblich niemand wusste, was in dem Haus passiert.
Ansonsten...bin ich mal gespannt, wie es weitergeht
02.07.2025 um 04:59 Uhr
Oh Mirador,
Klasse geschrieben. Beim ersten Teil war ich etwas enttäuscht aber der zweite Teil ist klasse geschrieben.
Ich fand die Erklärung über Tanjas Lebenssituation oder über das Dorf sehr gut.
Ich habe ja schon eine klitzekleine Vermutung, bzw zwei wo die Geschichte hingeht. Ich bin gespannt.
Danke schön für die Geschichte die ich gerne gelesen habe
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