() Es war in dem Jahr, als die Traubenernte besonders vielversprechend auszufallen schien und jeder halbwegs glaubhafte Weinkenner schon in den heißen Tagen des Jahres von einem Jahrhundertjahrgang sprach.
Der Berg, der vor mir begann, war voller Farbenspiele, der tiefblaue Himmel von schweren Wolken bedeckt.
Langsam, immer näher kommend, bäumte sich der hohe Horizont gegen die schon rötliche Sonne auf. Fast erdrückend schob sich die Wolkenmauer dem Hier entgegen. Gerade noch nur Horizont - zweidimensional wie ein Bild - nahm es von mir Besitz ein. Ich war gefesselt, gebannt; umgeben, aufgenommen.
Unwirklich große Regentropfen fielen aus dem Himmel. Matt zerschlugen sie im dunklen Boden des Friedhofes. Noch bevor der düstere Boden ganz mit den dicken, warmen Tropfen bedeckt war, verstummten die seltsamen Vorboten und ließen eine angespannte Stille zurück.
Das Licht im großen Theatersaal war gedämmt, die Spannung stieg. Kein Windhauch und kein Vogellaut unterbrach die knisternde Erwartung.
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Selten habe ich die Beschreibung von Zweisamkeit so kunstvoll bebildert gelesen. Verpackt in die unbändige Kraft eines Gewitters, mit blitzenden Augenblicken, grollendem Donner, patschenden Tropfen. Reinwaschend und zerstörerisch zugleich, lediglich gestört, durch das Kratzen einer Harke.
Für mich ein schattengleiches Abbild großer Emotionalität, für das ich mich nur bedanken kann.
Düster melancholische Gewitterbeschreibung! Zwar kein direkter Schattenzeilen-bezug, aber stimmige Momentaufnahme! Ich mag schaurig schöne Gewitter sehr! Vermisse sie dieses Jahr, wie auch den Sommer...
Sehr düster und undurchschaubar, aber die Schreibweise gefällt mir, auch wenn ich ebenso keinen Schattenzeilen-Zusammenhang erkennen kann. Geht das vielleicht Richtung Endzeit?