Ich habe wieder mal so vor mich hin geredet. Nicht daran gedacht, dass du jetzt neben mir, nein bei, nein mit, nein beimirmitmirinmir lebst. Gut, du hast es gehört, nun willst du es wissen, sei`s drum, du hast ein Recht darauf! Also was willst du wissen?
Womit ich nie gerechnet habe?
Mit dir natürlich!
Wie ich das meine?
Also das will ich dir erklären, aber ich warne dich, es dauert etwas länger:
Seit ich zwölf war – oder so in dieser Gegend - habe ich in meinem Kopf ein Frauenbild entworfen, besser entwickelt, das immer neue Facetten dazu bekam, immer runder wurde, bis es irgendwann - so zwischen vierzehn und siebzehn - eine so feste Gestalt annahm, dass es sich seitdem nur noch in Nuancen verändert hat. Und dann traf es auf die Realität, und die sah leider ganz anders aus.
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wie schön diese Liebeserklärung heute als Zufallsgeschichte serviert zu bekommen.
Schon beim ersten Kommentar 2011 war ich fasziniert über die Innigkeit und das tiefe Gefühl, was darin steckt..und heute?
Naja.. Innigkeit und Gefühl lese ich immer noch heraus. Aber heute, wo ich selber eine "einszweidreivierfünf" Frau bin...nämlich die Partnerin an genau des Mannes, dem ich all das sein darf, was ich bin, sind diese Worte von einem Mann an eine Frau wieder mehr als nur wunderschön zu lesen.
Sehe es mir bitte nach, ich hätte es wissen müssen. (hab ich auch!) Die Dame mit den drei doppelten Konsonanten im Nickname hat weiter vorn auf ihre Tagesstimmung verwiesen. Ein bedeutsamer Umstand. der mir in diesem Zusammenhang erst so richtig bewusst wird.
Ich habe die Geschichte wahrscheinlich mit der falschen Stimmung , zum ungünstigen Zeitpunkt gelesen. Meine erste Assoziation zu dieser nicht vom Glück gejagten Thronanwärterin wollte so gar nicht zu dieser euphorischen Eloge passen.
Ein bisschen hell-schwarzer Humor ist auch dabei, das muss ich zugeben. Danke, meine Bewunderung und meinen Respekt hast Du!
Die Stuart hat viele königliche Gänge vor ihrem letzten. Solltest du Schillers Drama kennen, wirst du wissen, dass sie dort - trotz ihrem Tod - die eigentliche Königin und Lady ist. Daran sei hier gedacht, es ist kein Ausflug in den schwarzen Humor!
Originelle Liebeserklärung. Ich weiss: Frauen stehen auf sowas. Ist aber gut gemacht, Respekt! Beim Inhalt gehen die Geschmäcker auseinander, es kann nicht anders sein. Beim Schreiten der Maria Stuart, meinst Du da bei ihrem letzten Gang?
Dieser Text hat mir gerade eine erstaunliche Erkenntnis geschenkt: Noch vor zehn Jahren hätte ich ihn vermutlich mit tiefem Seufzen und leise schwelender Sehnsucht gelesen, doch irgendwann auch zur Einszweidreifrau erkoren zu werden. Heute hingegen löst diese Art von Liebeserklärung bei mir zwiespältige Gefühle aus. Die Vorstellung, so perfekt in jemandes Imagination zu passen, all seine Wünsche und Träume so uneingeschränkt zu erfüllen, wäre mir heute wohl eher unheimlich. Denn selbst, wenn diese Perfektion der Wirklichkeit entspräche und ich tatsächlich die Frau seiner Träume wäre, so bliebe doch ein seltsames Unbehagen darüber, von nun an und für alle Zeit in diesem Bild gefangen zu sein. Und so sehr ich auch ein Faible dafür habe, mich in meinen Traumwelten als Gefangene zu imaginieren, so ist dies doch eine Art von Gefangenschaft, der ich in der Wirklichkeit lieber entkommen würde.
Denn was ist, wenn die so Angebetete sich verändert? Wenn sie plötzlich neue Hobbys und Interessen entdeckt? Wenn sie Freude am Bergwandern entwickelt oder am HipHop-Tanzen oder bei Fridays for Future in der ersten Reihe mitmarschieren möchte? Wenn sie plötzlich lieber Hosen trägt als Röcke oder überraschend feststellt, dass sie sich in flachen Schuhen wohler fühlt als in Heels? Wenn Kinder kommen und das gesamte Weltgefüge sich verschiebt? Die, die ich mit Dreißig oder Vierzig war, bin ich heute mit Fünfzig längst nicht mehr. Natürlich gibt es gewisse Eigenarten, die sich durchziehen, aber gerade meine Interessen, mein Stil, meine Gewohnheiten und Vorlieben haben sich mit den Jahren immer wieder verändert. Und diese Entwicklung wäre kaum möglich oder zumindest mit sehr viel mehr Schmerzen verbunden gewesen, wenn ich als Dreißigjährige irgendjemandes Einszweidreifrau gewesen wäre.
Und so lese ich diese wunderschön und prägnant geschriebene Liebeserklärung mit zwiespältigen Gefühlen, freue mich für die, der sie gilt (selbst wenn sie womöglich nur in der Fantasie existiert), und bin doch froh und erleichtert, nicht an ihrer Stelle zu sein.
Eine sehr eindringliche, sehr emotionale, bestimmt auch sehr subjektive Liebeserklärung, über die sich Lisa mit Sicherheit sehr gefreut hat. Wenn jemand so, seine Idealfrau finden durfte, weiß, dass genau sie diejenige ist, die den eigenen Idealvorstellungen entspricht, hat er wohl das große Los gezogen. Wenn sie es dann auch noch auf eine solche Weise gesagt bekommt, ist alles sehr, sehr stimmig.
Einfach traumhaft geschrieben, eine ganz große Liebeserklärung an Lisa (ist das die Lisa aus "der Ruf der Amsel"?). Gibt es etwas schöneres, als gesagt zu bekommen, dass man so geliebt wird, wie man ist, dass man dem Wunschbild des Partners entspricht und er einen so will wie man ist...