Was für eine Demütigung, ich soll mich für die Hiebe bedanken, die Schmerzen, die ich soeben erhalten habe, schreit der Verstand. Gut so, du willst doch gedemütigt werden, kontert die dunkle Seite meiner Gefühle.
Ich sitze vor ihrem PC und muss einen Brief schreiben, den sie mir diktiert. Auf den Schreibtisch hat sie einen kleinen Block gelegt. Jeder kleine Tippfehler wird mir einen Strich eintragen, jeder Strich einen Hieb mit der Reitgerte. Wenig beruhigende Aussichten sind das, weil ich diese Tastatur nicht gewohnt bin und die Großbuchstaben oft nicht kommen. Dabei soll ich schnell tippen, so schnell ich kann! In den Diktatpausen darf ich noch ausbessern, wenn ich das in der kurzen Zeit schaffe.
Was die Sache noch erschwert, sind die Fachausdrücke in ihrem psychologischen Text, die ich nicht kenne und oft auch nicht weiß, wie man sie genau schreibt. Ich habe die Befürchtung, mein ohnehin lädiertes Gesäß wird weitere Bekanntschaft mit Schmerzen bekommen.
Wenigstens den Briefkopf hat sie schon selbst vorgeschrieben, bis zur Anrede.
Dann geht es los. Die ersten Sätze sprudeln nur so dahin. Ich komme kaum mit und sehe, dass ich da einiges auszubessern habe. Da ich in letzter Zeit an der Uni keine Arbeiten verfassen musste, bin ich auch etwas aus der Übung. Nach einer halben Seite komme ich einfach nicht mehr mit.
»Madam, ich schaffe Ihr Tempo nicht! Kann ich bitte eine kurze Korrekturpause bekommen?«
»Ungern, da komme ich aus dem Ideenfluss. Aber ich will dich nicht überfordern, Tippen will ja gelernt sein. Im Lauf der Zeit wirst du das verbessern. Wir machen das anders. Versuche einfach, das Tempo zu halten, und ich gebe dir hinterher Zeit, die Fehler auszubessern. Nur die Fehler, die ich danach noch finde, werden zur Strafe addiert. Also weiter!«
Ich hacke drauflos und ignoriere die Tippfehler. So komme ich einigermaßen mit ihrem Diktiertempo mit. Ich kann ja kein Zehn-Finger-System, im Wesentlichen tippe ich mit den beiden Zeigefingern. Endlich, nach knapp vier Seiten, ist der Text zu Ende.
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War es die Aufregung? Da renne ich über die Straße und schon passiert es. Ich fliege durch die Luft. Aber auch diese Sache hat letztlich eine gute Seite.
Meine Wohnung soll ich aufgeben, eine To-do-Liste abarbeiten, mich neu orientieren, ohne Versicherung, Rückhalt, Netz und doppeltem Boden. Was treibt mich dazu?
An den neuen, klar strukturierten Alltag werde ich mich gewöhnen. Kochen, Gärtnern und Hauswirtschaft sind neu für mich. Aber Fenja hat noch etwas völlig anderes mit mir vor.
Wie fühlt man sich als erwachsener Mann, dem eine Frau soeben mit aller Kraft das Gesäß verprügelt hat? Eigentlich absolut lächerlich, oder? War es vor einigen Tagen nicht besser, als ich noch ein selbstbestimmtes Leben führte?
Fenja (Teil 7)
Was für eine Demütigung, ich soll mich für die Hiebe bedanken, die Schmerzen, die ich soeben erhalten habe, schreit der Verstand. Gut so, du willst doch gedemütigt werden, kontert die dunkle Seite meiner Gefühle.
Fenja (Teil 8)
Wird am 26.12.2025 veröffentlicht.
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