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Die Ahnungslose

Eine BDSM-Geschichte von Rosenrot.

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Am Anfang war ein Wort, und das Wort war »Nein«.

»Nein, wir passen nicht zusammen.«

»Warum nicht?«

»Ich bin seit Jahren im Bereich BDSM unterwegs, und diesbezüglich dominant.«

»Was ist BDSM?«

Er erklärte es ihr. Zunächst die Worte, für die jeweils die einzelnen Buchstaben standen, dann die Übersetzung und deren Bedeutung, sachlich, korrekt, wie ein Lexikon, sie würde es später nachlesen. Sie konnte kaum zuhören. Sie war wütend, wie konnte er sie so getäuscht, so unwissend gelassen haben, sie hatte sich total blamiert, sie war sehr wütend, vor allem auf sich selbst. Wie naiv sie gewesen war! Als sie sich angekuschelt hatte, als sie glaubte, überlegen und entscheiden zu können, ob er ihr gefiele, der einsam auf dem Land Lebende, froh, dass überhaupt eine vorbei kam.

Sie hatten sich bei einem Kurs kennengelernt, einmal im Monat fand er statt, ein bisschen außerhalb. Er sprach sie am ersten Tag auf das auswärtige Autokennzeichen an, sie erklärte, woher sie kam, sie sei ausgewandert, sagte sie dann lachend, wollte das beenden. Komischer Typ, dachte sie, gar nicht ihr Geschmack, ein bisschen zu viel Bauch, Brille und ein pedantisch frisierter schmaler Kinnbart. Der will wohl auffallen, dachte sie, hat es nötig.

Er war oft nicht da, sie jedes Mal. Sie war pünktlich und zuverlässig.

Dann stand der letzte Kurstag an, sie überlegte, nicht hinzugehen, aber heute gab es die Diplome. Sie kam etwas zu spät, öffnete vorsichtig die Tür, der Vortrag hatte schon angefangen, sie wollte sich leise reinschleichen, es war ihr unangenehm, aufzufallen. Sie sah sich um, es gab nur noch zwei freie Stühle, einer neben ihm, den er sofort für sie zurechtrückte. Sie setzte sich.

Es wurden immer Dinge zum Ansehen herumgereicht, oder Listen, in die man sich eintragen sollte, sie setzte dazu ihre Brille auf, er nahm seine ab, murmelte etwas von »so sei es verschieden«, bot ihr Bonbons an; wollte er sie anmachen?

Es wurden Fragen gestellt, er antwortete einmal, wiederholte es mehrmals. Auch noch ein Klugscheißer, dachte sie.

Dann war der Vortrag zu Ende, die Diplome wurden verteilt, es wurde lockerer, man kam ins Gespräch. Er lebte also auf einem Hof, außerhalb, das interessierte sie, wo und wie, wie groß, und so weiter. Sie könne ja mal vorbeikommen, und sie sagte sofort Ja. Sie sagte immer Ja, sie war ja noch recht neu in der Gegend, wollte Leute kennenlernen.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

20.12.2021 um 17:33 Uhr

Ein Stück Leben, ziemlich wertungsfrei erzählt. Keine spektakuläre Handlung, kein Happyend. Viele Leser werden sich wiedererkennen, zumindest in einzelnen Situationen. Mir gefällt diese Geschichte, weil sie nichts erklärt und keine Lösung suggeriert. C'est la vie

Gregor

Autor.

08.08.2020 um 22:52 Uhr

In Deiner Geschichte spielt BDSM gleichzeitig eine umfassende Rolle und überhaupt keine Rolle. Wahrscheinlich ist das oft so. Gesetzte Leute spielen wie Katzenkinder, schleichen um heißen Brei. Sie bauen sich eine Welt im Kopf. Das mache ich auch häufig, sonst würde ich nicht schreiben.

Deine Geschichte dreht sich um ein Scheitern, ein Unvermögen. Das hast du konsequent in deinem Text durchgezogen. Ein wenig, wenigstens ein wenig Freude hätte ich der Frau gewünscht. Aber auch dazu hat es in der Konstellation deiner Protagonisten nicht gereicht.

Das war mal so eine ganz andere Geschichte.

Ich habe sie gern gelesen.

Ronja

Autorin.

07.04.2020 um 23:33 Uhr

Die Beziehungen zwischen Menschen können mannigfaltig sein. Diese hier schwankt zwischen Liebe und Zurückweisung, ausgelöst durch kleine Meinungsverschiedenheiten. Die Frage ist nur, ob sich bei dieser Konstellation jemals eine wirklich tragende Verbindung zwischen den Beiden einstellen kann. Oder ob dieses immer währende Hin und Her, nicht Gräben in die Beziehung reißt, die nicht mehr geschlossen werden können. Leider geht hier die Geschichte nicht weiter und lässt uns im Unklaren zurück. Sehr schade...

Gelöscht.

24.09.2019 um 15:41 Uhr

Mir könnnen Texte ja gar nicht lang genug sein, von daher war ich am Ende enttäuscht, dass es nicht weiterging. Aber so ist das halt mit dem Anfang.

 

Mir gefällt, dass der Text sich in den Schwanz beißt, sprich der Knackpunkt steht am Anfang und wiederholt sich dann. Das machte mich sofort neugierig.

 

Teilweise erschien er mir aber doch recht redundant - ja, nein, ja, nein in ständigem Wechsel. Ja, auch das ist typisch für viele BDSM Beziehungen am Anfang *lach*, aber nein, das war ziemlich anstrengend, dem zu folgen.

 

Deine entspannte Schreibe hat mir allerdings durchweg gut gefallen und ich hoffe, mehr davon zu lesen.

Hekate

Autorin.

10.06.2019 um 19:12 Uhr

geändert am 10.06.2019 um 19:17 Uhr

Du bist eine Erzählerin, Rosenrot. Und du beherrschst ein ganz großes Mittel der Erzählerinnen. Du wertest nicht. Du erzählst, berichtest, baust deine Frau auf, zeigst sie in Hoffnungen, Ängsten, wahrscheinlich im Scheitern.

Die Wertung überlässt du deiner Leserin. Im Kopf der Leserin entstehen Emotionen. Das ist Talent und Handwerk, es emotionalisiert deine Leserin, bringt sie auf gegen den Mann, beziehungsunfähig wie so viele in einem Land, in dem etwa vierzig Prozent der Menschen als Single leben, weil sie so individuell sind, so kompromissfrei und so reich. Sollte ich deine Geschichte mit einem Wort beschreiben, fiele mir ‚Seele‘ ein.

Gelöscht.

09.06.2019 um 15:08 Uhr

Die Geschichte ist gut, irgendwie anders, das macht es interessant, danke dafür!

 

Ich konnte dem ganzen aber wenig abgewinnen, er war mir schnell unsympathisch, dieses hin und her würde mich als Frau abschrecken. Was ist mit ihrem Stolz, ihrem Selbstwertgefühl? Sie hat durch ihn eine neue Türe öffnen können, aber zum gemeinsamen Eintreten fehlt den beiden wohl eine grundlegende Basis.

hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

27.05.2019 um 22:48 Uhr

Das vertrödelt sich scheinbar zwischen nein, doch, vielleicht. Vergisst sich in weit ausladenden Kurven. Kommt auf einen Punkt und verlässt ihn wieder.

 

Schnörkellos und trotzdem irgendwie ineinander verschlungen.

 

Zwischen den Zeilen sehe ich Sehnsucht und Angst und Unsicherheit. Ganz viel Hoffnung und immer wieder Zurückweisung. Wie alle trägt sie eine Maske, spielt ein Spiel und hat sich darin verlaufen.

 

Unspektakulär und berührend.

 

Danke für Zuversicht und ein neues Leben

hanne

21.05.2019 um 11:09 Uhr

Mh...etwas sperrig zu lesen. Und es kommt für mich wie ein emotionsloser Lagebericht herüber.

Dieses Hin und Her ist schon beim Lesen nervenaufreibend.

Doch gut, dass sie letztendlich den Mut findet, den ersten Schritt in ein neues Leben zu machen.

20.05.2019 um 14:45 Uhr

Eine interessante Geschichte, aber ein ziemliches hin und her was es etwas langweilig macht.

Gelöscht.

30.04.2019 um 03:51 Uhr

Sehr anregend aber zu fest gezogen

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

Zu allen Beiträgen im Forum zu dieser Veröffentlichung.