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Viola

Betrachtet Viola ihr Leben, ist sie zufrieden, der größte Teil davon gefällt ihr gut. Ein kleiner aber fühlt sich unausgefüllt an. Etwas fehlt, wonach sie sich sehnt. Nun steht Weihnachten vor der Tür und Viola überlegt, ob diese Sehnsucht nicht auf einen Wunschzettel passt. 

Eine BDSM-Geschichte von Rote Sonne.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

Ich glaube, ich stecke mitten in einer Midlife-Crisis. Nein, wenn ich mein ganzes Leben betrachte, gefällt mir der größte Teil recht gut. Ein kleiner fühlt sich an, als ob er nicht ganz ausgefüllt ist. Ich kann es aber nicht genau erklären, es ist nur immer wieder dieses ganz tiefe Gefühl, als ob da etwas fehlen würde, von dem ich nicht schildern kann, was es genau sein soll. Ich sehne mich nach dem unbekannten Etwas, im Laufe der Zeit wurden kleine Fragmente definierbarer, aber doch nicht so intensiv, dass ich es aussprechen kann und detaillierter beschreiben. Ich habe die Sehnsucht nach etwas, von dem ich nicht einmal behaupten kann, ob ich das wirklich will.

Es geht um eine tiefe Sehnsucht, die wahrscheinlich viele nicht verstehen würden. Ich wüsste auch nicht, wie ich dieses Gespräch mit meiner besten Freundin beginnen sollte, und hätte auch vor dem Ende ziemlich Angst, nicht verstanden zu werden oder gar noch für verrückt erklärt zu werden.

 Dieses Jahr neigt sich langsam dem Ende, meinen Vorsatz vom letzten Silvester, es endlich auszusprechen, meine Sehnsüchte zu äußern und vielleicht zu sehen, ob es wirklich Sehnsüchte oder vielleicht doch nur Hirngespinste sind, kann ich noch nicht als erledigt abhaken und direkt mit ins neue Jahr mit nehmen. 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Queeny

Förderer.

14.03.2022 um 21:05 Uhr

Eine schöne Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat.

Dankeschön!

Queeny

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Gelöscht.

07.10.2021 um 16:10 Uhr

Das ist eine so wunderbare Geschichte. Ich kann mich direkt in Viola hineinversetzen. Der ewige Kampf und die Zweifel, ob der Partner solche Wünsche versteht. Einfach nur wunderbar. Danke für diese Zeilen.

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Gelöscht.

07.10.2021 um 15:03 Uhr

Mir gefällt die "Interpretation" von Nachtasou besser als die Geschichte selbst. Hätte solch treffende Worte nicht gefunden. Nicht, dass ich das Problem der Protagonistin nicht nachvollziehen kann. Es ist durchaus existent. Die Geschichte endet aber dort, wo der Leser Ergebnisse sehen will. Was will uns der(ie) Autor(in) damit sagen? Nun, die Optimisten sehen den "Ritt in den Sonnenuntergang" die andere Fraktion denkt: "Augen auf bei der Partnerwahl!" Danke für diese Geschichte, sie erfüllt ihren Zweck, weil sie "Gehirnarbeit" fordert.

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Sophie Amalia

Autorin.

06.10.2021 um 20:17 Uhr

Sehr liebevoll geschrieben. Ich denke viele von uns haben einen solchen Moment erlebt und können nachempfinden wie es ist all den Mut zusammenzunehmen und sich klar zu den eigenen Wünschen zu positionieren.

 

Ein bisschen Hilflosigkeit auf der Seite von Peter, verspüre ich. Aber er nimmt sich dennoch nicht raus. Hat sich Gedanken gemacht. Und das Beste was er seiner Frau in diesem Moment vorerst schenken kann, ist Verständnis.

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03.10.2021 um 22:13 Uhr

Eine schöne Bitte die hoffentlich auch erfüllung findet.

Ich wünsche es Viola sehr und doch weis man es eher nicht so genau was passiert. Hier wäre auch eine Fortsetzung sehr wünschenswert. Aber leider bleibt es bei dem Leser sich an dem vorhanden weitere Gedanken und Vorstellungen zu erstellen

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13.11.2020 um 17:55 Uhr

Sie hat sich geoutet und jetzt soll sie sich selbst kümmern. Das wird nie was. Der kneift, wetten?

Anyhow, sehr schön geschrieben. Der Kampf mit den eigenen Sehnsüchten, so schwer zu beschreiben, wenn es nur Phantasie ist.

Gut, dass sie auf den Schattenzeilen landet

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Gelöscht.

18.09.2016 um 16:45 Uhr

Toll geschrieben. macht Spaß zu lesen und Lust auf mehr.

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Gelöscht.

12.04.2016 um 18:05 Uhr

Sehr schön geschrieben. Danke.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

30.01.2016 um 15:29 Uhr

Ich bin jetzt schon etliche Male durch die Geschichte gegangen, und spontan reagierte ich auch positiv im Sinne von "Hach, schön...". Und nach dieser attraktiven Mahlzeit bekam ich so etwas wie 'literarisches Sodbrennen'. Die Geschichte lag schwer im Magen. Da stimmt etwas nicht mit dem Schönen.

Ich schau mir also einmal die Personen an.

Viola:

Ein Duftveilchen. Bescheiden, anspruchslos. Und in der Trauerfarbe lila. Tatsächlich, es fehlt ihr ja auch Wesentliches, sie spürt eine Sehnsucht. Und ja, es kostet immer Überwindung, Wünsche zu äußern. Mutiges Mädchen!

Peter:

Auf fällt die anfangs offen kritische Schilderung des Gatten aus der Sicht Violas. Er hat keinen Sinn für Zeremoniell und Symbolik (bspw. Weihnachten), seine Nüchternheit grenzt an Geiz; seine Geschenke sind inhaltslose Gutscheine (Geld), sogar ohne Verpackung. Viola nimmt ihn so wie er ist: das Kaminfeuer deutet auf eine schon lang währende "Gemütlichkeit".

 

Was bekommt Viola?

Zunächst einmal Unverständnis und Irritation.

Die Aufforderung: „Komm, lass die Wünsche ein wenig ruhen"

Einen Gutschein (kostenfreier Zugang zu einer Webseite)

Den Hinweis, ihr Passwort zu ändern, so dass nur sie Zugang hat (er nimmt sich damit raus)

Viola möge sich dort umtun, um sich klarer artikulieren zu können, was sie will.

Passt das nicht zu ihm? Er schiebt auf die lange Bank, geizt, und zieht sich erst einmal raus. Die Gutschein-Methode, bei der die Beschenkte sehen soll, was sie daraus macht. Viola ist so offen und klar in der Aussage in ihrem Brief, so groß kann ein Brett vor dem Kopf ihres Gatten gar nicht sein, außer es ist Trägheit.

 

Viola ist klar in ihrem Brief. Es gibt nur eine Schwachstelle: das ist ihre Rest-Unsicherheit "Ich habe die Sehnsucht nach etwas, von dem ich nicht einmal behaupten kann, ob ich das wirklich will." Diese eine unsichere Stelle nutzt er im Folgenden für seine Kunstgriffe aus. Er selbst bezieht derweil schon einmal Stellung:

„Also Viola, ich ... möchte dich behüten und beschützen, dass Dir niemals Leid geschehe. Und Du wünschst von mir, dass ich Dich quälen und demütigen soll?“

Das hört sich schmeichelnd an, ist aber im Kern eine Frustration ihrer Bedürfnisse, die sie in ihrem Brief mutig äußert. Peter heftet sich ans Quälen und Demütigen, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was dies für Viola, oder für die Beziehung BEDEUTEN kann (z.B. existentielle Sehnsüchte). Wie gut kennt er seine Viola? Oder: wieweit WILL er sie überhaupt kennen? Bei der kleinsten Mühe weicht er aus. Weihnachten ist ihm ja schon zu viel, und er sieht nur den Aufwand, den es ihm bereitet. Geiz auf allen Ebenen.

 

Er ist ein faules Stück, das elegant ausweicht, wenn seine Bequemlichkeit auf dem Spiel steht. Ihm gelingt es, Viola mit schönen Worten einzulullen und zu vertrösten. Viola bleibt zurück mit dem Auftrag, sich klarer zu werden, was sie will. Sie soll ihre Bedürfnisse gefälligst so umformulieren, dass ihr Gatte damit einfacher umzugehen weiß. Sie soll es ihm bekömmlicher machen.

Das ist für mich der "Subtext".

 

Und keine Frage, wie es weitergeht: Viola wird lesen und sich ewig mühen, ihre Bedürfnisse herunter zu skalieren auf das Niveau der Bequemlichkeit ihres Gatten. Das kann dauern. Viola wird darüber eingehen wie eine Primel. Und er wird ihre Lebensenergie weiter mit seiner Watte aufsaugen.

Wo Bedürfnisse auf Geiz i.w.S. stoßen, ist schon verloren.

 

@Rote Sonne:

Da hast Du in mir ja eine Saite anklingen lassen

Vielen Dank für Deine zart-bittere Schokolade. Eine Praline mit Gräte darin.

Eine Story, die verschiedene Lesweisen zulässt. Klasse.

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Gelöscht.

30.01.2016 um 00:48 Uhr

gut nachvollziehbar...sehr realistisch ;)

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