Fridtjof Köllner trat verärgert über die Granitstufen vor seinem Amt auf die Straße. Er grämte sich über das Wetter, die Jahreszeit und vor allem über dieses blöde Schrottwichteln im Rahmen der diesjährigen Weihnachtsfeier des Sachgebietes. So einen Unfug hatte nur Berger ausbrüten können.
Als Fridtjof Köllner über die Granitstufen vor seinem Amt auf die Straße trat, drohte der Himmel bereits mit Regen. Drei Minuten, so überlegte Köllner, würde er bis zur Streicherbar brauchen, fünf Minuten bis zum Gin-Tonic, zur ersten ehrlichen Nahrung nach all den Spekulatius, Stollenscheiben, Dominosteinen, Marzipankartoffeln und selbstgebackenen Weihnachtskeksen der Mitarbeiterinnen, die er unbedingt probieren und ausgiebig loben musste. Köllner war verärgert, grämte sich über das Wetter, die Jahreszeit und vor allem über dieses blöde Schrottwichteln im Rahmen der diesjährigen Weihnachtsfeier des Sachgebietes zur Erfassung und Koordinierung straßenbaulicher Arbeiten im unterirdischen Raum, kurz Eksa. Schrottwichteln! So einen Unfug konnte nur Berger ausbrüten. Köllner nickte grimmig auf seinem Weg zur Ampel. Es musste ja daneben gehen, schief wie die meisten Dinge, die Berger einrührte. Die Ampel schaltete auf Halt, Köllner blieb stehen, starrte wütend auf das rote Licht und dachte an sein Weihnachten im Amt.
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Da wir ja hier in einem BDSM-Forum sind, hätte mir vielleicht die Szene am Schluss am besten gefallen sollen, aber die war's nicht. Oh wie schön ist er gefallen...
Köllner spurtete die letzten Meter zum Eingang der Streicherbar, sprang die zwei Stufen zur Tür hinauf, glitt aus, konnte sich an der Klinke festhalten, geriet in Schräglage, zerrte sich ein wenig den Oberschenkel, drehte sich um die nun halb geöffnete Tür in Klinkenhöhe halbhoch polternd ins Lokal, bekam wieder Boden unter seine Füße, stützte sich bis in seine aufrechte Höhe und ging, ein Hinken verbergend, abwertend lächelnd zur Bar.
Was aber sagt das jetzt über mich aus?
Nein, natürlich war es nicht der Akt des Fallens, der mich zum Schmunzeln brachte, aber der Satz, mit all seinen Schachteln, Nischen und Ecken. So fein!
Eine sehr lustige Geschichte, Söldner, dankeschön!
Ich musste schmunzeln, weil ich mich frage, wie groß das Gerede wäre, wenn es bei einer Weihnachtsfeier zu SOLCHEN Geschenken kommen würde. Wahrscheinlich wäre das Amt noch Jahrzehnte später im Gespräch. Vielleicht eine neue Form der Mitarbeitergewinnung?
was für eine herrlich satirische Geschichte mit so einem überraschenden Ausgang. Da kommen mir gleich wieder diverse Betriebsweihnachtsfeiern in den Sinn, aber so ein interessantes Wichtelgeschenk hat es da nie gegeben. Ob das in Zeiten von Shades wohl anders geworden ist?
Jedenfalls hast Du mich auch erwischt, die Überraschung am Ende der Geschichte hat prima funktioniert. Man möchte ihm noch die übliche Warnung zurufen, aber es ist eh zu spät dafür.
Meine Kinder haben beim Schrottwichteln auf der Schulweihnachtsfeier mal Topflsppen erwichtelt, die habe ich noch immer
Ich finde überhaupt, es hätte schlimmer kommen können, so gesehen kann man sich im Kollegium jetzt bei geselligen Abenden näher kommen, is ja vielleicht auch gut für's Arbeitsklima
Ein bisschen tut mir ja jetzt die Kollegin mit dem ersten Geschenk leid, aber eventuell ergibt sich noch was.
Problematisch erscheint mir die Situation für die beiden Außenseiter.
Der erste richtige Sommertag und dann so eine Weihnachtsgeschichte . Ich persönlich finde Wichteln eher grausam, all die, die es klasse finden sollten mir verzeihen. Allerdings würde ich schon gerne sehen wollen, was bei unserer Weihnachtsfeier passieren würde, kämen beim Wichteln solche Dinge zum Vorschein.
Klasse geschriebene Geschichte mit einem Ausgang, der für mich in keiner Silbe vorhersehbar, dafür um so überraschender war.
Danke für unterhaltsame Zeilen, die ich gern gelesen habe.
Witzige Geschichte, das Ende war toll. Ich glaube, ich bin ein zu naiver Leser, ich lasse mich immer verschaukeln. Toll geschrieben und sehr amüsant, danke dafür.
27.10.2025 um 19:48 Uhr
Da wir ja hier in einem BDSM-Forum sind, hätte mir vielleicht die Szene am Schluss am besten gefallen sollen, aber die war's nicht. Oh wie schön ist er gefallen...
Köllner spurtete die letzten Meter zum Eingang der Streicherbar, sprang die zwei Stufen zur Tür hinauf, glitt aus, konnte sich an der Klinke festhalten, geriet in Schräglage, zerrte sich ein wenig den Oberschenkel, drehte sich um die nun halb geöffnete Tür in Klinkenhöhe halbhoch polternd ins Lokal, bekam wieder Boden unter seine Füße, stützte sich bis in seine aufrechte Höhe und ging, ein Hinken verbergend, abwertend lächelnd zur Bar.
Was aber sagt das jetzt über mich aus?
Nein, natürlich war es nicht der Akt des Fallens, der mich zum Schmunzeln brachte, aber der Satz, mit all seinen Schachteln, Nischen und Ecken. So fein!
VG Natty
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