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Forum - Schreiben - Übungen

Schreibübung "Erklären": Mag ich, mag ich nicht

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hexlein

Autorin.

25.09.2023 um 13:53 Uhr

Mauern

 

ich mag keine Mauern, wenn sie zwischen Menschen stehen. Wenn sie Grenzen ziehen, die unüberwindbar sind. Ich mag sie auch nicht, wenn sie muffig und modrig riechen. 

Aber ich mag Mauern, die im Sonnenlicht sich aufwärmen und dann abends die Wärme abstrahlen. Ich mag es die Dicke von Burgmauern mit den Armen zu messen. Ich mag es über die raue Oberfläche von unbehauenen Steinen in alten Mauern zu streichen (und frag mich immer wieder, ob das so wenige Menschen machen, oder wieviele Streicheleinheiten es braucht, bis die Steine eine weiche Oberfläche bekommen). Ich mag Mauern, wenn Haken an ihnen befestigt sind, die mich fragen lassen, wer denn da wohl angekettet war.. und warum..und, wie es sich wohl anfühlen würde, wenn ich es sei. Ich mag Mauern, aus denen kleine Blumen wachsen, oder vielleicht sogar ein kleiner Baum. Zeigt das mir doch, wie vergänglich die Dinge sind, die wir Menschen bauen, auch, wenn wir denken es sei für die ewigkeit. Ich mag Mauern, wenn ich sie plötzlich auf einer meiner Streunerwanderungen im Wald entdecke und dann recherchieren kann, zu welchem Gebäude diese wohl gehören. Ich mag Mauern, wenn hinter ihnen Beete angelegt sind, in denen Kräuter oder Blumen wachsen. .. hey..soviel, wie ich hier schreibe..ich glaube Mauern ist ein tolles Wort für mich..und bevor ich das Forum sprenge..hör ich jetzt besser wieder auf.

 

Neues Wort: Haken

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Diedie Nerin

Autorin.

28.09.2023 um 12:15 Uhr

hm, da ist doch bestimmt ein haken!? das war komischerweise mein erster gedanke bei dem wort. also, das misstrauen gegenüber einer sprichwörtlichen falle. solcherlei haken gefallen selbstredend weniger. besonders im geschäftlichen bereich, aber auch privat sehr unschön, wenn verdeckt oder manipulativ operiert wird.

ganz anders, wenn die kehrseite einer medaillie offen kommuniziert wird. es gibt ja fast nichts, was nicht auch einen negativen touch hat. aber dann kann ich selbst entscheiden, ob ich den damit verbundenen nachteil für den angebotenen vorteil in kauf nehme oder eben nicht. dann kann der haken zu etwas wertvollem werden, indem ich mir durch ihn über die folgen einer entscheidung bewusst gedanken mache.

und schließlich der materielle haken: meistens nützlich, manchmal schön an der wand und auch sonst ...

 

next: kehrseite

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hexlein

Autorin.

28.09.2023 um 12:46 Uhr

Kehrseite

 

nun, ich mag meine Kehrseite. Prall und knackig und trotz fortgeschrittenem Alter immer noch gut in Schuss. Gut, ich bewege mich auch viel.

Ich mag sie ebenso, wenn mein Herr seine warme Hand darauf legt und sie streichelt.

Was ich nicht wirklich aber mag ist, wenn darauf gestarrt wird und ich darauf reduziert werde.

 

Neues Wort: Prall

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Diedie Nerin

Autorin.

09.10.2023 um 11:46 Uhr

"prall" ist für mich eines dieser wörter im deutschen, die sich schon beim lesen - oder noch besser: beim aussprechen - ihre bedeutung mitschwingen lassen. da muss niemand im duden nachschauen, was das wort zu bedeuten hat. zum bersten ausgefüllt oder direkt und schutzlos (wie bei praller sonne), ist mit 5 buchstaben alles gesagt. ich mag solche ausdrücke. weniger schön sind sie im "gestohlenen" kontext, wie bei "gott, bist du prall", wenn im jugendsprech eingesetzt.

 

neues wort: ausgefüllt

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Nora

Profil unsichtbar.

09.10.2023 um 13:15 Uhr

geändert am 09.10.2023 um 13:33 Uhr

Ausgefüllt sein, von Liebe, von Tatendrang, von Mut und  Stolz, von Wissen, Freude, Dankbarkeit und Kraft ... ich mag das sehr. Obwohl ich weiß, dass es gerade das Nichts, die Leere ist, das ein Gefäß an sich so wertvoll macht - eben weil es dann ausgefüllt werden kann.

Da in dieser Schreibübung hier über Substantive nachgedacht werden soll, wähle ich als nächstes Wort - paradoxerweise, das ist mir klar - die Leere.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

10.10.2023 um 22:15 Uhr

geändert am 10.10.2023 um 22:18 Uhr

Danke für Deinen tröstlichen Zusatz mit dem Gefäß, Nora,das leer sein muss, um die Fülle aufzunehmen. Die Fülle der Zeit, wobei die Zeit Kairos genannt wurde in Abgrenzung zum leeren Uhrenticken. In Höchstform als Vakuum, und die ungemochte Angst davor. Für die Physik ist die Leere, oder das Vakuum immer noch, oder schon wieder, ein großes Rätsel. Denn wie aus dem Nichts entstehen Bausteine.

Ich erinnere mich noch an meine Initialzündung im Alter von 15, sitzend vor einem leeren Blatt Papier, im Gefühl der Leere, und wie es dann doch floss, ohne je auf den Gefäßboden zu stoßen.

Das mag ich.

 

Neues Wort (schön alt *g):

Innerlichkeit

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Christina Saphir

Förderer.

11.10.2023 um 19:02 Uhr

Innerlichkeit

Ein Wort, was mir in meinen Ausdrucksmöglichkeiten  noch fehlte.

Innerlichkeit - heimlich schmunzel ich in mich hinein, wenn ich meinen ganz eigenen Träumen nachgehe während wir miteinander schlafen. Wenn ich jauchze in einem Ausbruch meines Orgasmus.

Du weißt nicht, was mich soeben beflügelt hat - es ist mein eigen, voll und ganz.

Voll Poesie, da ich es nicht nach außen trage.

 

Hui, das hat Spaß gemacht, hier zu schreiben!

 

Und nun ein Wort, was mich zur Zeit bewegt:

 

'Würde'

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Noras Marie

Profil unsichtbar.

11.10.2023 um 20:26 Uhr

Würde - ach ja, der Konjunktiv von Werden, oder?

Zumindest scheint es das zu sein, wenn ich manche (nicht alle) Leute davon sprechen höre. Oder schreiben. Denn das, was es tatsächlich ist - das Erkennen und Respektieren des jeden Menschen innewohnenden Wertes an sich - unabhängig von seinem Geschlecht, seinem Alter, seiner Herkunft, seiner Religion, seiner Hautfarbe, seiner sexuellen Orientierung - das, was als erster Artikel in den Menschenrechten festgehalten wurde, nämlich dass jede und jeder frei und gleich an Rechten und Würde geboren ist, ich sehe das nur mehr sehr selten. Und das mag ich nicht, weil es mich traurig und zornig macht.

 

Würde, das ist das, wo das Private politisch und das Politische privat wird, weil sie unveräußerlich ist und in jedem Falle schützenswert

 

Ja, ich bin eine Sub und unterwerfe mich dem Willen meiner Domme aus freien Stücken. Dennoch bin ich frei und gleich an Rechten mit ihr. Das weiß sie, das respektiert sie und niemals würde sie mir meine Würde nehmen, selbst wenn ich es von ihr verlangte. Und deswegen liebe ich sie.

 

Das nächste Wort ist "Respekt"

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Sisa

Autorin. Förderer.

12.10.2023 um 16:54 Uhr

Auja, Respekt ist ein tolles Wort, danke Marie

 

Respekt - damit beschäftige ich mich derzeit sehr intensiv. Ich mag es, wenn dem Gegenüber Respekt entgegengebracht wird. Aber was bedeutet Respekt für mich?

Ich definiere es so: Respekt habe ich vor jemanden, wenn ich ihn ganzheitlich akzeptiere. Egal wie er ist, wofür derjenige steht. Unabhängig davon, was und wie er lebt. Das mache ich nicht an Neigung, Aussehen, Arbeit, Umfeld, Herkunft oder politischer Meinung fest.

Für mich steht Respekt haben für Größe. Ich achte denjenigen dafür, wie er sich gibt, wie er mit Mitmenschen umgeht.

Neigungstechnisch sind das Persönlichkeiten, die in sich ruhen, die Verständnis haben, die einfühlsam sind und eben diese innere Größe in sich tragen. Obwohl man das durchaus auch auf den Alltag anwenden kann.

 

Was ich gar nicht mag, wenn dieser Respekt eingefordert wird. Respekt kann ich nicht einfordern, obwohl mir das zur Zeit ganz oft eben tagtäglich begegnet. Ich soll dies respektieren und das, dieser Zwang, mit dem ich mich nicht wohlfühle. Weil dieser eingeforderte Respekt im Grunde oft damit einher geht, dass ich mich der Meinung anderer anpassen soll und meine eigene verschweigen müsste.

Nein, das gefällt mir nicht, das bin nicht ich und darum mag ich das nicht.

 

Da fällt mir jetzt spontan ein neues Wort ein: Freiheit

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Leo Me

Autorin.

12.10.2023 um 18:00 Uhr

Ihr nehmt euch die Freiheit, die Regeln der Schreibübung nicht so genau auszulegen. Ich mag das. Trotzdem werde ich versuchen, sie mir bewusst zu machen, mich ihnen unterzuordnen, und ihnen zu folgen.

Es fällt mir nicht leicht, mich unterzuordnen. Viel zu sehr liebe ich meine Freiheit. In meinem Tun. In meinem Handeln. Und vor allem in meinen Gedanken.

Die Freiheit, unfrei zu sein. Dein zu sein.

 

Ich mag sie nicht, wenn ich aus einem Traum erwache. Schweißgebadet und voller Angst. Weil ich träumte, ich bat dich um meine Freiheit.

 

Das nächste Wort: Regeln

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