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Forum - BDSM - Umfragen

Sollte BDSM mehr Öffentlichkeit erfahren?

Bezieht sich auf die Abstimmung »Sollte BDSM mehr Öffentlichkeit erfahren?«.

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

21.02.2013 um 13:56 Uhr

Passend zum Thema:

 

Deutschlandradio Kultur sendete im Rahmen der Reihe "Zeitreisen" am 20.02.2013 den Beitrag

 

"Ausweitung der Schmerzgrenze - Sadomasochismus".

 

Der von Andrea Frey erstellte Beitrag ist als Manuskript downloadbar und auch nachträglich hörbar bei Deutschlandradio Kultur.

 

Kurzbeschreibung:

Mittlerweile hat SM Einzug gehalten in Mode, Popkultur und Film. Die Entwicklung zu vermeintlich mehr gesellschaftlicher Akzeptanz gipfelte in der Romantrilogie "Fifty Shades of Grey". Aber ist der Sadomasochismus durch rosa Plüschhandschellen wirklich in der Mitte der Gesellschaft angekommen?

Quelle: Deutschlandradio Kultur

 

Sehr gut gefällt mir eine der Schlussbemerkungen des Beitrags über die Wahrnehmung von BDSM (sinngemäß):

 

Aber man wird da nie sich wirklich hineinleben können, wenn man nicht selbst ein entsprechendes Talent hat. Das hat nicht jeder. Ist ja auch nicht jeder musikalisch.

 

Wie wahr.

 

Viele Grüße

Jona

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

25.02.2013 um 11:54 Uhr

Für einen TV-Tipp ist es zu spät, deswegen pack ich meine Gedanken zu einem Fall aus der Reihe „Unter anderen Umständen“ mal hier rein.

 

In der letzten Nacht strahlte zdf_neo die Wiederholung der Folge „Spiel mit dem Feuer“ aus.

In meinen Augen ein sehr gelungenes Beispiel, das Thema BDSM einer gewissen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ich mag jetzt hier nicht die ganze Handlung erzählen, vielleicht ist es ja in der Mediathek abrufbar oder wird wiederholt, und der ein oder andere will es sich selbst ansehen.

Das Mordopfer ist BDSM-ler, und alleine schon die Reaktion der ermittelnden Beamten auf sein Spielzimmer ist ein Spiegel der Gesellschaft. Der stets coole Ermittler Matthias Hamm stellt energisch fest, dass der Spaß bei ihm da aufhöre, wo einer dem anderen Schmerz zufügt, woraufhin seine Kollegin Jana Winter trocken antwortet: „Für andere fängt er da an.“ (sinngemäß)

 

Man bekommt kurze Einblicke in ein Szenelokal und einen BDSM-Shop, in dem die Leute so wunderbar normal miteinander umgehen, dass davon möglichweise beim Zuschauer mehr hängen bleibt als bei bewusster Aufklärungsarbeit.

Der Zuschauer erfährt von der Wichtigkeit des Vertrauens im BDSM-Spiel, und dass dieses missbraucht werden kann. Auch dass BDSM elementarer Bestandteil einer großen Liebe sein kann, sich also nicht rein auf die sexuelle Komponente beschränkt, wird zumindest angedeutet.

 

Mehr geht in 90 Minuten fast nicht.

 

Ganz besonders gefallen hat mir das Gespräch zwischen einer devot-masochistischen Frau und Jana Winter, in dessen Verlauf sie die Kommissarin direkt danach befragt, ob sie dieses Spiel denn nie gereizt habe. Sie reagiert ausweichend, aber ähnlich wie bei der Entdeckung des Spielzimmers nicht abweisend.

Eine Reaktion, die vielleicht auch bei dem einen oder anderen Zuschauer denkbar ist.

 

Der Titel „Spiel mit dem Feuer“ hängt übrigens allenfalls mittelbar mit den Neigungen des Opfers zusammen, was den erfreulich unverkrampften Umgang mit dem BDSM-Thema in diesem Krimi unterstreicht.

 

Wölfin, die mal einen Oscar für BDSM-freundliche Produktionen kreiert und das goldige Kerlchen sogleich vergibt

 

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corvus corax

Autor.

05.03.2013 um 16:31 Uhr

Guten Tag, liebe Schatten. Ich komme gerne der Einladung nach, mich hier kurz vorzustellen und zu Eurer Umfrage etwas zu sagen. Auf meiner Visitenkarte – hallo und danke an Diejenigen, die schon mal hereingeschaut haben – habe ich etwas über mich geschrieben. Schubladen habe ich vermieden weil ich mich darin nicht wohl fühle, aber der geneigte und aufmerksame Leser kann sich sicher zusammenreimen, was für ein Vogel ich bin. Nomen est Omen. Wer mehr wissen will: bitte fragen! Schön, daß es solche Seiten gibt wie diese. Zur Umfrage:

Als ich vor über vierzig Jahren bemerkte, daß mit mir etwas nicht stimmt, glaubte ich, die einzige Ausgeburt dieser Art auf diesem Planeten zu sein. Ich war sehr einsam und habe unter meiner mir nicht erklärbaren Seltsamkeit gelitten. Ich wußte nur: das ist Pfui! Keiner darf was merken, sonst verschlingt mich der Erdboden. Heute weiß ich, daß es noch andere bewohnte Planeten gibt. Helft Ihr mir bei der Landung? Was hätte ich darum gegeben, wenn es damals etwas wohlmeinende Öffentlichkeit gegeben hätte.

Noch ein ganz anderer Aspekt: Ich glaube, daß BDSM, insbesondere die darin enthaltene Machtverschiebung zwischen Mann und Frau viel mehr ist, als eine sexuelle Spielart, ein Lifestyle oder eine Marotte. Man kann das auch kulturhistorisch und menschheitsgeschichtlich betrachten, aber vielleicht habt Ihr das schon lange getan. Kann ich es wo nachlesen? Diese Sichtweise setzt allerdings ein so differenziertes Vorgehen voraus, daß die oft mehr auf Unterhaltung eingestellten Medien wahrscheinlich überfordert wären. Deshalb stimme ich mit einem klaren „Jein, kommt ganz darauf an“. Leider ist es mir nicht gelungen, ein eigenes Bild hochzuladen. Weiß jemand, warum? Krächzende Grüße vom cc

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

05.03.2013 um 18:16 Uhr

 

...zurück zum Thema des Threads:

 

Sollte BDSM mehr Öffentlichkeit erfahren?

 

Andere Themen bitte an geeigneter Stelle diskutieren. Vorstellungen der eigenen Person bitte hier: Link. Fragen zur Technik bitte hier: Link.

 

Danke,

Jona

 

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DeIna

Autorin.

06.03.2013 um 14:01 Uhr

Für mich ist Sexualität prinzipiell nichts "öffentliches", also habe ich mit "Nein" gevoted.

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Sisa

Autorin. Förderer.

09.03.2013 um 14:09 Uhr

in gewisser weise trete ich auch öffentlich dafür ein - wurde mir letztens gesagt. meine verlegerin legte mir nahe, mich nicht so öffentlich zu dem buch zu bekennen, aber ich sehe darin kein problem. mein gesamtes persönliches umfeld weiß es, ich werbe auf facebook und wer-kennt-wen mit meinem real-profil dafür. warum sollte es etwas sein, wofür man sich schämt?

mir begegnen immer wieder leute, die ein völlig verzerrtes bild von bsm haben. und von denen wirst du schräg von der seite angesehen, als wärst du "pervers" und ein krankes schwein. und ich gebe zu - mit denen setze ich mich gerne auseinander, um sie über diesen irrtum aufzuklären. wobei ich mir selber oft denke, das ist vergebliche liebesmüh, so lange es immer wieder idioten gibt, die mit brachialen aktionen auffallen und ins gerede kommen, so lange wird es auch diesen irrtum bezüglich sm geben. wäre das anders, gäbe es - meiner meinung nach - auch diesen hype um shades of grey nicht!

zum glück gibt es aber auch leute, wie die autorin des buches "devot", die bei mario lanz im interview ein sehr gutes bild abgegeben hat, und so wurde endlich einmal auch ein anderes bild von sm gezeichnet - nämlich eines, das auch die zärtliche, die gefühlvolle seite zeigt... und das fand ich einfach nur schön.

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Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

09.03.2013 um 17:10 Uhr

... warum sollte es etwas sein, wofür man sich schämt?

 

Schämen muss ich mich für gar nichts und ich tue es auch nicht.

 

Dass ich meine Neigungen nicht öffentlich mache, sondern meine Sexualität für eine Privatangelegenheit halte, hat überhaupt nichts mit Schamgefühl zu tun, sondern mit meiner persönlichen Sphäre, aber auch der meiner Mitmenschen, die ich für schützenswert halte.

 

Vielleicht wollen die ja gar nichts über meine Sexualität wissen? Das kann ich mir sehr gut vorstellen, weil nämlich ich auch nichts von der Sexualität anderer Menschen wissen will.

Und der Schutzgedanke spielt auch noch in anderer Hinsicht eine Rolle. Ich habe einen Sohn, der steckt mitten in der Pubertät. Und da die Welt voller Deppen ist, möchte ich ihm einfach die Hänseleien ersparen, denen er sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgesetzt sähe, wenn aus meinem Facebook-Profil ersichtlich wäre, wie ich im Bett ticke.

 

Mit Scham hat all das überhaupt nichts zu tun.

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lucyinthesky

Profil unsichtbar.

11.03.2013 um 11:42 Uhr

Vielleicht wollen die ja gar nichts über meine Sexualität wissen? Das kann ich mir sehr gut vorstellen, weil nämlich ich auch nichts von der Sexualität anderer Menschen wissen will.

 

Das trifft für mich den Kern der Sache. Was andere im Schlafzimmer oder wo auch immer tun, ist mir schnurzpiepegal und umgekehrt hats auch niemanden zu interessieren.

Und das ist auch der grosse Unterschied zur in diesem Zusammenhang immer wieder zitierten Homosexualität (à la: die Homosexuellen haben auch erst durch Öffentlichkeit annähernd Gleichstellung erreicht): Bei Homosexualität geht es um eine Lebensform, bei BDSM zu einem grossen Teil (nicht ausschliesslich) um Sexualpraktiken.

 

Für mich persönlich halt ichs eher unter dem Deckel, weil ich nicht will, dass ich in meinem beruflichen Umfeld nicht mehr ernst genommen werde, weil die Menschen, mit denen ich beruflich zu tun habe, das Bild einer nackten, gefesselten, devoten Frau vor dem inneren Auge haben.

Gerade bei Männern ist das unvermeidlich, wie ich schon erfahren musste.

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hexlein

Autorin.

12.03.2013 um 18:05 Uhr

auf Grund der Vielzahl der Antworten,die die Frage der Öffentlichkeit in einem sehr persönlichen Kontext sehen, möchte ich mich auch noch einmal dazu äussern.

 

Ich denke doch, dass unterschieden werden sollte zwischen der öffentlichen Akzeptanz des BDSM und der persönlich ausgelebten Sexualität.

 

Für mich selbst vertrete ich die Meinung vieler, dass mein Sexualleben nicht in die Öffentlichkeit gehört.

Trotzdem bin ich für mehr informelle Öffentlchkeitsarbeit und damit (hoffentlch) irgendwann auch Akzeptanz.

 

 

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Gelöscht.

12.03.2013 um 18:49 Uhr

 

Ich denke doch, dass unterschieden werden sollte zwischen der öffentlichen Akzeptanz des BDSM und der persönlich ausgelebten Sexualität.

 

Für mich selbst vertrete ich die Meinung vieler, dass mein Sexualleben nicht in die Öffentlichkeit gehört.

Trotzdem bin ich für mehr informelle Öffentlchkeitsarbeit und damit (hoffentlch) irgendwann auch Akzeptanz.

 

 

 

Dem kann ich nur 100%tig zustimmen!

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