Profil erstellen Login

Social Bondage:

Forum - BDSM - Umfragen

Sollten Kinder und Jugendliche im Rahmen der Aufklärung auf das Thema BDSM hingewiesen werden?

Bezieht sich auf die Abstimmung »Sollten Kinder und Jugendliche im Rahmen der Aufklärung auf das Thema BDSM hingewiesen werden?«.

1 2 3 4 5 6 7 8

nach unten, letzter, zurück

Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

20.04.2012 um 06:51 Uhr

@ Schneeleopard:

 

Dass ich nochmal der Versuchung erliege, das Lehrerkollegium an der Schule meines Sohnes (und an anderen Schulen wird es ähnlich sein) zu lobhudeln, dafür danke ich Dir.

 

Ein Großteil der Schüler hat Migrationshintergrund, der Druck durch das verkürzte Abitur trifft die Lehrer wie die Schüler (und Eltern), volle Klassen mit (zugegeben mehr oder weniger bildungshungrigen Kindern/Jugendlichen), Korrekturen, individuelle Förderung planen und begleiten, Konferenzen usw. usw. Mit einer Überzahl an faulenzenden GEW-Fuzzies wäre das alles wohl kaum zu schaffen. Was ein Großteil der Lehrer hier Tag für Tag leistet, verdient meine Hochachtung.

 

Morgengruß

Schattenwölfin

Antworten, Zitieren, Kontaktieren, nach oben

Gelöscht.

22.04.2012 um 12:44 Uhr

Der Sexualkundeunterricht in der Schule ist sicherlich eine sinnvolle Ergänzung, wenn Kinder anfangen sich und ihre Sexualität zu erkunden. Aber grundsätzlich sollten Eltern klar machen, dass sie offen sind für alle Fragen ihrer Kinder. Dabei den Kids einfach mit irgendwelchen Neigungen oder Praktiken zu konfrontieren, die diese gar nicht kennenlernen wollen, ist natürlich ungeschickt. Aber mit ein bisschen Einfühlungsvermögen und vor allem Zuhören, sollte es den Eltern gelingen ihren Kindern auch die Unterschiedlichkeiten in Bezug auf Lustempfinden und Erlebenwollen näher zu bringen. Und das gelingt im häuslichen Kontext sicher besser als in der Schule.

Antworten, Zitieren, Kontaktieren, nach oben

Gryphon

Autor.

22.04.2012 um 21:46 Uhr

Beim Durchblättern meiner Unterlagen sind mir gerade die Forderungen der Landeselternschaft der Gymnasien NRW in die Finger geraten. Diese sieht die Aufgaben der Sexualerziehung so (Auszüge S. 5):

 

- Kommunikationsfähigkeit und Beziehungsfähigkeit im Bereich Sexualität

- kompetenter Umgang mit medialen Angeboten

- Verhinderung ungewollter Schwangerschaften

- Verhinderung sexuell überrtagbarer Krankheiten, insbesondere HIV, aber auch Hepatitis B, HPV, Chlamydien

- Schutz vor sexueller Gewalt und sexuellem Missbrauch

- Entwicklung von Respekt, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein gegenüber anderen (dies ist als wichtigster Punkt genannt)

 

Ganz deutlich wird herausgestellt, dass gerade der letzte Punkt nur durch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule erfolgreich sein kann.

 

Im Schulgesetz NRW heißt es: "Die Sexualerziehung ist Teil des natürlichen und verfassungsmäßig verankerten Erziehungsrechtes und der Erziehungspflicht der Eltern." Weiter heiß es: " Die Schule [...] sind im Rahmen ihres gesetzlichen Erziehungsauftrages zur Sexualerziehung verpflichtet; diese ergänzt die Sexualaufklärung durch die Eltern."

 

Wie ich finde, ein insgesamt erstrebenswerter Ansatz. Wer Genaueres nachlesen möchte, wende sich an:

 

Landeselternschaft der Gymnasien in Nordrhein-Westfalen

 

Grüße von Gryphon

Antworten, Zitieren, Kontaktieren, nach oben

Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

23.04.2012 um 07:12 Uhr

geändert am 23.04.2012 um 08:40 Uhr

 

Auch das hessische Kultusministerium geht davon aus, dass Sexualkundeunterricht in einem sinnvollen Zusammenwirken von Schule und Elternhaus zu erteilen sei.

 

Als ich mich im Zuge der Vorbereitung des Themenabends im Februar mit dem betreffenden Lehrplan beschäftigt habe, bin ich auf einen Passus gestoßen, der mich im Hinblick auf den BDSM-Aspekt freudig weiterlesen ließ: „Sexualität ist immer durch Normen und Werte geformt. Im Zuge des gesellschaftlichen Wandlungsprozesses und durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse ändern sich Einstellungen zur Sexualität und zu sexuellen Verhaltensweisen. … ist die gegenwärtige Situation auf Grund der Pluralität der Lebensformen durch eine große Vielfalt gekennzeichnet."

Die Öffnung geht jedoch weniger in Richtung bestimmter Spielarten der Lust, denn weiter heißt es: In der Sexualerziehung müssen diese Hintergründe und die damit einhergehenden unterschiedlichen Vorerfahrungen und Einstellungen der Mädchen und Jungen beachtet werden, insbesondere bei Kindern aus Elternhäusern anderer Kulturkreise.“

Andererseits eröffnet der Passus einem offenen und willigen Lehrer die Möglichkeit, BDSM wenigstens im Zuge des Sexualkundeunterrichts zu erwähnen und Toleranz auch den hier versammelten Neigungen gegenüber zu lehren.

 

Mir ist übrigens beim Ansehen des gestrigen Tatorts auch unter einem ganz anderen Gesichtspunkt bewusst geworden, wie wichtig eine Aufklärung über BDSM ist. Dort ging es um einen Serienmörder, und bei der Vernehmung wurde der Verdächtige befragt, ob das Zufügen von Schmerz in seinen sexuellen Phantasien eine Rolle spiele. Ich möchte lieber nicht wissen, wie viele Zuschauer da (un)bewusst die falschen Schlüsse gezogen haben…

Hätte mein 14-jähriger Sohn (wie eigentlich geplant) mit geschaut, hätte ich mir wohl ein Herz gefasst und erwähnt, dass solche Phantasien in den wenigsten Fällen zu Gewaltverbrechen führen und ihm mein offenes Ohr für weitergehende Fragen angeboten.

 

Antworten, Zitieren, Kontaktieren, nach oben

Da Wüst

Profil unsichtbar.

23.04.2012 um 21:37 Uhr

Ich finde, daß BDSM in der Schule nicht angesprochen werden muss. Zum Einen, weil ein Aufschrei durch die Reihen der Stinoeltern gehen würde, den ich mir etwa so vorstelle:

"Die Lehrer sollen doch nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch ein Augenmerk darauf richten, dass unsere Kinder moralisch nicht verkommen und pervers werden!" *1

Zum Anderen ist BDSM ein recht umfangreiches Thema, das die ohnehin schon lernstoffintensiven Lehrpläne zusätzlich belastet. *2

 

zu *1: Pädagogen haben natürlich in gewissem Sinn auch die Aufgabe moralische Werte zu vermitteln. Doch finde ich, dass die Sexualität in all ihrem Facettenreichtum nicht dazu gehören sollte. Eine persönliche Abneigung würde da ganz sicher mit einfließen. Ein homophober Sportlehrer würde z. B. aus der Gruppendusche eine Verleitung zur Homoerotik oder "schlimmer" noch, zur Homosexualität aufbauschen. Und jetzt mal ehrlich: Wer von euch hätte in jungen Jahren ein ernsthaftes Interesse entwickelt eigene Erfahrungen zu sammeln, wenn das ganze Thema totgeredet worden wäre?

Außerdem finde ich, dass an dieser Stelle die Eltern gefragt sind, wenn es um die sexuelle Entwicklung ihrer Kinder geht. Da sollte mit Toleranz und Einfühlungsvermögen vorgegangen werden und die Verantwortung nicht auf Pädagogen (die ohnehin mit Klassengrößen zu tun haben, die es unmöglich machen, sich mit jedem im Einzelnen zu beschäftigen) abgewälzt werden.

zu *2: Was in Lehrplänen zu finden ist, wird für gewöhnlich abgefragt. Wie soll das in der Umsetzung aussehen? Eine Stegreifaufgabe über die Unterschiede zwischen einer Spanking- und einer Bondagesession? Also bitte...

Antworten, Zitieren, Kontaktieren, nach oben

Wiking

Autor.

24.04.2012 um 10:46 Uhr

"Ja, aber dabei muss nicht über die BDSM-Neigung der Eltern gesprochen werden."

 

Wenn ich auf meinen eigenen Weg zurückblicke, so erscheint er mir lang und teilweise auch steinig: Von den ersten BDSM-Phantasien als Jugendlicher bis zur Aufklärung durch das Internet mit Anfang 30, wodurch ich letztendlich verstand, was mit mir los ist, sind viele Jahre vergangen. Und auf diesem Weg habe ich sicherlich auch Probleme gehabt und nicht alles richtig gemacht. Manchmal sehe ich mit Bewunderung (oder auch etwas Neid?) auf Mitglieder um die 20 bei den Schattenzeilen, die bereits ganz jung zu ihrer Neigung gefunden haben.

 

Meinen Kindern würde ich es gerne ersparen, eventuell lange suchen zu müssen. Auch wenn ihnen das Internet schon seit Kindertagen zur Verfügung steht, ist es doch die Frage, ob sie dort alles das finden, was sie brauchen. Sie müssen ja erst einmal herausfinden, was sie suchen.

 

Deswegen denke ich, dass man den eigenen Kindern bei der Aufklärung mitteilen sollte, dass es beim Sex um mehr gehen kann, als um den reinen Geschlechtsakt. Und was ist näherliegend, als das an Beispielen festzumachen, für die man selber Erfahrungen hat – in diesem Falle BDSM. Falls seitens des Kindes kein Gesprächsbedarf signalisiert wird, kann man das Thema zügig beenden, andernfalls kann man das Gespräch vertiefen und ihnen vielleicht auch Links zu Internetseiten, die einem selber geholfen haben, mailen.

 

Die eigene Neigung und die eigenen Erfahrungen würde ich nicht preisgeben, außer wenn ich merke, dass sich das Kind mit dem Thema auseinandersetzt und dann ganz gezielt nachfragt und mich darum bittet, mehr zu erzählen – doch damit rechne ich nicht. Von meinen Eltern habe ich schließlich auch nichts über ihren Sex wissen wollen.

 

Wiking

 

PS: Sollte ich irgendwann einmal mein Schattenzeilenprofil auf unsichtbar stellen, dann hat wahrscheinlich eines meiner Kinder die Schattenzeilen auch für sich entdeckt…

Antworten, Zitieren, Kontaktieren, nach oben

Gryphon

Autor.

24.04.2012 um 20:21 Uhr

Ich bin mir relativ sicher, dass unser Ältester die Schattenzeilen bereits kennt ... *seufz*

 

Grüße von Gryphon

Antworten, Zitieren, Kontaktieren, nach oben

Volupia

Profil unsichtbar.

26.04.2012 um 16:33 Uhr

Mir ist die Fragestellung zu unpräzise, von daher werde ich keine Angabe ankreuzen. Jugendliche ggfs aufzuklären, wenn man bemerkt, dass Redebedarf besteht: ja. Kinder auf BDSM hinweisen? Nein!

Auf alle Fälle gehört dieses Thema in der Aufklärung in verantwortungsvollste Hände! Ob das im Einzelfall immer der Lehrer oder die Eltern sind ist ebenfalls dahingestellt.

 

Sicherlich werde ich meine Kinder (*hust, sodenn sie genügend sexuelle Reife entwickelt haben) beizeiten den ein oder anderen Denkanstoss dazu vermitteln, wenn ich spüre, dass ihr Zeitfenster für ein Gespräch dieserart offensteht. Meine eigene Neigung steht dabei allerdings nicht im Mittelpunkt und wird von mir vorerst auch nicht thematisiert werden. Wenn ich spüren sollte, dass meine Neigung dem Jugendlichen weiterhilft, würde ich darüber informieren. Ansonsten nicht.

Antworten, Zitieren, Kontaktieren, nach oben

Gelöscht.

27.04.2012 um 12:17 Uhr

Ich denke Jugendliche sind noch so verwirrt von Hormonen, körperlicher Entwicklung und dem neuen Veralten der ungefähr Gleichaltrigen, damit sowieso schon überfordert sind. Es ist vielleicht besser wenn sie ihre Vorlieben langsam und selbst entdecken.

Liebe Grüße die Zauberin

Antworten, Zitieren, Kontaktieren, nach oben

Gelöscht.

28.04.2012 um 23:08 Uhr

Das war bei mir in der Schule auch so aber erst in der Realschule. Ich denke aber nicht dass über die Neigungen der Eltern gesprochen werden sollte.

Antworten, Zitieren, Kontaktieren, nach oben

Hinweis

Gäste können keine Beiträge abgeben.

Links in den Beiträgen sind nur angemeldeten Nutzern unserer BDSM-Community sichtbar.

zurück, nach oben

1 2 3 4 5 6 7 8

 

Anzahl und Sortierung der darzustellenden Beiträge kannst du in deinen Profileinstellungen ändern.

Forenbeiträge geben die Meinung der Erstellenden wieder. Die Beitragsinhalte entsprechen nicht zwangsläufig unserer Meinung, wir machen uns diese auch nicht zueigen. Bei Verstößen gegen die Forenregeln bitten wir um einen Hinweis.

Smilies, Statistik, Hinweise zur Nutzung des BDSM-Forums

 

Als Lesezeichen hinzufügen: