"Ja, aber dabei muss nicht über die BDSM-Neigung der Eltern gesprochen werden."
Wenn ich auf meinen eigenen Weg zurückblicke, so erscheint er mir lang und teilweise auch steinig: Von den ersten BDSM-Phantasien als Jugendlicher bis zur Aufklärung durch das Internet mit Anfang 30, wodurch ich letztendlich verstand, was mit mir los ist, sind viele Jahre vergangen. Und auf diesem Weg habe ich sicherlich auch Probleme gehabt und nicht alles richtig gemacht. Manchmal sehe ich mit Bewunderung (oder auch etwas Neid?) auf Mitglieder um die 20 bei den Schattenzeilen, die bereits ganz jung zu ihrer Neigung gefunden haben.
Meinen Kindern würde ich es gerne ersparen, eventuell lange suchen zu müssen. Auch wenn ihnen das Internet schon seit Kindertagen zur Verfügung steht, ist es doch die Frage, ob sie dort alles das finden, was sie brauchen. Sie müssen ja erst einmal herausfinden, was sie suchen.
Deswegen denke ich, dass man den eigenen Kindern bei der Aufklärung mitteilen sollte, dass es beim Sex um mehr gehen kann, als um den reinen Geschlechtsakt. Und was ist näherliegend, als das an Beispielen festzumachen, für die man selber Erfahrungen hat – in diesem Falle BDSM. Falls seitens des Kindes kein Gesprächsbedarf signalisiert wird, kann man das Thema zügig beenden, andernfalls kann man das Gespräch vertiefen und ihnen vielleicht auch Links zu Internetseiten, die einem selber geholfen haben, mailen.
Die eigene Neigung und die eigenen Erfahrungen würde ich nicht preisgeben, außer wenn ich merke, dass sich das Kind mit dem Thema auseinandersetzt und dann ganz gezielt nachfragt und mich darum bittet, mehr zu erzählen – doch damit rechne ich nicht. Von meinen Eltern habe ich schließlich auch nichts über ihren Sex wissen wollen.
Wiking
PS: Sollte ich irgendwann einmal mein Schattenzeilenprofil auf unsichtbar stellen, dann hat wahrscheinlich eines meiner Kinder die Schattenzeilen auch für sich entdeckt…