Social Bondage: Textnummer 928 |
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Der Mann im Kleid
Eine Fetisch-Geschichte von T Lagemann.
Der Mann im Kleid sitzt auf einer Bettkante und ist nicht glücklich. Ist es vielleicht nie gewesen. Er weiß das nicht so genau. Er weiß nur, dass es sich früher gut angefühlt hat, ein Kleid zu tragen. Kurze Momente des Glücks sind das gewesen. Deswegen hat er es doch gemacht. Wegen dieser Momente. Und deswegen macht er es auch heute. Obwohl sich das Gefühl gewandelt hat. Jetzt scheint es ihm nur eine Erinnerung zu sein. Aber auch als Erinnerung fühlt es sich gut an, ein Kleid zu tragen. Wie Glück ist dieses Gefühl, denkt er, das Glück der ersten Male, nachdem die Angst gewichen war. Denn die ist da gewesen, Angst. Beim Zuziehen der Reißverschlüsse haben seine Hände gezittert. Auf Schritte im Treppenhaus hat er gelauscht. Am Fenster gestanden, auf die Straße geschaut. Denn er hat gewusst, was er da macht, das würde niemand verstehen. Nicht sein Vater, nicht sein Bruder. Die auf keinen Fall. Und auch seine Mutter nicht. Die aber vielleicht gelacht hätte, weil sie es für eine Vorführung gehalten hätte. Ein kleines Schauspiel. Wie damals, als er Werbung gespielt hat. Zauberkreuz hebt den Busen. Er die Betonung der Stimme nachahmend, die er aus dem Fernsehen kannte. Mit seinen kleinen Fäusten den BH von sich weg und nach oben drückend. Zauberkreuz. Und noch ein Stück nach oben. Hebt. Noch höher. Den Busen.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Was für ein trauriger Einblick, der mich tief berührt hat. Wünsche dem Protagonisten, dass er seine immerwährenden Zweifel an sich überwinden kann, um glücklich zu werden. Leider ist die Gesellschaft in vielen Teilen noch nicht so offen. Man kann nur hoffen, dass sich dies alles irgendwann einmal ändert. Sich ein Prozess in Gang setzt und ein Wandel beginnt.
Das ist aber eine sehr schön geschriebene Geschichte! Man mag sich nicht vorstellen dass sie wahr ist, es wäre zu traurig. Seine Gefühlswelt ist eindrucksvoll beschrieben und sehr gut nachzuvollziehen.
Die Geschichte katapultiert mich in mein eigenes Lust- und Triebleben!
Diese endlos,lange dramatische Geschichte meiner selbst.
Ich schreibe absichtlich nicht Drama!
Dafür gab und gibt es zu wenig Negativität um meine Seele zu beugen und zu zerstören.
Doch all diese ganzen Ausreden, das Sich-Verstellen-Müssen, das nicht so sein dürfen, wie man ist.
Das bringt Deine Geschichte so authentisch und ehrlich rüber.
Es sind andere Themen, doch dieses Gefühl, nicht richtig zu sein, wie man(n) ist!
Wie gnadenlos ist der Mensch zu Seinesgleichen!
Super, hat mich sehr berührt! Danke.
Sehr gut geschrieben und sehr traurig...
Die Wünsche außerhalb der Normen können eine wirkliche Belastung sein. Das ist hier sehr einfühlsam und nachvollziehbar beschrieben. Ein sehr guter Text.
Beschreibt Sehnsüchte die von den meisten Menschen verteufelt werden , weil sie ihre eigenen Sehnsüchte sich nicht eingestehen wollen.
Dem Mann im Kleid wünsche ich alles Gute für die Zukunft und eine verständnisvolle Umgebung
Hätte ich als Mutter Verständnis? Aber natürlich. Sage ich, weil ich weiß, dass ich den sicheren Hafen des Konjunktiv nicht verlassen muss.
Hätte ich Verständnis, wäre ich an Agnes' Stelle? Ich wäre auf jeden Fall guten Willens. Nach außen hin würden wir natürlich den Schein wahren und die Kinder dürften es auch nicht erfahren.
Wie viel Anderssein verträgt eine Gesellschaft, die schon bei einem Zuzug von Flüchlingen im unteren einstelligen Prozentbereich die eigene Kultur in Gefahr sieht.
Danke
hanne
wieviele Menschen stecken in Solchen Situationen... Gute Geschichte.
Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.
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