12.22 Uhr Mittags, am Tag danach. Oyuki lächelt, begutachtet sich im Spiegel.
"Sind das die Augen einer anderen?"
Kaltes Wasser fließt in den Abfluss. Die Zahnbürste arbeitet. Der Schlaf fällt langsam von Oyuki ab. Ihr Kopf schmerzt. Es ist eine ausgelassene Feier gewesen.
Draußen liegt alles unterm Neujahrsschnee. Eiskristalle schweben von den Bäumen herab.
"Nein, es sind meine Augen. Ich bin es, niemand anderes, der ich entgegenblicke und doch zweifle ich."
Das Haus rumort. Es lebt.
"Die anderen beseitigen sicherlich gerade die letzten Spuren der gestrigen Silvesterparty."
Das Gewissen versucht, Oyuki zur Eile zu bewegen. Erfolglos. Rituelle Langsamkeit sagt ihr momentan eher zu. Sie will allein sein, braucht Ruhe zum Nachdenken.
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Einfühlsam und eindringlich zugleich lesen sich diese Zeilen, die einen wunderbaren Beginn beschreiben. Unterbrochen von den Widrigkeiten des Alltags und besonders deswegen realistisch. Manchmal beginnen große Momente im Leben still und leise.
Einen solchen Moment habe ich hier lesen dürfen. Vielen Dank dafür.
Eigenartige Erzählung, ein zarter Beginn einer vielleicht Beziehung zwischen nächtlicher Aufräumaktion der Sylvesterparty und einer kaputten Klospülung. Auch wenn sich das Ganze sehr abstrakt liest, hatte dieser Beginn etwas, denn viele Beziehungen fangen kurios an.