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Mein Faible für Gedichte habe ich immer betont, ganz besonders hier auf den Schattenzeilen. Selten jedoch liest man in Gedichten solch tiefsinnige Worte wie in diesem. Worte, die direkt ins Herz gehen, die Seele berühren. Die Seele, die uns als das ausmacht, was wir sind. Eben nicht funktionierende Geschöpfe, sondern Schatten mit Seele .
Eine düstere Vision aber hoffentlich nicht ganz zutreffend. Die meisten Menschen haben ihre Seele nur gut verpackt, unter dem Geröll ihres Lebens vergraben. Gut geschützt in einem Panzer der keine Verletzungen zuläßt aber auch keine zärtliche Berührung.
Manchmal werden diese Seelen durch alle schützenden Schichten doch berührt und erblühen zur Verwunderung aller die sie schon für tot gehalten haben.
dieser Text steht ja schon lange in den Schattenzeilen. Ich habe ihn als recht neuer Gast erst heute gefunden. Es sind packende Gedanken, die du da niederschreibst. Verlorene, seit langem an einen Ort gebundene Seelen, die man nur sehen kann, wenn man noch ein Herz besitzt, das hat was. Für mich schwebt die Stimmung zwischen Melancholie und Traurigkeit.
Du hast Recht mit dem Gedanken, dass die Seele zu einem Menschen dazu gehört, er ohne sie nur eine leere Hülle ist. Mir fällt dazu das Jesuswort aus dem Mathhäusevangelium ein (16,26): "Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?".
Der von Dir gewählte Schluss, gefällt mir gut. Da schwingen Resignation und Bitterkeit mit. Aber eine späte Erkenntnis ist oft besser als keine Erkenntnis, da sie einen neuen Anfang ermöglicht. In diesem Sinne enden Deine Gedanken für mich auch wieder positiv. Offen bleibt die Frage, wie die gefangenen Schattenseelen, die jede Nacht auf der Suche sind, befreit werden, da bleibt Platz zum eigenen Empfinden und Nachdenken.