Sonntags geht man spazieren.
Nach einem kurzweiligen Frühstück schauen wir beide hinaus auf die immer dunkler werdenden Wolken und sind uns wortlos einig, vielleicht ist es heute mal anders mit diesem Grundsatz.
„Ich mache uns noch einen Kaffee, Liebes, für dich auch?“
„Ja, ich lege mich jetzt auf unser Sofa und lese“, kommt Carmens Antwort aus dem Bad.
Und während es anfängt, heftig zu schneien und sich die äußere Landschaft in kontrastloses Weiß verwandelt, finden wir uns Kaffee schlürfend auf dem Sofa wieder.
„Schau mal hinaus“, sage ich und schüttele den Kopf.
Carmen pflügt durch die Sonntagszeitungen, die prall angefüllt mit buntester Werbung auf dem Tisch liegen.
„Ich wollte schon immer eine Schlangenlederhose haben, aber die sind meistens aus bedrucktem Stoff. Und nicht glatt. Also, keine Echten, weißt du. Aus Kunstleder oder richtigem Leder. Glatt und eng. Fand ich schon immer geil, schon immer. Habe mich nie getraut, so etwas zu tragen.“
„Wie kommst du denn da jetzt drauf?“, frage ich zurück, über meinen Buchrand schauend.
Wie Carmen die Worte glatt und eng ausspricht, lässt im Nu die Luft vibrieren.
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