Tiger rang sich zu einer schweren Entscheidung durch. Sie legte ihr Buch beiseite, stand auf und räusperte sich unsicher.
Mark stand sofort vor ihr und lächelte besorgt, als er ihre Anspannung bemerkte.
"Mark", begann sie zögerlich und fühlte sich hundeelend. "Mark, ich hätte gerne... Würdest du..."
Er machte traurige Augen, hakte seine Finger in ihre und rang sanft mit ihr. Manchmal hatte er die Feinfühligkeit eines treuen Hundes, der genau spürte, in welcher Stimmung der Mensch war und winselte.
"Du möchtest es. Ganz hart", flüsterte er, während seine Nasenspitze ihr Gesicht streichelte.
Sie konnte nicht antworten und nickte statt dessen nur. Er war ein Magier, wenn es darum ging, die intimsten Gefühle auszulösen. Nur er konnte mit Strick und Peitsche zärtlich sein. Nur er konnte Schmerz liebevoll anwenden. Nur er konnte sie versklaven und dabei gleichzeitig aufbauen. Er allein hatte es geschafft, ihren inneren Panzer zu überwinden und Zugang zu ihren innersten, geheimsten Gefühlen erlangt. Niemand sonst konnte ihre Seele berühren.
Aber manchmal, nur manchmal, ganz selten eigentlich, brauchte sie Härte. Extreme Härte. Ein Regen aus Schmerz, Verzweiflung und Unterdrückung. Hard Rain.
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"...Ja! Ja, benutze mich! Ich will genommen werden! Danach gierte Tiger. Als Frau, da hatte man selbstbewusst zu sein und immer Kontrolle über sich und das Geschehen haben. Das flüsterte die Gesellschaft jenseits der Fernsehoffenheit. Eine Frau ist harmoniesüchtig und kuschelig allenfalls. Sie hat keinen Sex, sondern macht Liebe. So ein Unsinn, fand Tiger. Sie brauchte genau so Sex, hart und hemmungslos. Sie wollte genommen, fast schon vergewaltigt werden und alle Kontrolle abgeben. Zumindest scheinbar. ..."
Beeindruckt bin ich von der Wortgebung, den Beschreibungen der so facettenreichen Empfingungen und zwar auf beiden Seiten.
Als jemand, der ebenfalls beide Seiten kennenlernen durfte, sind mir gewisse Bedürfnisse insbesondere in einer Konstellation tiefer Verbundenheit nicht unbekannt.
Ein Dom, welcher auf die tiefen Sehnsüchte seiner s eingeht, welche den eigenen allerdings nur wenig oder mitunter gar nicht entsprechen, verdient meiner Auffassung nach einen weitaus größeren Respekt als jener, welcher ausschließlich seine Vorstellungen umsetzt oder auslebt. Umfassend wird jeder dominante Part den Grenzen und Tabus des devoten Parts entsprechen...lediglich nicht derart zeitnah (nachvollziehbar), wie in dieser emotional ausdrucksvollen Geschichte, welche für mich zu lesen, berührend als auch eine Freude war.
Entscheidend ist schlussendlich Dankbarkeit und Achtung, welche eine s ihrem Dom entgegenzubringen vermag.
Solange ihre Augen strahlen, wenn sie ihn anschaut...
Heute habe ich mir mal wieder eine Geschichte von Mark und Tiger gegönnt.
Das war schon hart, aber es gibt so Tage, wo man das braucht. Wo einfach nur Kuscheln die Aggression nährt.
Dann ist es ein Geschenk, einem anderen Menschen so vertrauen zu können wie Tiger ihrem Mark.
Ich sehe Mark nicht als Erfüllungsgehilfen. Das Wort klingt so negativ. Aber warum soll es schlecht sein, auf die Bedürfnisse des Partners einzugehen, auch wenn man sie nicht teilt. Meiner Meinung nach gehört das zu einer Beziehung dazu. Ist nicht immer alles eitel Sonnenschein und Harmonie.
Danke für einen Regen aus Schmerz, Verzeiflung und Unterdrückung
So sehr ich die Geschichten um Mark und Tiger mag, bei dieser bin ich ein bisschen zwiegespalten. Frage ich mich doch, wer hier letztlich wen benutzt. Lese ich, dass Mark von dem Dom, den ich anderen Geschichten so mochte, zum Erfüllungsgehilfen wird.
Trotzdem fand ich die Geschichte gut geschrieben, auch nachdenklich machend, weil sie zeigt, was es bedeuten kann, über eigene Grenzen zu gehen dennoch innig zu lieben.
Ich mag Tiger und Mark, ich mag auch Deine ganz eigene Art zu schreiben. Mark wächst mir immer mehr ans Herz, seine liebevolle Art, die Wünsche und Bedürfnisse seiner Tiger umzusetzen, auch wenn es ihm mehr Überwindung kostet und nicht seine Vorlieben sind.
Einen Punkt in Deiner Geschichte machte mich stutzig, als Tiger mitten im Spiel anfing zu denken, was Mark wohl für geheime Phantasien hätte, das passte für mich nicht, weil in diesem Moment denkt man nicht mehr.
Danke für diese ganz andere Seite von Mark und Tiger.