Yes, we can. Oder: Pizza Bizarr. Aus dem Handbuch für verzweifelte Geschäftsideen.
Eine Fetisch-Geschichte von Mirador.
"Du kannst mich kreuzweise. Was heißt hier Technikzuschlag? Seit wann bin ich für den Bruch dieser Bandscheibenfeilen verantwortlich?" rief ich und schlug wütend gegen den Soßenspender.
Sayan, mein Boss und Besitzer von „Fast Pizza“, hatte zum Rundumschlag ausgeholt.
Seit Wochen verkaufte er weniger von seinen Sieldeckeln, die er Pizza nannte, und nun waren die Schuldigen gefunden. Sein Fahrdienst. Ausgerechnet meinen Roller hatte mal wieder jemand mit seinem Auto umgefahren. Der rechte Blinker, ein Spiegel und Teile der Verkleidung waren zerstört.
"Du hast keinen Schimmer, was so ein Roller kostet. Ihr fahrt wie die Henker und jede Woche klatscht eine von euch Dummdosen auf den Asphalt und ich kann einen neuen anschaffen. Ihr habt euch wohl verschworen, mich zu ruinieren? Aber damit ist nun Schluss. In Zukunft zahlt ihr einen Teil der Kosten selbst!" nölte er in seiner nervig orientalischen Art.
"Dann fahr deine Panzerplatten doch selbst aus!" schrie ich wütend und warf ihm den Schlüssel vor die Füße. Der Tag war eine einzige Aneinanderreihung von Katastrophen gewesen.
Meine schriftliche Prüfung für „Europäisches Bilanzrecht“ hätte auch in Serbokroatisch geschrieben sein können. Ich hatte den völligen Blackout. Nach zwei Stunden war klar, dass ich heute total abloosen würde. Auf dem Weg nach Hause erwischte mich so ein ABM-Sheriff beim Schwarzfahren. Der an sich schon marode Schlüssel meiner Wohnungstür beschloss ausgerechnet heute abzubrechen und es dauerte bis kurz vor Dienstbeginn, bis ich endlich meine Bude betreten konnte. Total abgehetzt kam ich zur Arbeit.
Eine Gruppe Footballfans bestellte zehn Mal Pizza in der Mottenburg, und das billige Angebaggere der besoffenen Muskelfurzer gab meiner Laune den Rest. Als ich völlig angenervt zu meinem umgefahrenen Roller zurückkehrte, hätte ich einen Mord begehen können.
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