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Der Ring

Sophia saß in dem Käfig und wartete. Wartete auf ihren Master, dem sie bedingungslos vertraute. Er hatte oft genug bewiesen, dass er in ihr lesen konnte wie in einem Buch. Wieder fuhren ihre Hände zum Hals und es schmerzte mehr als jeder Peitschenhieb, das Halsband dort nicht zu fühlen. Ihr kam die Erkenntnis, dass sie sich einiges eingebrockt hatte.

Eine BDSM-Geschichte von Ambiente.

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Sophia stieg in Düsseldorf in den ICE nach Bremen und suchte ihren reservierten Platz im Wagen 34. Sie bevorzugte normalerweise einen Platz mit Tisch, weil sie gerne die knapp dreistündige Fahrt nutzte, um am Laptop zu arbeiten oder um Details zu recherchieren. Für heute hatte sie jedoch bewusst einen Einzelplatz am Fenster gewählt, da sie erst einmal zur Ruhe kommen wollte. Sie hatte gewusst, dass es nicht einfach war, den Zuschlag für die Einführung einer neuen Management-Software für das große Industrieunternehmen zu erhalten. Sie schüttelte, in Gedanken verloren, leicht den Kopf, denn viele männliche Geschäftspartner waren der Meinung, dass Frauen von der Materie Software, speziell im Bereich Unternehmenslösungen, nichts verstehen würden. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie an die vergangenen Stunden dachte und mit welchen Aussagen sie ihre fundierten Kenntnisse dieser speziellen Software skizziert hatte.

‚Eigentlich würde ich jetzt gerne ein Glas Sekt auf meinen Erfolg trinken‚ aber uneigentlich sollte ich das wohl lieber lassen‘, dachte Sophia, als sie an das Ziel ihrer Reise dachte.

Ein verträumtes Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie an Lukas dachte, ihren Freund, aber vor allem ihren Master. Sie trafen sich regelmäßig - soweit es ihre Zeit erlaubte - und genossen ihre Zweisamkeit. Ihre Hand griff automatisch an den Halsreif, den sie trug - das größte Geschenk, welches er ihr machen konnte. Es signalisierte alles: Du bist mein - Du gehörst mir!

Wie die Zeit verflog. Noch eine halbe Stunde und sie hatte ihr Ziel erreicht. Seit vier Wochen hatte sie ihn nicht gesehen, denn er hatte ihr aufgetragen, nicht zu kommen, da er etwas Besonderes arrangierte. Kein Wort hat sie von ihm erfahren. Er schenkte ihr immer nur die Worte: Du wirst es spüren. Kein Bitten half, kein Jammern, kein Flehen.

In diesem Augenblick kam die Durchsage, dass in wenigen Minuten Bremen erreicht würde. Also packte Sophia ihre Sachen zusammen und ging erwartungsvoll zur Zugtür. Es war immer noch wie beim ersten Mal: Herzrasen, Bauchkribbeln, Freude und Erwartung pur.

 

Schon bei der Einfahrt in den Bahnhof erspähte sie Lukas. Er stand lässig zwischen zwei Säulen. Voller Vorfreude eilte sie nach dem Aussteigen auf ihn zu - ließ die Laptoptasche auf den Boden gleiten und fiel ihm einfach um den Hals. Zu lange hatte sie ihn nicht gesehen, nicht gespürt und nicht berührt.

Er erwiderte ihre Umarmung nicht, sondern löste bestimmt ihre Hände, die noch um seinen Hals geschlungen waren. „Meine Kupferlady“, sagte er mit seiner sonoren Stimme, die sie so sehr mochte, schob sie ein Stück zurück und blickte sie ernst an. Er wartete, bis sie zwei Schritte zurückgetreten war.

Er blickte sie an. Ihr kam es wie eine Ewigkeit vor. Dann legte er eine Hand an ihre Wange, in die sie sich sofort hineinschmiegte. Er nahm seine andere Hand, griff in ihre zusammengesteckten Haare und zog die Haarnadeln heraus, sodass ihre Haarpracht wie ein Wasserfall über ihren Rücken glitt.

Er löste seine Hand und sagte mit klirrender Stimme zu ihr: „Folge mir.“

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

10.01.2023 um 02:43 Uhr

Der Zufall hat sie mir zugespielt. Also las ich. Sie bestärkt mich ein weiteres Mal in lange gehegtem Verdacht. Aber das nur am Rande, nun zum Wesentlichen. Das Ganze verfügt durchaus über reales Ambiente. Der Kontrast von beruflichem Erfolg und fachlichem Können einerseits sowie der privaten Welt und häuslichen Konstellation andererseits ist keineswegs selten. Wurde zudem hier auch zum großen Teil mit dem jeweilig richtigen Stift gezeichnet. Die Mine ist dabei nicht abgebrochen, doch Heinrich würde manchmal in milder Weisheit lächeln. Er, sie, es und ich möglicherweise ebenfalls, wüssten diese weshalb. Wo liegen die Stärken? In der präzisen ausgiebigen Betrachtung. Und wo die "Schwächen"? Empfehle jedem, selbst noch einmal drauf zu schauen. Ohne rosarote Brille oder vorab versprühten Weihrauch. Wie man miteinander kommuniziert, ist hier bekannt. Mit mir kann man reden, wenn es denn gewollt.

Sterne dagelassen, bin heute "wohlgewollt".

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Katika

Autorin. Förderer.

25.01.2021 um 13:19 Uhr

Liebe Ambiente eine wirklich erregende Geschichte. 

Die Konsequenz und Einfühlsamkeit ihres Meisters ist wunderbar. Dazu sein kunstvolles, ideenreiches Basteln. 

WOW beschreibt es genau richtig.

Ich werde sie bestimmt nicht nur einmal lesen. 

Du hast einen wundervollen Schreibstil.

Danke, Katika

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Gelöscht.

24.01.2021 um 23:54 Uhr

Hallo Ambiente,

 

ich würde jetzt natürlich gerne etwas sehr schlaues oder tiefgründiges schreiben aber mir fällt gerade nichts passenderes ein als WOW

 

Vielen Dank für diese, wieder sehr kreative, Geschichte.

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13.11.2020 um 17:42 Uhr

Sehr schöne Geschichte zur Einstimmung in das Wochenende.

Danke

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Ambiente

Autorin. Förderer.

20.02.2020 um 11:24 Uhr

Liebe Kleine Rose,

 

tue Dir keine Zwang an - lies sie einfach - so oft Du magst.

 

wir lesen uns

ambi

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Gelöscht.

17.02.2020 um 22:38 Uhr

Danke für diese wunderschöne Geschichte. Ich müsste sie mehrmals lesen

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Gelöscht.

03.07.2018 um 03:16 Uhr

Das Handling, aus der Distanz des wissenden Autors geschrieben, hat mir sehr gut gefallen.

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dienerin

Autorin. Förderer.

09.12.2017 um 21:17 Uhr

Danke Ambiente

für diese wundervolle Geschichte.

Sie hatte so viel Tiefe, Erregung und so viel Gefühl.

Ich habe sie sehr gerne gelesen

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Quälgeist

Autor.

25.11.2017 um 19:10 Uhr

Ich bin begeistert, nicht nur zu lesen: "Master, ich bin eine Frau und Frauen sind nun mal so!“

Liebe Ambiente, die Geschichte ist ein Meisterwerk, denn sie zeigt die Lust an dem Ritual, zu dem sich beide entschieden haben. Auch die präzise Beschreibung der Durchführung der Bestrafung und der Lust, die beide dabei empfinden, hat mir sehr gefallen. Rituale und Rollen, die dabei eingenommen werden, sind wichtig, das zeigt deine Geschichte in beeindruckender Form, nur den Sekt mag ich nicht.

Danke für diese fast aufwühlende Geschichte, die mich heute über Stunden beschäftigt hat.

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Meister Y

Autor. Förderer.

23.11.2017 um 12:40 Uhr

Wow, ein Feuerwerk der Leidenschaft!

 

Liebe Ambiente,

Du weißt, wie sehr ich Deine Geschichten, Deine Art zu erzählen mag. Mit dieser ist Dir wieder ein Meisterwerk gelungen! Ich durfte wahre Leidenschaft erleben, sehe einen Lukas vor mir, der seinen Spass am Basteln, vor allem aber am Ergebnis nicht verhehlen kann. Der zeigt, das Konsequenz zu dieser Art von Partnerschaft genauso gehört, wie Innigkeit.

Eine Sophia, der schon sein Anblick reicht um ein Gefühlsfeuerwerk zu entfachen, dass sie in missliche Lage führt. Die dann Stück für Stück auskosten darf, was er sich einfallen lassen hat um dann am Ende genau die Innigkeit zu erleben, die Beide auskosten wollen.

 

Danke, dass ich diesen gelungenen Mix aus Verbundenheit, Romantik, Härte und Innigkeit lesen durfte.

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