Er stieg aus seinem Wagen, einem kleinen Smart, und schlenderte vor dem Bürohaus auf und ab. Der Abend war noch nicht frühlingshaft, aber es regnete nicht mehr. Kurz nach sechs trat sie aus der Tür, in schwarzer Lederhose, die Lederjacke übergeworfen wie beim ersten Mal. Er ging strahlend auf sie zu. Sie breitete ihre Arme aus, blieb lächelnd stehen und sie umarmten sich.
Tjark hatte erst ein Rendezvous mit dieser Frau gehabt, aber ihre dominante Ausstrahlung hatte ihn derart gefesselt, dass er sie unbedingt wiedersehen musste. Er wusste nicht, wie sie hieß, sie hatte sich von ihm die Anrede 'Madame' erbeten, während sie ihn einfach duzte. Aber genau das war, neben ihren katzenhaften graugrünen Augen und ihrem Leder-Outfit, das, was ihn faszinierte und ihn magisch anzog.
„Schön, dass du da bist“, freute sie sich, legte aber gleich darauf die Stirn in Falten. „Über die Begrüßung haben wir noch nicht gesprochen. Das solltest du von nun an üben.“
„Welche Begrüßung?“ Tjark verstand nicht.
„Ach, lass! Jetzt nicht“, antwortete sie. „Wo ist dein Auto?“
Als er ihr die Beifahrertür aufhielt, kam sie auf das Thema zurück.
„Die Begrüßung, weißt du“, räusperte sie sich. „Ich würde mich freuen, wenn du mich immer auf eine bestimmte Weise begrüßen würdest, nämlich dadurch, dass du mir die Füße küsst.“
Er war erschrocken. „Ich soll was? Ihnen die Füße ...?“
„Keine Angst“, unterbrach sie. „Ich erwarte nicht, dass du den Schmutz ableckst. Du hast es nicht mit einer Durchgeknallten zu tun. Ich würde es nur schön und überaus respektvoll finden, wenn du meine Stiefel zur Begrüßung ganz kurz mit deinen Lippen berührst. Ich finde, heute sind es sehr verführerische Stiefel.“ Sie drehte das Stück mit einem unglaublich hohen Absatz lasziv hin und her, lachte und stieg ein. Auffordernd hielt sie den rechten Stiefel weit aus der Tür heraus.
„Bitte.“ Sie sah ihm abwartend in die Augen.
Tjark sah sich um und war sicher, dass er keine Zuschauer auf der Straße haben würde. Er zögerte noch einen Moment, wie zuletzt schon bei einer ihrer Weisungen. Es kam ihm noch eine Sekunde vorher völlig unmöglich vor, was er da tat. Und dann kniete er sich dicht vor ihrem Stiefel auf den Gehweg, beugte seinen Kopf und berührte mit den Lippen kurz ihre Stiefelspitze. Er erhob sich wieder und blickte in ihr lächelndes Gesicht.
„Das war lieb von dir“, sagte sie und es klang nach Dankbarkeit.
Vor Verlegenheit klang seine Stimme kehlig. „Darf ich das jetzt jedes Mal machen?“
„Na, vielleicht nicht vor dem Bahnhof“, klang sie gönnerhaft. „Aber mit deinem Wort hast du es schon ganz richtig ausgedrückt. Du darfst mir die Stiefel küssen. Es ist ein Privileg.“
Als sie vor seiner Tür standen, wurde Tjark nervös. Seit Svenja - also seit etwa zwei Monaten - hatte keine Frau mehr seine Wohnung betreten. Ihm wurde klar, dass er diese noch sehr fremde Madame - einen anderen Namen kannte er ja nicht - in sein Heiligstes ließ. Das war ihm vorhin noch nicht bewusst gewesen, als er voll Erwartung und Vorfreude etwas zu essen vorbereitet hatte. Jetzt noch ein paar Schritte und er würde sie in seine Privatheit vordringen lassen. Wollte er das?
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14.09.2025 um 05:19 Uhr
Hallo Mirac
ich bin überrascht das hier unter deiner Geschichte so wenige Kommentare sind und wenn dann nur welche die nichts Aussagen.
Ich fühlte mich in deiner Geschichte komplett mitgenommen und konnte mit Tjark mitfühlen.
Was mir fehlte war das Kennenlernen der beiden - hätte es gerne gelesen da es für mich schwer war mit Tjark mitzufühlen als er Madame abholte.
Warum er sich dann doch vor seine Madame kniete und ihre Schuhe küsste.
War das doch ein wichtiger Abschnitt für diese Geschichte da er das besiegelte was er selber noch nicht erkannte.
Zumal sich niemand einfach so vor einem kniet.
Für mich ist es etwas sehr intimes und es bedarf viel Vertrauen sich einer dominanten Person so zu zeigen.
Ist man doch verletzbar.
Sie kannten sich also etwas schon und als beide bei ihm zu Hause waren, war das sehr privat.
Madame war sich sicher was sie tat und so konnte ich mich mit dem Moment als sie das Halseisen um sein Hals schloss, mitfühlen.
Ich mag so eine Geste sehr. Ist magisch und beide müssen sich doch auch sicher sein.
Das Tjark dann vor vielen Aufgaben stand und diese auch thematisiert wurden, machte die Geschichte, menschlich.
Als ich damals zu Weihnachten von meiner Ex Herrjn das Halseisen geschenkt bekam und es anlegen durfte was er auch sehr magisch.
Viele Fragen schossen mir in den Kopf und ich war erleichtert als ich hörte das ich es heute Abend bei meinen Eltern noch nicht tragen musste. Aber zu Hause und nach dem Urlaub auch auf der Arbeit.
Ich glaube das es vielen Männern so geht, das man sich überlegt was man sagt wenn doch jemand fragt, was man machen kann um es nicht so offensichtlich zu zeigen. Als Frau ist es doch eventuell einfacher es als normalen Schmuck zu betrachten.
Deshalb fand ich es gut, wie dieses hier thematisiert wurde.
Das zweite Treffen war glaube ich dann überraschend für mich. Tjark wollte es beenden. Das kenne ich - sind Gedanken gerade am Anfang so viel und so schwer zu verstehen.
Man reagiert darauf,auf die Dominanz, empfindet es als unnormal oder gefährlich und doch ist da dieses Gefühl von Geborgenheit und Liebe.
Ich glaube das kam hier auch rüber - das BDSM nicht bedeutet das der Dom wertvoll ist und Sub wertlos.
Es ist eine Form von Liebe, Zuneigung und Wertschätzung.
Beide Seiten geben sich hin. Vertrauen einander.
Ich schätze Frauen sehr, die dem devoten Mann führen können. Nicht weil er schwach und hilflos ist sondern weil er erkennt das ihre Dominanz ihn fördert und durch klare Strukturen einen Halt geben.
Wenn sich bdsm positiv auf den Alltag auswirkt ist es für mich eine gesunde und eine ganz besondere Verbindung.
Liebe Grüße, Thorsten
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