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Schneefall

Eine BDSM-Geschichte von Rasputinka.

I. Andreas

Das Licht der Fackeln zeichnete kleine Kreise auf den Schnee. Fast alle Gespräche waren verstummt, während wir gemeinsam durch die blaue Dunkelheit wanderten, den dick verschneiten, weißen Märchenwald um uns, der alle Geräusche zu ersticken schien, bis auf das leise Knirschen unserer Stiefel und das gelegentliche Zischen der Fackeln, wenn eine vereinzelte Schneeflocke hineinfiel. Ein Winterwald hat etwas Verzaubertes an sich, was Stille gebietet. Die Bäume, die zu merkwürdigen, vermummten Gespenstern geworden sind. Die Steine und Geländeunebenheiten, die alle Konturen verloren haben durch dicke, weiche Schneepolster. Die reine, keusche Kälte. Und die Freude auf einen warmen, lichten, freundlichen Ort der Geborgenheit, wo es heißes Essen und lebhafte Gespräche geben würde, die Zehen auftauten und der Winter draußen vor der Tür bliebe, während man drinnen lachte und plauderte. Ein Kollege war später auf mich zugekommen und hatte gesagt: „Wirklich eine tolle Idee. Danke, dass Sie diese Winterwanderung organisiert haben, Herr Brandt ...“

„... möchten Sie da noch etwas ergänzen, Herr Brandt?“ Ich nahm mich zusammen. Herr Kirchner war ein wichtiger Kunde, aber die Gespräche mit ihm zogen sich nun schon seit Wochen hin, weil er immer noch weitere Wünsche zur Umsetzung hatte. Gut für die Firma, schlecht für mich und meine Kollegen, da uns das zu immer weiteren Überstunden zwang, in denen wir planten und Realisierungen diskutierten, die wir ihm dann wieder eigens vorstellen mussten. Die letzten drei Monate waren eine Art Marathon gewesen, bei dem wir immer nur eine Nasenlänge Vorsprung hatten, und ich ertappte mich immer häufiger dabei, dass ich in Träumereien abglitt, die entweder das Unterwegssein in der freien Natur oder das Zusammensein mit meiner kleinen Sub zum Inhalt hatten - in letzter Zeit vorzugsweise beides in Kombination. Die Erinnerung an die Winterwanderung hatte mich auf die Idee gebracht, ihr, der ich nun seit einem Vierteljahr nur so wenig Zeit hatte widmen können, ein besonderes Weihnachtsgeschenk zu machen: ein Wochenende in einer Berghütte. Wir zwei zusammen, weit weg von allem, allein im Winterwald. Google hatte eine passende Unterkunft im winterlich-verträumten Schwarzwald herbeigezaubert, ein echtes Schwarzwaldhäuschen am zugeschneiten Waldrand, komplett mit Kamin und zugefrorenem Bach um die Ecke, ein echter Glückstreffer. 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Tony Baigu

Gelöscht.

02.03.2023 um 11:24 Uhr

Geteilte Winterfreuden.

Meister Y

Autor. Förderer.

09.12.2016 um 13:09 Uhr

Nicht nur in Anbetracht dessen, dass es draußen schüttet wie aus Kannen, hat mir dieser Ausflug in einen Winterabend wirklich gut gefallen.

Unterhaltsam und flüssig geschrieben, mit einem Schuss Überraschung für Leserinnen und Leser und die Protagonistin gewürzt. Besonders die Perspektivwechsel machen die Geschichte, die auch durch das Ambiente überzeugt, wirklich lesenswert. Das Wochenende, das vor den Beiden liegt wird sicher schön. Genug aufgeheizt ist schon, toll.

Danke für Zeilen, die ich sehr gern gelesen habe.

Rote Sonne

Profil unsichtbar.

03.03.2014 um 23:38 Uhr

Ich tat mir etwas schwer mit dem Anfang,

aber als ich mich eingelesen hatte,

wurde es interessant ,

dass Freunde sich gegenseitig helfen,

ist normal, aber so weit, ist wirklich ungewöhnlich *grins*

Danke für diese Geschichte

Gelöscht.

23.01.2014 um 02:53 Uhr

sehr plastisch und einfühlsam beschrieben - erotisch !

poet

Autor.

05.01.2014 um 18:55 Uhr

Perspektivenwechsel, auch wenn er nicht ganz einfach ist, bringt immer Spannung. Ich hätte noch gern etwas mehr Charakteristik gelesen, denn die Handlung ist allzu bekannt. Gut gelungen sind dagegen die Stimmungs- und Umgebungsschilderungen.

04.01.2014 um 23:53 Uhr

Weil ich sie für erfrischend anderes halte. Die Überraschung in der Konstellation der aktiven Protagonisten hat mir sehr gefallen. Das gleiche gilt für den Schreibstill.

Davon würde ich gerne mehr lesen.

Schattenwölfin

Autorin. Korrektorin. Förderer.

02.01.2014 um 20:37 Uhr

Ganz wunderbar unterhalten hat mich diese Geschichte und dank der bildhaften Beschreibung tatsächlich in eine verschneite Hütte im Schwarzwald entführt. Den Zeitwechsel nach Charlottes Eintreffen kann ich allerdings auch nach mehrmaligem Lesen nicht nachvollziehen, was das Vergnügen ein ganz klein wenig trübt.

Trotzdem hoffe ich, dass wir hier noch viele Geschichten von Dir werden lesen können.

 

Wölfin

Berücksichtigt wurden nur die letzten Kommentare.

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