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Zeitlos

Ich hatte bis zu dem Moment im Wald noch keine Erfahrung. Dass jemand einfach so meine Brustwarzen quält, an ihnen zieht, sie in Klemmen schraubt. Es war ein Spiel, natürlich, und doch sollte ich durch diese symbolische Initiation über ein Jahr lang an meinen mercurianischen Gebieter gebunden bleiben.

Eine BDSM-Geschichte von Antje Ippensen.

  • Info: Veröffentlicht am 23.09.2010 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

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Bild: Schattenzeilen, Midjourney

 

() »Was stelle ich nun mit dir an?«, meint er mit dieser sagenhaften Stimme, die mich von Anfang an fasziniert, bezaubert, in Bann geschlagen hat. Warm, freundlich, tief ohne bodenlos zu sein und nie laut werdend. Das muss er nicht. Seine Dominanz schwingt im Ton selbst mit, fast magisch.

Wir haben eine Weile gebraucht, bis wir diesen Platz am Fluss unter Weiden gefunden haben. Ich bin nervös.

»Knie dich erst mal auf die Decke. Hände auf den Rücken«, kommandiert F.

Ich gehorche. Spüre, wie ich ruhiger werde.

»Auf die Decke, oh danke«, sage ich erleichtert und sogar ein kleines bisschen keck, denn im letzten Chat hatte er noch gesagt: »Die Decke ist selbstverständlich für mich.«

Meine Augengläser habe ich zuvor auf seinen Befehl hin in meinen Rucksack gesteckt. Fühle mich freier jetzt, obwohl ich weniger sehe. Oder gerade deshalb. 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

hanne lotte

Autorin. Förderer.

18.02.2017 um 11:37 Uhr

Draußen regnet es, bei mir ist grad Sonne. Ich höre den Fluss, das Schilf, die Peitsche. Bin mitten in dieser vielsträngigwn Geschichte, hin- und hergeworfen zwischen Erinnerungen, Jetzt und Innenleben.

 

Und finde mich mal wieder wieder. Wieso ich so bin, erniedrigt, gedemutigt, unterworfen werden möchte, Schläge liebe. Muss ich das wissen?

Meinem Mann und Dom gefällt das Gefälle zwischen Macht und Unterordnung und sicher auch der ästhetische Aspekt eines gefesselten und gezeichneten Frauenkörpers.

Dass Bindungsangst auch eine Triebfeder sein könnte ... war für mich zunächst überraschend, aber inzwischen doch plausibel. Die Macht, den Abstand zu wahren. Das hat was. Ist das eine Bewältigungsstrategie?

 

Ich kehre lieber wieder zurück an den Fluss und genieße.

 

Danke für die Traumreise

hanne

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Söldner

Autor. Korrektor.

18.02.2017 um 08:01 Uhr

geändert am 18.02.2017 um 08:03 Uhr

Eine Geschichte wie das Öffnen einer Tür.

Sie gestattet den Einblick in schamhaft bedeckte Gefühlswelten einer devot-masochistischen Frau, die scheinbar in Widerspruch zu ihrem emanzipierten Feminismus stehen. Dadurch erhält diese Geschichte noch mehr Intensität, als sie durch Deinen ausgezeichneten und flüssigen Schreibstil schon besitzt.

Es liest sich Klasse.

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14389

Gelöscht.

27.09.2015 um 23:34 Uhr

wunderschöne Beschreibung der Stimmung am Fluss, trauriges Ende

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14596

Gelöscht.

17.02.2015 um 23:26 Uhr

klasse geschrieben - danke schön .

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12704

Gelöscht.

08.09.2014 um 01:12 Uhr

sehr lebendige geschichte

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Schattenwölfin

Autorin. Förderer.

03.09.2014 um 07:37 Uhr

Mir gefällt, wie der Text springt zwischen Handlungszeiten und Innenansichten.

Als stördend empfinde ich ein paar sprachliche Dinge: Worte in Großbuchstaben, eingeklammerte Sätze und der abgekürzte Namen haben meinen Lesefluss mehr unterbrochen, als die inhaltlichen Sprünge, die gerade die Besonderheit in dieser Geschichte sind.

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

27.04.2014 um 23:23 Uhr

Eine Geschichte zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit, viele Emotionen und auch Eigenarten der Beiden beschrieben, alles sehr toll geschrieben, aber zum Schluss tat sie mir ein wenig leid.

Danke für diese ganzen Zeilen, in Deiner ganz eigenen Art.

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Deep Spirit

Profil unsichtbar.

03.08.2011 um 01:15 Uhr

Diese Geschichte berührt mich... weil sie nicht so leicht daherkommt und weil ein ungutes Gefühl zurückbleibt... so als hätte sie alles gegeben und nichts zurückbekommen... diese Distanz und damit auch Diskrepanz wird so spürbar... sehr gut geschrieben.

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3344

Gelöscht.

08.12.2010 um 00:34 Uhr

Toll.

Es gibt Geschichten, da liest man (bzw. lese ich) drüber weg, empfinde sie zwar als gut geschrieben, als unterhaltsam, als literarisch-erotischen Goodie - aber sie bleiben nicht hängen.

 

Diese Geschichte schon.

Abgesehen von der schön gezeichneten 'Erweckung am Flussufer' und den spannend und stimmig eingebauten Rückblenden und Selbstreflexionen [was ich als Nur-Leserin/Nicht-Autorin mal unter technisch verbuchen würde], hat mich ein Satz frontal getroffen und lässt mich nicht mehr los: "Die wichtig gewesen waren, selbstverständlich, mich vorbereitet hatten für DIES HIER, nun aber verblassten zu fast vollkommener Bedeutungslosigkeit."

 

Vielen Dank!

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Reisender

Autor.

19.10.2010 um 13:01 Uhr

Stark beschrieben, aufregend schön und irgendwie anrührend, dieser entscheidungsschwache Dom.

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