Einen Test schlägt er ihr vor. Er will es dem Zufall überlassen, wer an diesem Abend die dominante und wer die devote Rolle übernehmen wird. Er will tatsächlich um diese Reitgerte spielen, die auf dem Couchtisch zwischen ihnen liegt. Dieser seltsame Mann, den sie in einem Chat kennen gelernt hat und der sie immer mehr in den Bann zieht. Dieser Mann, der alles vorherzusehen scheint – und sie am Ende doch betrogen hat.
() Er hat mich also tatsächlich betrogen, dachte sie, ich hatte irgendwie gleich so einen Verdacht, als er so glatt und beiläufig daherredete.
Er hat mich also tatsächlich betrogen, dachte sie wieder und sah auf die Visitenkarte vor sich auf dem Tisch, und eine Welle von Glück durchströmte sie bei diesem Gedanken.
Angefangen hatte es in einem dieser Chats, in dem sich Leute unterhielten, die von Erotik mehr wollten als das Übliche, das die Natur so vorgibt. Sie war nicht das erste Mal in diesem Chat gewesen, denn seit geraumer Zeit, genau genommen seit sie durch Zufall auf eine Internetseite mit dem sonderbaren Namen „Schattenzeilen“ gestoßen war, die kostenlos eine Vielzahl erotischer Geschichten anbot, deren Inhalt sich offenbar mit vielen Fantasien der Leute in diesem Chat deckte. Und dort hatte sie eine sie erregende Geschichte eines anonymen Autors, der sich nur „poet“ nannte, gelesen über eine Frau, die auf einer Insel in einem See in Kanada freiwillig Sklavin eines Mannes wurde – seitdem waren ihre Gefühle durcheinander geraten. Sie las noch mehr Geschichten dort, auch von anderen Autoren, und merkte, wie sie der Gedanke eines solchen Spiels von Dominanz und Unterwerfung immer mehr in seinen Bann zog. Das ging so weit, dass sie sich in ihren Träumen gelegentlich regelrecht mit der Frau auf der Insel identifizierte und beim Erwachen ihre tatsächliche Erregtheit zwischen den Beinen fühlte.
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Zielführende Magie hier auf den Schattenzeilen, der es vermutlich nicht einmal bedürft hätte. Die aber dazu führt, sie zu einer glücklichen Frau zu machen. Einer Frau, die ihre Bestimmung erkennt und einen wahren Magier kennenlernen darf. Einen Magier, der sein Handwerk, nicht nur mit Zauberuntensilien, perfekt beherrscht.
Danke für Zeilen, die für mich magisch waren. Zeilen, die Bilder in meinen Kopf gezaubert haben, bei denen ich Würfel fallen sah, Münzen klimpern hörte.
Herrliche Gute-Nacht-Geschichte! Schwarze Magie in den Schatten der Zeilen. Wieder ein erstklassiges Werk von Dir, toller Schreibstil, wundervolle Wortwahl und ein grandioser Spannungsbogen. Ich hoffe ich werde noch viele weitere Geschichten von Dir finden.
So schön geschrieben, so gern gelesen! Der glücklich machende Betrug ist ein reizender, scheinbarer Widerspruch und ein Ende, das ein Anfang ist, - genau das richtige für mich