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Themenvorschlag: SM und psychische Krankheiten

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Wolke Safini

Profil unsichtbar.

12.12.2007 um 15:43 Uhr

Was mir schon sehr lange im Kopf rumgeistert - nicht zuletzt aus eigener Betroffenheit...

 

Wie sieht der Zusammenhang aus zwischen SM und psychischen Krankheiten? Darf man, sollte man, muss man sich einschränken? Ist SM bei bestimmten Krankheiten sogar noch verschlimmernd, auch wenn er als "Ersatz" dient, psychische Schmerzen nicht durchleben zu müssen?

 

Vielleicht oute ich mich mal als Betroffene. Ich hadere immer wieder, wenn ich mich in masochistischen Rollen wieder finde, mit meiner Krankheit. Ist das nicht nur eine andere Ausdrucksform von selbstschädigendem Verhalten? Ist es hilfreich, förderlich, sonstwas?

 

Über eine Vorab-Diskussion an dieser Stelle wäre ich nicht abgeneigt.

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"If I could just hide - The sinner inside - And keep him denied - How sweet life would be - If I could be free - From the sinner in me (Depeche Mode)"

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Engelchen

Autorin.

13.12.2007 um 02:07 Uhr

Liebe Wolke,

 

Masochismus gibt es mit Sicherheit in zwei Formen.

 

Ein Masochist zieht Lust aus dem Schmerz, geht im Schmerz auf.

 

Die psychische Variante besteht meiner Meinung nach - los zu lassen, sich fallen zu lassen...

 

Für manche Menschen eine Form SELBST zu sein, etwas anzunehmen. Ich würde bei mir die psychische Variante sehen, von mir selbst los zu lassen, mich fallen zu lassen - aber nur mit dem Wissen auch aufgefangen zu werden. Nicht mehr zu denken, den Alltag hinter sich zu bringen, neu anzufangen -aus dem Schmerz heraus. Wie eine Neugeburt seiner selbst. Kraft zu tanken, Selbstbewußtsein und auch Stärkung.

 

Aber für mich ist das wichtigste los zu lassen vom Alltag, von allen Sorgen und Nöten nur noch fühlen, den Schmerz, Verantwortung abzugeben, den eigenen Körper im Schmerz zu genießen.... Das ist wie eine eigene seperate Hülle...

 

In diesem Sinne

 

Engelchen

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Gelöscht.

13.12.2007 um 10:39 Uhr

Da gebe ich Engelchen recht. Es gibt aber auch die Variante, dass ein Masochist oder Sadist nur die Vorstellung einer "Bestrafung" in seinen Gedanken genießt und die eigentliche körperliche Aktivität nicht braucht. Das kann Ausdruck einer beschädigten Persönlichkeit sein, muss es aber nicht sein. Ich glaube, die Grenzen sind recht fließend. Manchmal kann es helfen einen Psychotherapeuten oder Seelsorger zu fragen, um Klarheit über die eigene Persönlichkeit und etwaige Krankheiten zu bekommen.

 

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Wolke Safini

Profil unsichtbar.

02.01.2008 um 19:06 Uhr

Hat sonst noch wer was hinzuzufügen, vllt ob das einen Themenabend wert wäre?

 

Ich habe manchmal die Angst, dass mir eine Masorolle nur dann steht, wenn es mir wieder mal schlecht geht. Quasi als Ersatz für selbstschädigendes Verhalten lenk ich es in SM um. Ist das nicht auch nur eine Form des SSV?

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"If I could just hide - The sinner inside - And keep him denied - How sweet life would be - If I could be free - From the sinner in me (Depeche Mode)"

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kitty

Autorin. Förderer.

02.01.2008 um 20:24 Uhr

Liebe Wolke,

 

mir gehen zwar viele Gedanken zu Deinen Fragen im Kopf herum, aber ich finde es schwierig, sie so zu Papier zu bringen, dass es nicht einfach eine Ansammlung von Anmerkungen ist. Vor allem, weil ich es extrem schwer finde, als Laie etwas zu einem so komplexen Thema zu sagen.

 

Deine Angst kann ich in gewisser Weise verstehen, aber ich frage mich, ob selbstverletzendes Verhalten für den Betroffenen einen Lustfaktor mitbringt? Ist es nicht meist ein Versuch, sich selbst zu spüren bzw. eine innere Leere ausfüllen zu wollen? Zumindest habe ich solche Aussagen schon gelesen. Wenn Du nun eine Masorolle übernimmst, empfindest Du dann Lust dabei? Oder ist es eine Flucht, ein Ventil, ein Ausfüllen von innerer Leere?

 

Leider kann ich Dir keine fundierte Antworten auf Deine Fragen geben, sondern - ebenso wie Engelchen und Benny - auf die Fachleute verweisen. Leider gibt es auch unter jenen solche und solche. Für die einen ist SM eine Krankheit, die geheilt werden muß/kann, für die anderen spielt es lediglich eine untergeordnete Rolle, welche sexuellen Vorlieben jemand hat. Meiner Erfahrung nach kann es dauern, den richtigen Therapeuten für sich zu finden.

 

Ein Themenabend diesbezüglich kann sicher sehr interessant sein. Meiner Meinung nach sollte aber auch ein Experte für psychische Krankheiten dabei sein, wenn ein nachhaltiges Ergebnis dabei herauskommen sollte.

 

Viele Grüße

kitty

 

"Wenn eine Frau gehorcht, darf sie sogar gebildet sein."

(E. Kästner in "Drei Männer im Schnee")

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