Ein wesentlicher Punkt ist bereits genannt: Dass es eine pauschale Antwort auf diese Frage nicht geben kann.
BDSM ist ja nicht zwingend ein sexuelles Ding. Und überhaupt: Wo fängt Sex an und wo hört er auf? Wenn ich mir z. B. vorstelle, dass sehr intensiv ein Machtgefälle beschrieben wird, brauche ich keine nackte Haut, kein Reinraus, keinen Orgasmus und ich kann trotzdem — oder gerade deswegen — sexuell berührt/erregt darauf reagieren. Wer mit DS nichts anfangen kann, ist wohl eher gelangweilt …
Umgekehrt ist nicht jede explizite Beschreibung sexueller Elemente — im Sinne von nackter Haut, Reinraus und Orgasmen — tatsächlich sexy. Eingebettet in eine Geschichte kann sie das aber sein. Okay, es geht sicher auch ohne Geschichte, aber die wollen wir hier ja lesen.
Beides ist am Ende eine Frage des Könnens des Autoren und der Vorlieben des Lesers.
Noch ein Gedanke aus meiner Lektoratserfahrung. Im Zweifel versuche ich zu ergründen, was der Autor eigentlich erzählen will. Geht es um eine wie auch immer gestrickte Geschichte, die mit sexuellen bzw. BDSM-Elementen gespickt und somit für die Schattenzeilen passend gestrickt wird? Oder wird ein BDSM-Thema mit und zu einer Geschichte verwoben. Letzteres macht die Sache in meinen Augen stimmig.
Vielleicht hilft das ja, Tek Wolf für eine Einordnung Deines Textes?!
Es wäre toll, wenn jeder Autor sich das vor Augen führt, bevor er hier eine Geschichte einreicht.
Insofern, geschätzter high time, hat mich Deine Aufforderung zum Hochladen, wir würden dann schon richtig entscheiden, etwas irritiert. Gerade ein langer Text verschlingt Zeit. Wenn ich zwanzig Seiten lesen muss, um überhaupt auf einen Schattenzeilen-tauglichen Punkt zu kommen, und dann nochmal zwanzig, um zu sehen, ob der BDSM-Anteil eine Geschichte hier auch trägt, spielt jemand mit der knapp bemessenen Freizeit, die ich habe und hier investiere.
Beste Grüße
Wölfin