Liebe Sisa,
mich zu Thema und Inhalt Deines Textes zu äußern, bin ich nicht in der Lage. Du hast dich entschieden, eine Geschichte einzustellen, die offenbar auf eigenem Erleben beruht. Jeder Ratschlag, jeder Kommentar und jede Kritik würden in meinen Augen nicht die Geschichte betreffen, sondern Dich und Dein Leben. Vielleicht wäre das des Nachdenkens wert für alle, die Gleiches vorhaben. „Therapeutisches Schreiben“ hat so seine Tücken.
Andererseits hat sie mich ziemlich mitgenommen, sowohl emotional (bis zu einem bestimmten Punkt) als auch handwerklich. „Mitreißend“ ist da, glaube ich, das passende Wort dafür.
In vielen Punkten stimme ich, was das Handwerkliche betrifft, Nachtasu und Tony Baigu zu. Allerdings wäre ich gleich am Anfang fast aus der Geschichte herausgeflogen und musste zweimal neu ansetzen, bis ich verstand, warum. (Das schreibe ich dir privat, vielleicht liege ich ja falsch, dann bekomme ich auch gleich noch eine Weiterbildung -))
Für mich hätte die Geschichte an dieser Stelle das perfekte, vor allem aber authentische Ende gefunden „Glaubst du mir jetzt endlich?“
Alles, was danach kommt, entwert den ganzen vorhergehenden Text. Da warst du stark in deinem Leid, in deinem Zweifel, selbst in deiner Verzweiflung. Du warst irgendwie ... stolz, hattest Würde. Das braucht keine Erklärung. Das wirfst du alles im Rest über Bord, in dem du erklärst und begründest. Dadurch wird der Schluss nahezu pathetisch und tut mir richtig weh. Unterwerfung und Unterwürfigkeit sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Trotzdem, gern gelesen und hervorragend geschrieben.
Herzlich
TT