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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Geschichten und Gedichte

»Nach Hause« von hanne lotte

Bezieht sich auf die BDSM-Geschichte »Nach Hause«.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

15.04.2017 um 02:26 Uhr

Beste Hanne-Lotte

 

Ich lese Deinen Text als Satire. Als sauren Drops.

Und ich stelle mir vor, wie die Akteurin im Text in drei Jahren bereuen wird: „Hätte ich doch bloß nichts gesagt von D/s und so.“

 

Die Idee mit der Autofahrt, beginnend mit Vorfreude, ist gespickt mit Hinweisen auf eine konventionelle Beziehung, wie sie viele kennen dürften: Eingespannt zwischen Beruf und Erziehung, verschiedene Temperamente (auch sexuell), zwischen lautstarkem Krach und Versöhnungskuscheln:

Sie, deren Leidenschaft zur Ärgerneigung und Reaktanz verkümmert ist, und er ein lahmer Besserwisser, dessen geschrumpelte Potenz nun mit „Kreativität“ schöngeredet wird.

Das D im D/s steht für Domestikation. Wenn Doris Day den bdsm erfunden hätte, genau so würde er aussehen wie von Dir beschrieben. Barbecue mit Nachbarn und heimlich Plug im Arsch, während er die Deutschländer grillt.

 

So läuft das nicht. Wenn nach 10 Ehejahren der D/s Einzug hält, um der Doppelbelastung, sprich emanzipierten Frau, ihre Rolle zu versüßen, wird sie in drei Jahren sagen: Hätte ich doch bloß den Mund gehalten (mit dem D/s-Scheiß).

 

Sie scheint aus anderem Holz. Das zeigt die Autofahrt. Sie ist voller Aggression, und sie sehnt sich überhaupt nicht nach diesem Domestiken im Sessel, der süß lächelt, im Nacken krault und ein Päckchen bestellt. Bügeln muss sie sowieso, weil er einfach zu faul dazu ist. Unbefriedigt bleibt sie sowieso. Nur heißt es nun D/s, anstatt es so zu nennen, wie es ist: Sie leben wie ihre Eltern, und kleben ein neues Etikett drauf, um sich dies nicht eingestehen zu müssen. Retro-D/s.

 

Man möchte die Akteurin heimlich beiseite ziehen und fragen: Was wünscht Du Dir wirklich, mal ehrlich!

Ich bin sicher, ihre Phantasie könnte Purzelbäume und Räder schlagen.

 

Hanne-Lotte, der Text weckt Reaktanz, Einsicht, Gegenrede und Gegenträumen … und das ist, was einen guten Text ausmacht.

 

Und danke für das Wort Bügelstrafe.

(Die ist ja überhaupt der Dreh- und Angelpunkt im Text, bei dem das Schluckauf einsetzt)

 

mit Vorfreude auf mehr Texte von Dir

Nachtasou

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

15.04.2017 um 11:58 Uhr

Bester Nachtasou,

 

es ist mit Geschichten wohl wie mit Kindern. Man setzt sie in die Welt, ist voller Freude und Hoffnung. Welchen Weg sie schließlich nehmen, kann man nur selten beeinflussen. Das macht den Reiz aus.

 

Vielschichtige Grüße

hanne

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

15.04.2017 um 13:15 Uhr

Beste Hanne-Lotte,

 

hier im Forum könntest Du es beeinflussen.

Vorausgesetzt, Du wolltest es.

 

Ich z.B. beeinflusse da nix gern. Oder nur selten. *g

 

einsichtige Grüße, NA.

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hanne lotte

Autorin. Korrektorin. Förderer.

15.04.2017 um 13:24 Uhr

Bester Nachtasou,

 

ach weißt, du, ich lasse die Kinder schon gerne ziehen und ihren eigenen Weg finden.

 

Angesehen davon ist mein Einfluss auch hier im Forum begrenzt, immerhin liest jeder mit seiner eigenen Sicht auf die Welt und daher gibt es von jeder Geschichte so viele Varianten wie Leser.

 

Herzliche Grüße

hanne

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Gelöscht.

16.04.2017 um 18:42 Uhr

Hi. Vielen Dank für deine niedergeschriebenen "Gedanken während der Autofahrt". Es war spannend zu lesen, was einem so durch den Kopf gehen kann, der sich auf ein Wochenende zu zweit freut.

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Gregor

Autor.

16.04.2017 um 20:36 Uhr

Hanne, ganz einfache Worte, klar, flüssig, wahr.

Die Geschichte ist nicht aufgesetzt, nicht gestelzt. Die Darstellung der Frau ist ehrlich. Befindlichkeiten werden gezeigt, aber nicht ausgewälzt und zerschrieben. Die Dinge können nicht sein, sie sind nicht interpretierbar, nicht eventuell.

Sie leben, sie sind.

Ich habe über eine liebevolle, haltgebende Beziehung gelesen und das hat mir gefallen.

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Gelöscht.

20.04.2017 um 00:41 Uhr

Nette Geschichte.

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Gelöscht.

28.04.2017 um 12:15 Uhr

Vom Stil her und inhaltlich finde ich die Geschichte für sehr gelungen.

Ich sähe sie gern als Beginn von weiteren Kapiteln ...

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Meister Y

Autor. Förderer.

29.04.2017 um 18:51 Uhr

Für mich eine wirklich klasse Geschichte.

 

Allein die Idee, uns an einer Freitagsnachmittagsheimfahrt (mal ehrlich wer kennt das nicht, wenn man wirklich nur heim will) teilhaben zu lassen, ist schon eine Klasse für sich. Dabei erleben wir dann eine Frau, die vieles in sich vereint. Den brodelnden Vulkan, die umsichtige Fahrerin, die, die über sich und das was kommen mag nachdenkt. Vor allem aber die, die sich auf das Wochenende freut. Die uns nebenher ein wenig an ihrer Beziehung teilhaben lässt. Mit kurzen Einblicken, die das Kopfkino anspringen lassen. Mit Nuancen, die das Leben schreibt, mit der Erkenntnis, dass sie Ihr Glück gefunden hat.

Flüssig geschrieben, leicht zu lesen und, da bin ich mir sicher, viele werden ein Stück von sich in diesen Zeilen wiederfinden.

 

Danke für Zeilen, die ich wirklich gern gelesen habe.

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Gelöscht.

02.05.2017 um 20:42 Uhr

Die Geschickte ist gut zu lesen, die Gedanken der Frau erscheinen sehr realistisch und nachvollziehbar. In mir bewirkt die Geschickte eher Nachdenken als Kopfkino. Ist die Frau wirklich zufrieden mit ihrem Leben? Oder redet sie sich das, was sie hat nur schön? Und will ich darüber überhaupt nachdenken...

Danke für diese Geschichte.

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