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Forum - Veröffentlichungen auf den Schattenzeilen - Blogbeiträge

»Je suis Charlie« von Jona Mondlicht

Bezieht sich auf den Blogbeitrag »Je suis Charlie«.

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Margaux Navara

Autorin. Förderer.

08.02.2015 um 18:23 Uhr

Bravo, Jona, für Deine Worte. Sie sprechen mir aus der Seele. Und sie gelten gerade für die Schattenzeilen, denn dieser Anschlag galt dem gedruckten Wort, galt jeglicher anderslautenden Meinung.

Leider müssen wir uns hinter Nicknamen "verstecken", damit wir nicht zu Opfern werden, aber trotzdem dürfen wir uns äußern, einfach damit man sieht, dass wir viele sind, dass wir verantwortungsbewusst mit Worten und mit anderen Menschen umgehen und dass die Freiheit der Gedanken nicht eingeschränkt werden darf.

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Cayt

Profil unsichtbar.

09.02.2015 um 03:59 Uhr

Ich bin nicht Charlie

 

Das darf man nun nicht falsch verstehen. Ich verurteile dieses Attentat ebenso wie ich andere Vergehen extrem und damit verblendeter Gläubiger verurteile. Ich stell mich dabei nun auch gewiss nicht hin und zeige den Moralfinger hoch, ala "selbst schuld, wer mit dem Feuer spielt..".

 

Doch mir persönlich waren generell schon immer einige Karikaturen von Charlie Hebdo trotz allem Recht der Satire ein Stück zu weit unter der Gürtellinie gehalten. Und das ist weiterhin geblieben. Diese Karikaturen haben nicht nur extrem gläubige bis phanatische Menschen erreicht. Sie haben auch die erreicht, die (so wie es ja auch hier in Europa ein Grundrecht ist) einfach normal ihrem Glauben nachgehen, ohne dabei damit anderen zu schaden. Auch von diesen Gläubigen haben sich einige davon geohrfeigt gefühlt. Und ich frag mich weiterhin dabei, welches Recht wir dazu haben, in unserer achso erhabenen und so zivilisierteren Gesellschaft Europas. Nicht jede moralische Entgleisung und Zweischneidigkeit lässt sich weiterhin für mich mit der Freiheit der Gedanken entschuldigen. Dann wäre wohl kaum auch Beleidigung sogar als Strafakt in Europa bekannt und es gäbe kaum deswegen zustande gekommener Gerichtsurteile.

 

Ich sehe damit auch nicht genrell das Recht auf das Freie Wort oder eben der verschieden ausfallenden freien Meinungsäußerung damit nun gefährdeter als vorher. Gerade nicht hier in Europa. Schon die ganzen Reaktionen auf dieses Attentat haben es doch gezeigt, wie wenig das hier gefährdet ist. 

 

Ich veruteile dennoch dieses Attentat ebenso wie andere Attentate und Gewaltverbrechen, die Methoden von extremgläubigen Gruppierungen und ebenso dieses oft leider auch  mit sich ziehende Ergebnis, wie du mir, so ich dir. Mein Mitgefühl gildet weiterhin den Angehörigen und Freunden der Opfer, ebenso wie denen zahlreicher anderer Opfer.

 

Doch ich war nie und werde nie Charlie sein, denn diese Art der "Mienungsfreiheit" ist nun mal nicht meine.  Ich bin Atheist, ich sage dabei gern diese Welt wäre eine andere, besonders ohne der drei bestehenden Weltreligionen. Doch ich werde dennoch niemals jemanden wegen seinem Glauben verspotten. Und es gab nicht wenige, die das genau so empfanden und empfinden,auch wenn es nun gern todgeschwiegen wird. Der Zweck heiligt eben auch dabei nicht immer die Mittel.

 

Keine in diesen Tagen gern gehörte Meinung dazu, ist aber eben meine.

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Gelöscht.

14.02.2015 um 03:31 Uhr

Danke Cayt für deine Worte denen ich mich nur anschließen kann. Ich verurteile zwar das Attentat ebenso wie alle auch, aber wir sollten nicht vergessen was im eigenen Land und im nahen Umfeld passiert.

 

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Gelöscht.

18.02.2015 um 21:54 Uhr

auch hier muss es so e i n e n Beitrag dazu geben

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Gelöscht.

28.02.2015 um 22:08 Uhr

Der Mensch teilt gerne in "Wir" und "Die Anderen" ein, weil er sich in einer Gruppe Gleichgesinnter wohler fühlt. Andere Gruppen mit anderen Meinungen und Standpunkten zu akzeptieren ist da nicht immer leicht. Aber es lohnt sich, denn nur wenn man es tut, kann man wirklich verstehen und erleben, dass unsere Welt bunt ist.

Wir leben in einem freien Land, in dem jeder das Recht hat, seine Meinung zu sagen. Und jeder, dem diese nicht gefällt, hat das Recht, nicht hin zu hören, aber nicht, deswegen die Würde eines anderen Menschen mit Füßen zu treten.

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Gelöscht.

03.03.2015 um 21:11 Uhr

Ich finde deine Worte passend, sie treffen den Punkt. Auch wenn ich mich bei dem Titel gefragt habe was das hier sucht, aber so wie du es schreibst stimmt es natürlich in jeder Hinsicht. Ich kann dir nur zustimmen.

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Mai

Profil unsichtbar.

04.03.2015 um 14:35 Uhr

geändert am 04.03.2015 um 14:39 Uhr

Ich persönlich kann auch keine Parallelen vom Attentat zu BDSM ziehen. Nicht heute. Wo wir mitten in der Gesellschaft angekommen sind, so sehr  Mainstream, dass mir das schon wieder auf den Geist geht. Ganz ehrlich, wenn es bei Rossmann schon eine After-Spanking-Creme im Sortiment gibt, dann kann man wirklich keine Hexenjagd mehr erwarten.

Und dann  muss ich Cayt recht geben. Die Karikaturen bei Charlie Hebdo sind keine Satire mehr, sondern geschmacklos.

Und da habe ich für mich einen Bogen geschlagen. Was ist für mich Satire? Wie weit will ich da selber gehen? Wann hat Satire wert, wann wird es schlicht billig bösartig? 

Literatur darf alles. Bildende Kunst darf alles.

Ist das so? Ist das für mich so? Wie weit gehe ich im geschriebenen Wort, wo ist meine Schmerzgrenze?

Ich muss mir die Frage stellen, denn ich habe einen Hang zu Satire. Mein Humor ist tiefschwarz. Mitunter schreibe ich Satire.

 

Ich beginne, was ist für mich Satire? Sie muss überzeichnen, muss Klischees als Karikatur darstellen, auf die Spitze treiben. Satire muss ein bisschen weh tun. Vielleicht müssen sich die Karikierten auch ein bisschen ertappt fühlen und auch aufregen. Aber Satire muss trotzdem ein gewisses Niveau haben.

C.H. hat für mich den Anspruch guter Satire nicht erfüllt, es ist schlicht nur populistische Dreckwäsche, unterstes Niveau.

 

Natürlich darf deshalb nicht getötet werden, keine Frage.

 

Wo ist meine persönliche Grenze? In persönlichen Unterhaltungen habe ich keine. Da gibt es für mich fast kein Thema, über das ich keinen bösen Witz  machen kann, mit ähnlich veranlagten Menschen.

Aber meine Grenze ist das geschriebene, veröffentlichte Wort.

Und da ist meine Grenze diese:

Ich nehme nur etwas aufs Korn, mit dem ich selber zu tun habe, über eine Gruppe, zu der ich gehöre. Ich mache Witze über Deutsche, über Christen und besonders gerne über BDSMer.

Ich schreibe keine Satire über andere Gruppen, auf deren Kosten. Ich erhebe mich nicht. Wenn ich durch den Kakao ziehe, dann mich gleich mit.

Und ich versuche, das nicht billig zu tun.

 

Ich bin also nicht Charlie. Aber ich schreibe für die Freiheit, guter Satire veröffentlichen zu können. Indem ich den Bogen nicht überspanne.

Denke ich, hoffe ich.

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Gelöscht.

06.03.2015 um 12:15 Uhr

Grundrechte, wie das Recht auf freie Meinungsäußerungen, müssen täglich verteidigt werden. Menschen mit rassistischer Gesinnung kriechen derzeit wieder unter ihren Steinen hervor, wie man an dem Aufflammen der Pegida-Bewegungen sehen kann. Wer wird morgen aufs Korn genommen?

In diesem Sinne bin ich sehr wohl Charlie, auch wenn derzeit der Wind für BDSM gerade etwas günstiger weht. (Anti-Spanking-Creme bei Rossmann? Ist das wahr? ). Dennoch finde ich ebenso, wie etliche Vor-KommentatorInnen, dass nicht alles ausgereizt werden muss, was erlaubt ist, wenn man nicht unnötiger Weise verletzend sein möchte.

 

Was mich gerade umtreibt ist: Wo liegen eigentlich die Grenzen bei BDSM-Literatur in Bezug auf einen rechtlichen Rahmen? Die Betreiber dieser Seite können mir da sicher Auskunft geben. Gibt es eine Grauzone des Erlaubten? Und: Wo liegt bei Euch die persönliche Grenze zu dem, was ihr noch lesen mögt?

 

Außerdem: Haben Autoren nicht auch eine Verantwortung dafür, was sie in die Welt entlassen? Was ist, wenn diese Literatur in die falschen Hände gerät? Und diese Hände können auch über 18 Jahre alt sein. Nicht alle Leser, die diese Literatur konsumieren, kennen sich aus mit BDSM, Einvernehmlichkeit, Codewörtern, Tabus etc. Ich denke dabei an eine tragische Geschichte, die mir zu Ohren kam, von einem Paar, das 24/7 BDSM betrieben hat, in nicht einvernehmlicher Art und Weise. Die Frau war nach einiger Zeit traumatisiert, ihre beiden kleinen Kinder mussten vom Jugendamt in Obhut genommen werden.

 

Wie also sind harte Geschichten über Nicht-einvernehmlichen Sex in Zwangskontexten einzuordnen? Ich bin sehr interessiert an Eurer Sichtweise.

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Gelöscht.

06.03.2015 um 12:17 Uhr

Fehlerteufel: *After-Spanking-Creme

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Mai

Profil unsichtbar.

06.03.2015 um 13:16 Uhr

geändert am 06.03.2015 um 23:28 Uhr

 Der allgemeine rechtliche Rahmen ist da ziemlich großzügig. Zum Glück. Denke an das Krimi oder Horror-Genre.

Ich sehe meine Verantwortung darin, häusliche Gewalt, Mord und Totschlag, Vergewaltigung und klinischen Sadismus eben nicht BDSM zu nennen.

 

rossmannversand

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