Auswirkungen
Ich mag die Auswirkungen meines Handelns zu sehen, wie sich meine Gegenüber windet, den Schmerzen zu entkommen und dabei gleichzeitig deutlich sichtbar nach "mehr" schreit.
Trotzdem sollte man grundsätzlich bei allem, was man tut oder sagt, sich vorher Gedanken über mögliche Auswirkungen machen.
Gerade beim Thema BDSM.
Beispiel „Dirty talk“: Was bewirkt das Gesagte bei meinem Gegenüber - törnt es an oder eher ab, oder verletzt es möglicherweise sogar?
Bei jeglichen körperlichen Aktionen muss es für jeden verantwortungsvoll Handelnden sowieso selbstverständlich sein, sich über die Auswirkungen, die sichtbaren und die unsichtbaren, im Klaren zu sein und die Handlungen dementsprechend anzupassen. Auch wenn einem dabei - trotz aller vernünftigen Vorsätze - manchmal die Geilheit einen Strich durch die Rechnung macht.
Und besondere Vorsicht ist geboten, wenn man sich über eventuelle Auswirkungen nicht im Klaren ist oder, weil es einen selber nicht betrifft, diese vielleicht unterbewertet oder im schlimmsten Fall sogar egal sind.
Ich mag es nicht, wenn jemand sich keine Gedanken über die möglichen Auswirkungen des eigenen Tuns macht oder sich bewusst darüber hinwegsetzt.
Ohrfeigen sind für mich ein Beispiel dafür.
Ich kenne viele, die von sich sagen, dass sie damit - außerhalb von fiktiven Geschichten - in ihrer gelebten BDSM-Realität nichts anfangen können. Weder passiv noch aktiv.
Und dann fragt zum Beispiel eine dominante Anfängerin um Rat, wie sie eine Session beginnen könnte. Eine junge Frau, die keinerlei Erfahrung hat und gerade mit ihrem Sub beginnt, die Welt des BDSM zu erkunden. Und erhält als Antwort, das Ganze erstmal mit einer Ohrfeige zu starten, damit von Anfang an die Machtverhältnisse klar sind. Das würde bei der Kundschaft auch immer gut ankommen. Das zeugt nicht nur von absolut nicht vorhandenem Einfühlungsvermögen und mangelnder Vorstellungskraft, sondern auch von fehlendem Bewusstsein für mögliche daraus resultierende Folgen. Für die Auswirkungen dieses Handelns muss man ja schließlich auch keine Verantwortung übernehmen, denn es war ja nur ein Vorschlag.
Neues Wort: Verantwortung