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Forum - BDSM - Umfragen

Sollte BDSM mehr Öffentlichkeit erfahren?

Bezieht sich auf die Abstimmung »Sollte BDSM mehr Öffentlichkeit erfahren?«.

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Söldner

Autor. Korrektor.

16.02.2013 um 19:42 Uhr

Irgendwie interessiert sich doch jeder für BDSM, und sei es auch nur durch den Wunsch begründet, am Hauch des scheinbar Verruchten zu schnuppern.

Sexualität in welcher Prägung auch immer ist reine Privatsache.

Es gibt keinen Grund, hier heilsarmeegleich für bestimmte Richtungen in der Öffentlichkeit zu trommeln.

Wer sich für BDSM interessiert, findet sein Rüstzeug für weitere Schritte im Internet.

 

Der kritische Punkt liegt doch in der Wechselwirkung zwischen Beruf und Privatleben.

Die meisten Menschen haben kein Interesse daran, dass ihre privaten Angelegenhheiten in öffentliches Licht gezerrt werden.

Mir geht es ebenso. Was geht Dritte meine Sexualität an?

Ansonsten ist das, was andere über mich denken gleichgültig, ich werde dadurch nicht reicher und nicht ärmer.

 

Wer hier Geschichten einstellt, ist schon öffentlich genug und wer sie liest ist am Thema interessiert.

Das ist völlig ausreichend.

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kitty

Autorin. Förderer.

17.02.2013 um 09:44 Uhr

Hallo,

 

ich habe mal mit "Nein" gestimmt, obwohl ich hier noch etwas differenzieren würde. Aufklärung im Sinne von Begriffserklärungen, Hilfe bei Problemen etc. sicher immer gerne, aber bitte keine Bekehrungsversuche oder andere Überzeugungsarbeiten. Ob die bereits vorhandenen Informationen hier ausreichen, ist sicher fraglich. Es ist aber auch fraglich, ob jemand, der eine vorgefasste Meinung hat (schwache Frauen, brutale Männer etc.) überhaupt bereit ist, diese kritisch zu hinterfragen und eventuell sogar zu ändern. Meiner Erfahrung nach, eher nicht.

 

LG

kitty

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Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

17.02.2013 um 17:35 Uhr

Also ich freue mich über eine langsame Zunahme der Öffentlichkeitspräsenz, so wie es gerade geschieht. BDSM ganz langsam aus der Schmuddelecke herausziehen. Vielen Leuten den Augen öffnen, was vielleicht auch in ihnen steckt und damit zu helfen, sich selbst zu erkennen und im besten Fall sich selbst auszuleben.

 

Keine Angst mehr haben zu müssen, an falscher Stelle geoutet zu werden, weil es kein Weltuntergang mehr wäre.

 

So ein wenig vergleiche ich es immer mit Homosexualität. Ganz früher strafbar, dann lange Zeit ein Dogma, dann zunehmend in der Gesellschaft akzeptiert. Nicht bei allen, aber bei vielen. Heutzutage sind sogar schwule Bürgermeister und Außenminister möglich. Das ist doch ein richtiger Weg.

 

Bei BDSMlern sieht es noch ein wenig anders aus. In manchen Fällen von vorne herein wesentlich einfacher zu handhaben. In anderen Fällen aber eben noch weit weniger öffentlichkeitstauglich. Ich möchte mein Sexualleben zwar wirklich nicht in die Öffentlichkeit zerren. Aber ich möchte einfach in einer aufgeklärten und toleranten Öffentlichkeit leben, in der es nicht zu einem Skandal kommt, wenn etwas bekannt wird.

 

Ich kann mich noch an den Politskandal vor ein paar Jahren erinnern, als sich eine Politikerin der CSU (den Namen habe ich nun glatt vergessen) in Latexhandschuhen hat fotografieren lassen. Das nur ein Beispiel, was einfach nicht zu einem Skandal werden dürfte.

 

Das nur meine spontanen Gedanken zu dem Thema.

 

Liebe Grüße

Devana

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

17.02.2013 um 17:39 Uhr

Ich kann mich noch an den Politskandal vor ein paar Jahren erinnern, als sich eine Politikerin der CSU (den Namen habe ich nun glatt vergessen) in Latexhandschuhen hat fotografieren lassen.

 

... Gabriele Pauli war das.

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dienerin

Autorin. Förderer.

17.02.2013 um 17:45 Uhr

Ich habe eure Beiträge gerne und dakbar gelesen und bin hin- und hergerissen.

Am Anfang habe ich (um mir klar zuw erden was los ist) mit Freunden über meine neu entdeckte Neigung gesprochen und eher Verständnis erfahren als Ablehnung.

Ich habe Sorgen gehört, die ich zerstreuen konnte.

Ich bin schon der Meinung, das es gut wäre, wenn mehr Menschen erfahren würden, dass das Klischeebild nicht unbedingt dem reelen entspricht.

Ich muss aber auch nicht darüber diskutieren, ob und wie man nun welche Art und Weise der Sexualität lebt.

 

Also, informieren, sachlich, wertneutral "ja", und so gut ich kann (ohne mich zu outen) helfe ich dabei gerne

Diskutieren, ob gut, schlecht, ob so oder anders, "nein", denn das muss jeder für sich herausfinden.

Aber eine insgesamt größere Toleranz in allen Themen würde ich uns Menschen (allen) schon wünschen.

 

In diesem Sinne

Dienerin

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Devana

Autorin. Korrektorin. Teammitglied.

17.02.2013 um 17:47 Uhr

@Jona

Ja danke, genau die war es.

 

Und noch ein kleines P.S. nachgehängt:

 

Ich habe meinen Beitrag ganz bewusst erst geschrieben und erst dann die anderen Beiträge gelesen. Deshalb bin ich darin nicht auf andere Beiträge eingegangen.

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Mirador

Profil unsichtbar.

17.02.2013 um 17:54 Uhr

ich gehe mit dem thema relativ offen um, aber meine umgebung in der regel nicht nicht

einige sind neugierig, andere interessiert es schlichtweg nicht, wenige sind abgestoßen

aber tolarant wie die menschen sind wird man als Smler in eine schublade geschoben und da bleibt man bis ans ende seiner tage

jeder sollte es so offen heraus stellen wie er für sich zu verantworten mag, aber spätestens mit kindern wird der mantel des schweigens zur decke.

unsere gesellschaft ist noch noch soweit

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17.02.2013 um 21:17 Uhr

geändert am 17.02.2013 um 23:00 Uhr

Ich habe mit Nein gestimmt, aber möchte das Nein hin und her wenden und an der einen Stelle doch Ja sagen, an anderer aber auf dem Nein beharren. Es gibt verschiedene Formen der Öffentlichkeit und es gibt verschiedene Dinge, die in der Frage alle vermengt werden. (Das ermöglicht erst die interessanten Reaktionen darauf.)

 

1. Medien, Zeitung, Schule

Ganz sicher ist es zu begrüßen, wenn SM allgemein als eine akzeptierte sexuelle Spielart gilt. Das hieße, dass sachliche Information in den Medien stattfände, dass Wissen darüber zum Allgemeinwissen gehören würde. Ob der Sexualkundeunterricht darüber informieren sollte, wäre dann neu zu überdenken. Keiner müsste sch fürchten, wenn er sich (versehentlich) outet.

 

2. Familie, Dorf, Freundeskreis

Es wäre schön, wenn hier gewisse Vorstellungen und Unwissenheit verschwinden würden. Aber die Unkenntnis und Halbwahrheiten existieren zu ganz vielen Themen, dagegen ist wohl nicht anzukommen.

 

3. die Frage unterscheidet nicht zwischen allgemeiner Information sowie der Akzeptanz von SM auf der einen Seite und privater Sexualität, von der etwas in die Öffentlichkeit gelangt, auf der anderen Seite. Alles was einvernehmlich stattfindet, sollte im gesellschaftlichen Toleranzbereich liegen. Vorgeführte, gelebte Sexualität gehört nicht in die allgemeine Öffentlichkeit. (Spezielle Öffentlichkeit, kinderfreie Zone, ist was anderes.) Wenn jemand das Bedürfnis hat, öffentlich zu verkünden, dass er BDSM mag, sollte das tollerierbar sein. Versehentliches Outing darf keine negativen Auswirkungen haben. Aber alle anderen äußern sich auch nicht zu ihren sexuellen Präferenzen in ihrem Umfeld. Ich will nicht die Vorlieben meiner Nachbarn, Arbeitskolleginnen, Eltern, Großeltern, Schwestern etc wissen. Ich gehe davon aus, dass auch keiner wissen will, was ich tue.

 

so und nun lese ich nochmal, was alle anderen dazugeschrieben haben.

Joja

 

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Wiking

Autor.

19.02.2013 um 00:18 Uhr

Eine interessante Frage, spontan habe ich ja gedrückt, dann die Kommentare gelesen und festgestellt, dass Hexlein und Devana sich schon sehr überzeugend zu dem Thema geäußert haben.

 

Den Vergleich mit der zunehmenden Akzeptanz der Homosexualität finde ich durchaus gerechtfertigt, die Tatsache, dass bekannte Personen sich offen dazu bekennen und trotzdem von der Gesellschaft auch weiterhin respektiert und geschätzt werden, setzt eine – wenn auch langsame – Bewusstseinsänderung der Bevölkerung in Gang. Bei meiner eigenen Mutter habe ich´s erlebt: Als ich Kind war fand sie Homosexualität abartig und Homosexuelle krank (war in den Siebzigern ja auch noch medizinische Lehrmeinung)- und jetzt schwärmt sie sogar von Westerwelle – von einem Extrem ins Andere! Homosexualität ist nach einer Generation in unserer Gesellschaft akzeptiert, man muss keine Angst mehr vor ungewolltem Outing und entsprechender Diskriminierung haben. Und die wenigsten Homosexuellen werden sich selbst heutzutage in Frage stellen auf dem Weg zur inneren Akzeptanz ihrer Neigung.

 

Und das gleiche würde ich mir auch für BDSM wünschen: Eine Bewusstseinsänderung in der Gesellschaft, die mit sich bringt:

Dass Eltern nicht mehr in Sorge geraten, wenn sie bei ihren Kindern „perverses Gedankengut“ entdecken, sondern vielleicht helfend zur Seite stehen können. Als meine Mutter sie entdeckte, musste ich als Jugendlicher meine „schrecklichen Zeichnungen“ vor ihren Augen wegschmeißen (ihr ahnt, was ich gezeichnet hatte…). Seitdem passe ich höllisch auf, bei ihr nicht noch einmal in dieser Richtung aufzufallen. Im Gegensatz zur Homosexualität hat sich beim Thema BDSM eben noch nicht viel bei ihr bewegt.

Dass es Neueinsteigern, die das erste Mal ihre sadomasochistischen Neigung entdeckt haben und sich nun zu informieren versuchen nicht vorkommt, etwas Verruchtes und Abartiges zu erforschen, sondern dass sie sie sich dank wertungs- und vorurteilsfreier Darstellung dieser sexuellen Spielart in der Gesellschaft ohne Selbstzweifel mit dem Thema auseinandersetzen können.

Dass alle mit den Schultern zucken, wenn plötzlich (insbesondere ungewollt)etwas von einer BDSM-Neigung bekannt wird, na und?

 

Persönlich bin wahrscheinlich ich der letzte, der seine Neigung ungefragt der Öffentlichkeit präsentieren möchte, ich könnte mich aber wahrscheinlich auch nicht zurückhalten, wenn ich in eine Unterhaltung mit Vorurteilsgelaber zu diesem Thema verwickelt würde.

 

Das Thema BDSM sollte trotzdem qualifiziert und sachlich, nicht schmuddelig und mit Intimitäten gespickt an die Öffentlichkeit kommen. Es ist wenig hilfreich, wenn die Gesellschaft ihre Informationen zu diesem Thema aus einzelnen angesagten Büchern bekommt, aus Illustrierten, die ihre Geschichten dann mit latexbekleideten Dominas zieren oder aus den seltenen Zeitungsartikeln, wenn es zu Straftaten gekommen ist, denen man einen Bezug zum Sadomasochismus unterstellt. Stattdessen würden wahrscheinlich alle profitieren, wenn sich dann doch der eine oder andere anerkannte Schauspieler oder Minister als betroffener zum Thema äußert – natürlich ohne Einzelheiten preiszugeben, die ohnehin keiner wissen möchte. Dass es noch keiner getan hat, schreibe ich nicht der Tatsache zu, dass es wir eine so kleine Minderheit sind, sondern dass auch unsere Schauspieler und Minister die Gesellschaft noch nicht für reif dazu erachten. Doch wie heißt es so schön: Einer muss den Anfang wagen…

 

Wiking

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Gelöscht.

19.02.2013 um 21:28 Uhr

selbstverständlich, da es ohne etwas dafür zu tun, nie dazu geführt hat, dass menschen auch nur ein einziges vorurteil abbauen, auf welchem gebiet auch immer

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