Die Geschichte mit C.
Eine Bondage-Geschichte von ZO
Kapitel 1: Das Erste Treffen
Da geht sie nun, keine zwanzig Meter vor mir. Sie sieht heute wieder hinreißend aus. Die langen, fast blonden Haare, das enge, schwarze Oberteil, das sie unter der dünnen Regenjacke trägt, der kurze, hellblaue Rock, die schwarzen Leggins und diese roten Schuhe. Eigentlich sind es ja keine Schuhe. Ich habe herausgefunden, dass man sie "Boots" oder "Docs" nennt und dass der Hersteller Dr. Martens heißt. Ich weiß nicht, aber diese Schuhe ziehen mich an.
Das scheint das Haus zu sein, in dem sie wohnt. Es ist ein älteres Haus nicht weit außerhalb der Innenstadt. Der Eingang befindet sich im Hinterhof. Als ich dort ankomme, steht sie noch an der Haustür und sperrt gerade auf. Okay, jetzt geht's nur noch gerade aus.
"Hallo C!"
Ein erstauntes Gesicht, eine kurze Erklärung, ein bisschen so tun als sei man gerade total selbstsicher und cool, aufpassen, dass man nicht zu arg zittert oder stottert, und auf die lang ersehnte Frage warten:
"Willst du mit rein kommen?"
Na bitte, es geht doch. Sie wohnte im ehemaligen Dachboden, der umgebaut worden war. Umgebaut ist vielleicht das falsche Wort, umfunktioniert ist besser. Das Dach wurde etwas besser isoliert und die Wände waren verputzt und gestrichen, das war alles. Der Rest stammte von C. Sie hatte sich elektrische Heizkörper aufgestellt, das Bad mit Hilfe einer Regalwand und einem Stück dunkelblauen Stoff abgetrennt und über die Tür hatte sie ebenfalls den gleichen Vorhang angebracht. "Die Tür ist nicht dicht!", war ihr Kommentar auf meinen fragenden Blick. In einer Ecke standen mehrere Holzkisten, wie sie zum Gütertransport benutzt wurden und die sie als "Abstellkammer" benutzte.
In einem längerem Gespräch mit ihr erfuhr ich, dass sie reiche Eltern hatte, die ihr die Einrichtung der Wohnung gezahlt hatten und die vor einem Jahr nach Südfrankreich gezogen waren. Seit dem lebte sie unabhängig von diesen.
"Hast du eine Freundin?" "Natürlich. Ich habe sogar mehrere. Was soll denn diese blöde Frage?" An ihrem Gelächter bemerke ich, dass ich wohl etwas zu laut gedacht hatte.
"Du hattest also noch keine, sonst hättest du nicht so blöd geantwortet."
Ein Feuerwehrauto musste in diesem Moment im Vergleich zu meinem Gesicht fast gelb wirken. Ich fürchtete schon, die entstehende Wärme an meinen Wangen würde Brandwunden hinterlassen. Ich rettete mich mit Lachen.
"Seit ich auf die Uni gehe, habe ich auch keinen Freund mehr."
Wenn ich das jetzt richtig einschätze, war das der Zeitpunkt, an dem meine Träume wahr werden könnten.
"Ich bin eigentlich ziemlich einsam, seit er weg ist." Meine Träume sind schon wahr geworden. Wie ich doch gehofft hatte, nicht den ersten Schritt tun zu müssen.
"Ich bin, seit ich auf die Uni gehe, auch oft allein. Wir können ja mal was zusammen unternehmen" Ich wusste gar nicht, dass ich so mutig sein kann.
"Warum unternehmen wir nicht gleich etwas zusammen?"
Der Kinofilm war etwas langweilig. Genug Zeit also, sich näher zu kommen. Noch zusammen ein Eis essen und dann bringt der Gentleman die Dame nach Hause. Und wieder warten:
"Willst du noch ein bisschen mit reinkommen?"
Als wir dann gemeinsam, aneinander gelehnt auf der Couch sitzen, bemerke ich, dass das sie während der ganzen Zeit, die wir heute zusammen waren, ihre Schuhe nicht ausgezogen hatte. Ich betrachtete ihre hochgelegten Füße, was ich sehr unauffällig machen kann, da sie fast zwischen mir und dem Fernseher sind.
Ich schrecke fast hoch, als sie mich fragt: "Was gefällt dir an mir am meisten?"
Hat sie meine Blicke gesehen? Soll ich ihr die Wahrheit sagen? Was ist eigentlich die Wahrheit? Drei Fragen und keine Zeit, darüber nachzudenken.
"Deine Schuhe!" Jetzt war es raus!
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