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Gegenwelt

Was haben eine Frau Doktor und eine Prostituierte gemeinsam? Und welche Rolle spielt der Ehemann der Ärztin? BDSM lebt von Gegensätzen. Manchmal und zur Abwechslung auch von sehr krassen.

Eine BDSM-Geschichte von Maren.

Urheberrecht: Eine Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung darf nur nach Zustimmung durch Maren erfolgen! Mehr dazu ...

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Diese Geschichte erreichte einen vierten Platz im Schreibwettbewerb »Blindflug«. (»Schreibwettbewerb: Blindflug«).

 

»Vierzig Patienten an einem Freitag.« Ich legte meine Beine auf die Lehne des Sofas. »Dazu drei Hausbesuche. Ich bin ziemlich runter.«

»Du brauchst Abwechslung.« Tom stellte mir einen Kaffee auf den Tisch, setzte sich.

Ich sah ihn an. »An was dachtest du? Swingerklub?«

Er lachte. »Das hättest du gern, was? Ich habe eine bessere Idee.«

»Lass mich raten«, sagte ich. »Wir machen die Hotelnummer.«

Er schüttelte den Kopf. »Zu edel«, erwiderte er, hintergründig lächelnd.

»Die Kneipensache?«, wollte ich wissen.

»Nackt in der Kabine eingesperrt?« Er grinste. »Würde dir das gefallen?«

Ich sah ihn gelangweilt an. »Lauter Kerle kommen zum pinkeln, gehen wieder. Manchmal klinkt einer an der Tür. Und dann du, immer mal wieder. Du glaubst, das ist die richtige Sache zum Runterkommen?«

»Ich habe eine andere Idee.« Tom stand auf. »Komm, wir fahren. Zwei Stunden Stop-and-Go im Berufsverkehr am Freitagnachmittag. Dabei kommst du gut runter.«

»Du bist so fürsorglich.« Ich legte eine Portion Ironie in meine Stimme. »Welch aufregende Vorstellung.«

»Dir ist also langweilig? Das können wir jederzeit ändern.«

Ich spürte das leichte Schwingen in seiner Stimme. Gleich war es soweit. »Ach«, provozierte ich. »Das ändern wir? Wie wäre es mit einer Partie Schach? Du könntest mich mit unerwarteten Zügen überraschen.«

Das war es. In seinen Augen erschien der besondere Ausdruck. Er stand auf, zog mich hoch, umfasste mich von hinten. Keine Minute später stand meine Bluse offen. Mein BH hing locker über meinen Brüsten. Ich stöhne, als er die roten Spitzen zwischen seinen Fingern zwirbelte.

»Bitte, Herr, nicht so stark«, jammerte ich und spürte seine Erektion an meinem Hintern.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Sophie Amalia

Autorin.

23.09.2021 um 20:23 Uhr

Eine Geschichte mit klaren Worten statt verschnörkelter Phantasie. Sehr real. Obwohl Gefühle meinem Empfinden nach wenig beschrieben werden, steht außer Frage wie stabil und liebevoll die Beziehung zwischen den Beiden ist.

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Gelöscht.

30.12.2020 um 23:42 Uhr

Ja, der Text ist düster und abhängig vom eigenen Wertesystem könnte er als gesellschaftskritisch, als zynisch und abseits von BDSM-Kreisen sogar als eklig angesehen werden. Aber seien wir ehrlich: Hat unser submissives Kopfkino nicht ebenfalls bereits Vergleichbares hervorgebracht, allerdings zumeist mit dem Unterschied, dass Tom gefehlt hat, der die Umsetzung unmittelbar vorantrieb.

an die Autorin !

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Meister Y

Autor. Förderer.

30.12.2020 um 12:47 Uhr

Liebe Maren, ich muss zugeben, ich bin begeistert. Einen treffenderen Titel als Gegenwelt hätte es nicht geben können!

Mit klarer Sprache lässt Du uns miterleben, wie Deine Protagonisten ihr gutbürgerliches Leben zurücklassen um Phantasien auszuleben. Zeigst uns, dass sie in die Welt der Biertische und Gartenkneipenkultur eintauchen und er ihr dort "geheime" Wünsche erfüllt. Das mag beim ersten Lesen vielleicht abstossend sein oder als eklig empfunden werden. Aber ist es das denn wirklich? Für mich war diese selbstgewählte Gegenwelt genau das was sie will und braucht und was er ihr ermöglicht. Ausgelebte Phantasie, nach der man am nächsten Tag wieder in die gutbürgerliche Welt zurückkehrt und wahrscheinlIch nicht mal Gefahr läuft, aufgedeckt zu werden. Zu verschieden, sind die beiden Welten, ist die eigentliche und die Gegenwelt.

Danke für einen außergewöhnlichen Blick auf Sexualität, gern hätte ich fünf Sterne vergeben!

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10.12.2020 um 12:19 Uhr

Geschrieben ist es super, ich finde es trotzdem eklig.

Aber jeder Jeck ist halt anders.

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09.12.2020 um 07:25 Uhr

Extrem gut geschrieben. Ich mag deine klare, schnörkellose Sprache.

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Onmymind

Autorin.

09.12.2020 um 00:04 Uhr

Maren hat eine kontroverse Geschichte geliefert. Dafür bin ich sehr, sehr froh. Keine Hochglanzsession, sondern Schrebergarten-Bierzelt Stimmung mit Schlager und Schweißgeruch. Eine "Gegenwelt" der Ärztin und ihres Mannes, die sie brauchen, um vom Alltagsstress runterzukommen. Sie wird zur billigen Prostituierten, die sich benutzen lässt. Er wird zum Zuhälter. Es ist derb, obszön und genau das, was in diesem Augenblick zählt. Es ist auf Zeit. Wenn alles vorbei ist, kehrten sie wieder in ihre Vorzeigewelt zurück. Die klaren Worte waren erfrischend, es wird nichts beschönigt. Ich empfand es als heilsam. Eine Geschichte gegen Moralvorstellungen, die im BDSM nichts zu suchen haben. Vielen herzlichen Dank dafür!

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07.12.2020 um 23:17 Uhr

Mir gefällt der Rollentausch beider Beteiligten gut. Die deutliche Sprache lässt mir wenig Raum für Fantasie. Danke für den klaren Text.

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Tek Wolf

Autor.

07.12.2020 um 09:12 Uhr

Eine interessante und extreme Fantasie. Mir hat die klare Sprache gefallen, die kein Wort zuviel hat. Außerdem sind die Charaktere schön gezeichnet ohne unnötige Details einzuflechten. Für mich allerdings viel zu düster und kalt, besonders in den zwei letzten Dritteln. Vielleicht, weil die Beschreibung zu "nackt" zu real ist, die Szenerie aber nur fürs Kopfkino taugt. Trotzdem ein sehr guter Text auf professionellem Niveau.

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