Unreal
Sie ging in Gedanken noch einmal das letzte Gespräch durch; drehte, wendete und zerpflückte es in jeden einzelnen Satz, in jede Nuance, die sie eventuell verpasst haben könnte. War sie nicht aufmerksam genug, hatte sie nicht genug Gehorsam gezeigt, hatte er die Geduld mit ihr verloren?
Eine BDSM-Geschichte von Inspiration.
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Unreal?
Sie sitzt in ihrem Zimmer und schaut auf den PC. Das blaue Licht des Monitors überflutet sie im Halbdunkel wie Gletscherlicht, gleißend, glitzernd, kalt. Das Licht scheint die Kälte wiederzuspiegeln, die auch in ihr Herz gekrochen ist, je länger sie wartet. Eine Kälte, die von Innen kommt. Direkt aus dem Herz und aus der Seele. Sie seufzt leise und schaut weiter auf den leeren Monitor.
Ob er wohl heute in den Chatroom kommt? Warum war er gestern nicht da? Warum vorgestern auch nicht. Ohne ein Wort an sie? Es war doch alles vollkommen normal gewesen. Sie trafen sich wie immer zur verabredeten Zeit im Internet. Er kam on und wartete, bis sie ihn anschrieb „Ich bin hier, Herr, und habe auf dich gewartet. Verfüge über mich“, bevor er das Wort an sie richtete.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Eine Warnung?
Nicht nur mit anonymen Personen im Internet ist es nicht gut, seinen Verstand auszuschalten und Dinge zu tun oder tun zu lassen, die für einen selbst nicht gut sind.
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Der Chatpartner - das unbekannte (fiktive) Wesen! Spaß oder Ernst? Real oder nicht? Wer kann das mangels Kenntnis wirklich abwägen...
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Diese Geschichte macht einem Angst. Angst, selbst so jemand in die Falle zu geraten. Du lässt einen mitleiden und ziehst ihn mit. Ich hoffe sehr, dass der Hauptcharakter noch einen Weg raus findet.
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Worte, die mich traurig und wütend zugleich machen, mich beim Lesen schlucken ließen. Leider sind sie so, die Tiefen der virtuellen Welt. Weiß man oft nicht, auf wen man dort trifft.
Eines aber zeigen diese Zeilen auch. Selbst wenn man sich scheinbar bedingungslos hingibt, sollte man eines niemals vergessen: Die Verantwortung für sich selbst.
Nun hoffe ich nur, dass ich hier tatsächlich eine Geschichte und nicht Erlebtes gelesen habe.
Danke für eine Lehrstunde in Sachen BDSM, für eine Lehrstunde in Sachen Abhängigkeit und Schmerz. Danke für besonders berührende Zeilen, die traurig und wütend machen.
Für Zeilen, die jede(r) hier auf den Schattenzeilen lesen sollte!
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Unreal? - An dem Punkt, wo sie seelisch und zum Schluss auch noch körperlich verletzt wurde war es nicht mehr unreal, sondern sehr real! Deine Zeilen hinterlassen Angst und Schrecken bei mir. Du hast eine der dunkelsten und gefährlichsten Seiten vom Internet beschrieben, so etwas wünsche ich keinem und macht mich noch verunsicherter meine Kinder ins Netz zu lassen.
Danke für Deine schonungslose Geschichte (ich hoffe und wünsche Dir vom Herzen, dass es nur eine Geschichte ist und kein Erlebnis)
PS: Ich möchte nicht das Internet verteufeln, es hat wunderbare Seiten, die einem rund um die Uhr das Shoppen erlauben, jederzeit an Informationen zu kommen, sich auf ferne Inseln zu googlen, zu lesen und vor allem Kontakte zu pflegen.
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„Das ist doch nur das Internet und nicht die Realität.“
Genau dieser Satz trennt Vernunft und Besonnenheit von Unvernunft, vom energischen Willen des Erlebens um jeden Preis, von Träumen, von blindem Vertrauen und bedingungslosem Gehorsam gegenüber Fremden, die bewusst und absichtlich Missbrauch mit der Seele und des Körpers (s)eines Opfers betreiben.
Eine Geschichte, die berührt, und durchaus real sein kann.
Respekt.
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Dieser Text zeigt sehr deutlich auf, wie wichtig es ist, genau und eindringlich zu prüfen, wem man sich da unterwirft.
Ist dreifach schwierig wenn man sein Bdsm übers Internet ausleben will oder muss.
Schade, dass es so etwas gibt. Stimmt einen nachdenklich und traurig.
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*hmmm*
hört sich hart an,
aber ist ein teil des internets,
der anonymität hinter der siche viele verstecken und
der abhängigkeit die dabei entstehen kann und
das loch, in der sub fallen kann
xenja
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