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Eine BDSM-Geschichte von Söldner.
Ich steige aus dem Bus, sehe auf meine Uhr. Wie immer bin ich zu früh. Diesmal ist es eine halbe Stunde. Auf dem Stadtplan habe ich mir angesehen, wo ich die Lessingstraße finde. Ein Stück geradeaus, anschließend über den Uhlandplatz und dann nach rechts.
Vielleicht sollte ich erst einmal ganz unauffällig an dem Haus vorüber gehen, es mir von außen ansehen. Meist sagt ein Gebäude schon etwas über die Menschen, die darin wohnen. Ich wechsle die Straßenseite, gehe die Lessingstraße entlang. Das hier ist schon bessere Gegend, hier stehen geschmackvolle Stadthäuser, ordentliche Vorgärten, der Gehweg ist sauber. Wie sich doch die Straßen einer Stadt in der Entfernung weniger Busstationen unterscheiden. Ich gehe langsam, betrachte die Häuser, sehe auf die Hausnummern. Dort, das muss es sein, neben der Eingangstür hängt ein Emailleschild mit einer siebzehn. Was für ein Haus, denke ich im Vorbeigehen, ziemlich groß, zwei Etagen mit eingebauter Garage und automatischem Tor zur Straße hin. Auch vor dem Haus sieht alles sehr gut aus. Ein gepflegter Vorgarten schafft Abstand zur Straße. Ich betrachte die großen Fenster, die geschmackvollen Türen, alles passt zusammen, ergänzt sich, ist aufeinander abgestimmt. Das Haus wirkt auf mich einladend, es ist nicht protzig, wirkt eher praktisch. Ich zähle die Fenster zur Straße. Falls ich den Job bekomme, habe ich sicher viel zu tun. Dieses Haus muss mindestens zehn Zimmer haben, oben sind Dachfenster, wahrscheinlich befinden sich dort auch noch Räume.
Ich bemühe mich, nicht zu intensiv hinüber zu sehen, zwinge mich weiter. Ein Mann kommt mir entgegen, lächelt, macht mir Platz auf dem Gehweg. Ich spürte, wie er sich nach mir umsieht. Dabei bin ich ganz unauffällig gekleidet, trage weder Stiefel die auf dem Pflaster klappern, noch enge Jeans, noch sonst etwas Aufreizendes. Heute soll mein Auftritt dezent wirken, zurückhaltend, bescheiden. Die Leute im Haus sollen mich als gepflegte, saubere Frau mit angenehmer Erscheinung kennenlernen. Der erste Eindruck kann entscheidend sein, speziell bei einem Bewerbungsgespräch.
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