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Forum - Schreiben - Schreibtisch

Wie viel Sex verträgt eine Geschichte? (Auf den Schattenzeilen)

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Leo Me

Autorin.

17.02.2024 um 20:36 Uhr

Auch ich bin überrascht, über das verhaltene Echo auf diese Frage. Hatte ich doch, sofort als ich sie las eine Antwort parat. Dachte ich. Aber mein zweiter Gedanke widerlegte diese. Und auch mein dritter kam wieder zu einem anderen Ergebnis.

Ich begann im Kopf Beispiele zu formulieren, die meine Thesen belegen sollten. Doch ehe ich sie niederschreiben konnte, formulierten sich andere Beispiele, die es widerlegten.

 

Letztendlich bin ich für mich zu der Erkenntnis gekommen, dass es keine Rolle spielt. Es ist für mich nicht wichtig, ob eine Fesselung stattfindet, oder ob nur über sie gesprochen wird. Auch spielt es für mich keine Rolle, ob der Sex in eine andere Handlung eingebettet ist, oder ob der Sex selbst genug Handlung ist.

 

Für mich ist wichtiger, wie eine Geschichte geschrieben ist. Ist es überhaupt eine Geschichte, oder ist es vielleicht nur eine Beschreibung von Handlungen? Schafft es der Autor, mich mit hineinzunehmen? Lässt er mich zwischen den Zeilen lesen? Kann ich mich in die Protagonisten hineinversetzten? Und beflügelt er meine Fantasie?

 

Danke Tek Wolf für deine Frage. Sie hat mich sehr beschäftigt. Auch weiß ich jetzt, dass ich nicht alleine mit meiner Frage bin, ob meine Geschichten genug BDSM für die Schattenzeilen sind. BDSM ist facettenreich und unterschiedlich. Zum Glück kann jeder die Frage für sich selbst beantworten, sobald Jona Mondlicht einer Geschichte die Tür geöffnet hat.

 

Jetzt bin ich sehr gespannt auf deine Geschichte.

 

Leo Me

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Sizilia Luber

Autorin.

18.02.2024 um 05:54 Uhr

Hallo TekWolf, 

interessante Fragen. Persönlich kann ich sagen, dass ich ein Laune-Leser bin. Manchmal mag ich lange Geschichten, die sich langsam aufbauen, Handlung und ausgebaute Charaktere haben. Sex/BDSM kann hier einfach eine Nebensache sein (manchmal stört mich sogar das und ich denke mir: kann weg).

Manchmal mag ich es ganz platt und schnell zum Punkt. 

 

Was mich frustriert, sind Geschichten mit einem offenen Ende (ob nun Kurzgeschichte oder ganze Buchreihen). Dann fühle ich mich, als hätte der Autor meine Zeit verschwendet.

Prinzipiell mag ich es lieber, wenn das an Sex/Bdsm, was in der Geschichte vorkommt, ein bisschen härter ausfällt. Viele Geschichten hier sind mir teilweise zu sanft, zu zurückhaltend. Ich habe gemerkt, dass Geschichten aus der Anfangszeit der Schattenzeilen von gewissen Autoren eher für mich passen als vieles, das heute läuft. Persönlich bin ich teilweise unsicher wie viel erlaubt ist und schreibe tendenziell zurückhaltender. Wobei es auch eine Herausforderung sein kann, ganz viel Kopfkino mit Jugendfreiheit zu erreichen, das macht mir dann Spaß.

 

Was könnte man also generell sagen?

Die schönste Nebensache der Welt darf gern Nebensache bleiben, wenn sie es trotzdem schafft, die Geschichte, Handlung, Figuren zu treiben. Tut sie das nicht, kann sie ersetzt oder gestrichen werden. 

 

LG Sizilia

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Tek Wolf

Autor.

18.02.2024 um 10:21 Uhr

Liebe hexlein,

 

danke für deine Ansichten. Auch du bestätigst mir nochmal: Lesen ist Geschmackssache.

 

Was du über deinen Geschmack berichtest ist allerdings für einen Autor sehr interessant: Du nutzt den Zufallsgenerator um Neues zu entdecken, wirst von langen Kommentaren neugierig und brauchst einen stimmigen und flüssigen Handlungsablauf. Und offenbar braucht es auch eine klare Beschreibung von Fesselungen, damit du nicht in Gefahr gerätst einen Hexenschuss zu bekommen. Humor in eine BDSM-Geschichte zu packen, dürfte allerdings eine Herausforderung sein. Aber ich stelle mich dem. Ich finde persönlich gerade Filme schlecht, die sich selbst viel zu ernst nehmen.

 

Also, vielen Dank für deine hilfreichen Innenansichten, liebe hexlein

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Tek Wolf

Autor.

18.02.2024 um 10:30 Uhr

Liebe Leo Me,

 

du hast offenbar sehr viel nachgedacht über meinen Beitrag. Deshalb hat mich dein Resümee besonders neugierig gemacht.

 

Das Lesevergnügen steht an erster Stelle, das ist, glaube ich, das, was du am Ende sagen möchtest. Ein Text, der dich mitnimmt, egal wohin. Jetzt beginnt natürlich bei mir das Grübeln: Was im Einzelnen braucht es um den Leser*in mitzunehmen? Ist es ein spannender Konflikt? Ungewissheit, einen Cliffhanger gar? Besonders originelle Charaktere oder sind Protagonisten, die dem Leser ähneln besser? Das sind Fragen über die ich nun wieder viel nachdenken werde

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Tek Wolf

Autor.

18.02.2024 um 10:39 Uhr

Liebe Sizilia Luber,

 

ich sehe, hier zeichnet sich ein Trend ab. Die Hauptsache an einer Geschichte ist, dass sie gut geschrieben wurde. Ob lang oder kurz, ob hart oder soft, alles Nebensache, wenn die Erzählung spannend und gut zu lesen ist. Das freut mich - und macht mich auch etwas nervös, denn ist der Stil nicht gerade die Kunst, die schwer zu fassen ist?

 

Du hast aber auch geschrieben, dass du offene Enden nicht so magst. Das hat mich aufhorchen lassen. Ich mochte es bisher (manchmal) mit einer gewissen Unsicherheit zu enden. Gewissermaßen als Sprungschanze für die Fantasie der Leser. Vielleicht sollte ich das nochmal überdenken.

 

Für deinen schönen, langen Kommentar danke ich dir, liebe Sizilia Luber. Lies fleißig weiter

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Leo Me

Autorin.

18.02.2024 um 11:13 Uhr

Lieber Tek Wolf,

du fasst es richtig zusammen. Es gibt nicht die eine gute Geschichte. Genauso, wie es nicht den einen Leser gibt. Jede Geschichte wird Leser finden, denen sie gefällt. Leser, denen sie nicht so gut gefällt. Und Leser, denen sie gar nicht gefallen wird. Ich finde, das ist auch Ok.

 

Was eine Geschichte jedoch einmalig macht: Sie hat genau einen Autor. Er spricht durch die Geschichte mit den Lesern. Er gibt damit einen Teil von sich Preis, indem er Handlungen und Charaktere kreiert. Nur er weiß, den tiefen Sinn. So wichtig und wertvoll die Kritik der Leser auch ist, sie hilft dem Autor vor allem, seinen eigenen Schreibstil zu finden. Unter dem Strich muss eine Geschichte dem Autor gefallen. Die passenden Leser finden sich selbst.

 

Tek Wolf

Das sind Fragen über die ich nun wieder viel nachdenken werde 

 

Wenn ich dir einen Rat geben darf: Denke nicht zu viel darüber nach. Schreibe, wie es dir gefällt. Aber ich glaube, das machst du sowieso.

 

Leo Me

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high time

Autor.

18.02.2024 um 12:30 Uhr

Lieber Tek Wolf, ich glaube, @Leo Me hat in ihrem letzten Post einen sehr guten Rat gegeben "Denk nicht zuviel darüber nach!"

Allein die Tatsache, dass du dir überlegst, einen Text hier einzustellen, zeigt doch, dass du einen BDSM-Zusammenhang siehst. Und darauf kommt es doch an. Ob DU ihn siehst. Ob berichtend, beschreibend, reflektierend, zitierend....ganz egal. Die Geschichte steht im Vordergrund. Die, die du erzählen willst. Wenn du zu viel darüber nachdenkst, was LeserInnen vermeintlich lesen wollen, besteht die Gefahr, dass es am Ende nicht mehr deine Geschiochte ist. Also...Lade sie hoch! Ich bin gespannt.

Alles Gute!

high time

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Jona Mondlicht

Autor. Korrektor. Teammitglied.

18.02.2024 um 13:25 Uhr

Es kommt darauf an, was Du schreiben möchtest, Tek Wolf. Ich kenne Schreibende, die Gewinnmaximierung betreiben, indem sie massenkompatible, auf den Markt ausgerichtete Bücher liefern. Die durchaus Interesse an dem Wissen haben, was Leserinnen und Leser kaufen werden, damit sie ihnen solche Geschichten in den Warenkorb schreiben können. Das ist völlig in Ordnung und in vielen anderen Berufszweigen so. Ob Schreiben sich dann noch wie Freiheit anfühlt, noch Spaß macht - oder ob sich Freude dann eher am finanziellen Erfolg orientiert, muss jeder für sich entscheiden.

 

Du aber schreibst doch nicht, um damit Geld zu verdienen (es sei denn, ich verkenne den Beweggrund für die Entstehung Deines aktuellen Textes). Du schreibst, um Freude daran zu  haben und kreativ Erfüllung zu finden. Und dafür gilt das, was auch Vorredner richtig sagten: Es sind Deine Protagonisten, es sind Deine verrückten Dinge, die ihnen geschehen. Du schreibst nicht, um zu gefallen.

 

Viele Grüße

Jona

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Tek Wolf

Autor.

21.02.2024 um 17:00 Uhr

Liebe Leo Me,

 

vermutlich ist das der beste Rat: Nicht so viel Nachdenken. Ich neige immer zum grübeln, wenn es mit dem Schreiben nicht so läuft. Aber am besten läuft es, wenn ich einfach nur schreibe.

 

Lieber high time,

 

die Geschichte nimmt schon Gestalt an. Aber wann ich damit fertig bin, kann ich noch nicht sagen. Wie Jona so messerscharf geschlossen hat (darüber muss ich immer noch lachen) ist es etwas längeres.

 

Lieber Jona Mondlicht,

 

ja, das ist das Dilemma des Kreativen: Tut man es für sich selbst oder für andere oder gar um damit Geld zu verdienen. Diese Geschichte jedenfalls schreibe ich für mich - und für die Schattenzeilenbesucher

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dienerin

Autorin. Förderer.

22.02.2024 um 00:09 Uhr

Danke Tek Wolf

Für deine Frage. 

 

Mich irritierte dein Titel der Frage

Und ich lese gerade zu wenig um gut zu antworten. Zumal ich keine Richtung erkenne wozu ich gehöre.

Es gibt keine Kriterien nach denen ich eine Geschichte lese. 

Oder vielleicht doch.

Nicht zu lang, nicht zu kompliziert, gut im Fluss. 

Das ich die Geschichten hier lese hat gute Gründe. 

Ja bdsm in seinen Ausprägungen darf vorkommen, Sex auch. 

Aber es muss zur Geschichte passen, nicht erzwungen werden. 

Das gelingt, denke ich am besten, wenn der Autor mit dem was er schreibt, dich selbst treu bleibt. 

Und Freude hat an seinem Tun.

 

Und Jona: manchmal ist antworten schlicht und einfach eine Zeitfrage.

 

In diesem Sinne

Dienerin

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