Zum Lesen bin ich leider noch nicht gekommen, das werde ich hoffentlich am Wochenende nachholen können, doch gestern Abend hat es noch einmal geblitzt.
Liebe Sesemie , du hast sehr schöne Ideen für diese Blitzlichtstaffel.
Lia wusste, wie sehr ihr Herr das Klavierspiel von ihr liebte. Viel zu selten hatte sie die Chance ihn damit zu überraschen wenn er nach Hause kam, die langen Treppen bis zu ihrer Wohnung hinaufging...
Heute hatte sie es sich fest vorgenommen. Sie sah gerade noch wie sein Auto auf den Parkplatz vor dem Haus fuhr und schon setzte sie sich und schlug die ersten Töne an. Bach, Haydn, Schumann, Beethoven, völlig egal, Hauptsache sie verspielte sich nicht so oft, konnte es doch jeder im Treppenhaus hören.
Es dauerte lange bis sie den Schlüssel im Türschloss hörte, gefühlt spielte sie schon eine halbe Stunde lang.
Die letzten Akkorde verklangen und sie stand auf um ihn zu begrüßen. Doch er sah sie mit einem hintergründigen Lächeln an und meinte zu Ihr „Du weißt wie sehr ich dein Spiel liebe, doch gerade wenn ich es genießen will, zur Tür hereinkomme, hörst Du auf. Ich habe es Dir oft genug gesagt, dass Du weiterspielen sollst wenn ich heimkomme!“
Fragend sah sie ihn an, sollte sie ihn nicht begrüßen?...
Doch ihr Herr ging an ihr vorbei in die Abstellkammer und kam mit einem großen sperrigen Gegenstand zurück, der mit einem schwarzen Tuch verhüllt war.
„Nicht nur du kannst ein Instrument spielen. Ich habe Dir etwas gebaut, damit mich Dein Spiel doppelt erfreuen wird. Und glaube mir, solltest Du dich davon erheben und mit dem Klavierspiel aufhören, ehe ich es Dir erlaube, wirst Du das Instrument sein, auf dem ich spiele.“
Daraufhin enthüllte er den hölzernen schwarzen Hocker, der auf seiner Oberseite mit lauter Kronkorken bestückt war, deren Zacken ihr wie kleine Messer entgegenblickten...